Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
30.01.17, 14:46
|
#1
|
Mitglied
Registriert seit: Jul 2009
Beiträge: 316
Bedankt: 206
|
Unter Mindestlohn: Mehr Kontrollen bei Minijobs gefordert
Zitat:
Viele Minijobber erhalten auch zwei Jahre nach Einführung nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn.
Einer Studie zufolge bekamen 2015 knapp die Hälfte dieser geringfügig Beschäftigten weniger als 8,50 Euro brutto die Stunde, die Arbeitgeber damals mindestens zahlen mussten. Jeder Fünfte erhielt nicht einmal 5,50 Euro, ergab eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die am Montag veröffentlicht wurde. Der Mindestlohn gilt seit Januar 2015. Inzwischen wurde er auf 8,84 Euro erhöht.
Über die Studie hatte zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Es habe offensichtlich "zahlreiche Verstöße von Arbeitgebern" gegeben, heißt es darin. Im Ergebnis habe sich die Lohnsituation für Minijobber nur "partiell verbessert": 2014 vor dem Mindestlohn hätten etwa 60 Prozent der erfassten Minijobber weniger als 8,50 Euro verdient, 2015 nach der Rechtsänderung sank der Anteil nur leicht auf etwa die Hälfte.
Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte, Befragungen wie die des WSI seien "immer mit Unschärfen und Messungenauigkeiten verbunden". Die Angaben der Befragten zu ihren Arbeitszeiten seien nicht immer präzise. Andere Studien mit zum Teil größeren Befragtenzahlen belegten die Aussagen des WSI nicht. Das Statistische Bundesamt habe zudem ermittelt, dass gerade die Stundenlöhne von geringfügig Beschäftigten 2015 überdurchschnittlich stark gestiegen seien. Verstöße gegen das Mindestlohngesetz könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Grundlage für die WSI-Studie waren Daten von mehreren tausend Minijobbern, die die Bundesanstalt für Arbeit 2015 erhoben hatte. Neuere Zahlen liegen laut WSI noch nicht vor.
Kritiker monieren vor allem fehlende Kontrollen der sogenannten 450-Euro-Jobs, bei denen die Arbeitnehmer weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen müssen. Da die Verdienstobergrenze bei diesen geringfügigen Arbeitsverhältnissen festgelegt ist, kann eine Erhöhung des Stundenlohns nur über eine Verringerung der Arbeitszeit erfolgen.
"Es rächt sich, dass die Bundesregierung die Kontrollen des Mindestlohns sträflich vernachlässigt hat", befand Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik bei den Grünen. "Durch diese krummen Touren gerät das Erfolgsprojekt Mindestlohn in Misskredit." Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) habe sich "zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht".
Auch Linken-Parteichef Bernd Riexinger ging die Arbeitsministerin an: "Wo sind die versprochenen Kontrollen, Frau Nahles? Hälfte der Minijobber wird der sowieso zu niedrige Mindestlohn vorenthalten!", schrieb er auf Twitter.
Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Katja Mast betonte: "Der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn wirkt - das zeigen alle Zahlen. Gegen gesetzeswidrige Arbeitsverhältnisse hilft nur der Rechtsstaat - Kontrollen, Klagen und Strafen."
Das Bundesfinanzministerium verwies darauf, dass der für die Mindestlohnkontrollen zuständige Teil der Zollverwaltung personell deutlich verstärkt werde. Insgesamt seien 1600 neue Stellen vorgesehen, die seit 2015 über einen Zeitraum von fünf Jahren nach und nach besetzt würden.
Ein Sprecher der Minijob-Zentrale appellierte an die Arbeitgeber, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten: "Mindestlohn, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaubsgeld gelten auch für Minijobber", sagte er. Auch die Arbeitnehmer sollten sich besser über ihre Rechte informieren.
|
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei News bedankt:
|
|
31.01.17, 04:01
|
#2
|
Erfahrener Newbie
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 171
Bedankt: 77
|
"Die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Katja Mast betonte: "Der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn wirkt - das zeigen alle Zahlen. Gegen gesetzeswidrige Arbeitsverhältnisse hilft nur der Rechtsstaat - Kontrollen, Klagen und Strafen.""
Die Herren Politiker sollten sich wirklich mal wieder mit der Realität aus einandersetzen.
|
|
|
31.01.17, 04:46
|
#3
|
Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
|
Moin,
so falsch finde ich das nicht was sie da gesagt hat. Es gibt keine legalen Arbeitsverhältnisse mehr die unter Mindestlohn bezahlt werden. Und gegen die, die über den Trick "weniger Stunden abrechnen als arbeiten" helfen die genannten Mittel.
Es wird immer Betrug geben. Aber der Mindestlohn ist ein Mittel um Jobs für 4,50 die Stunde erst einmal illegal zu machen. Und (das kenne ich aus meinem Bekanntenkreis) er ist auch ein Mittel dem Arbeitgeber eine Drohung entgegenzusetzen.
__________________
Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
|
|
|
31.01.17, 05:25
|
#4
|
Erfahrener Newbie
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 171
Bedankt: 77
|
Ich finde schon das die Dame sich die Wahrheit mit, wie war der Begriff "alternativen Fakten" schönredet, zumindest im ersten Teil der Aussage. Beim 2ten Teil kann ich nur beipflichen, jedoch sieht in meinen Augen die Realität doch anders aus. Frag mal die Typen die bei "Macdreck" schuften, oder nen "Hunker" der beim 3ten Nachunternehmer aufm Bau schafft.
Wo sind denn die Kontrollen? Toller Tip das der AN sich ja beschweren kann, in der Realität kriegste dann vieleicht Recht, bist auf kurz oder lang aber deinen Job los.
|
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:33 Uhr.
().
|