[TinyTimm]

Versmold/Harsewinkel-Greffen. Nach Monaten in Freiheit ist das ausgebüxte Zwergschwein in Greffen getötet worden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit, wie es heißt. Viele Tierfreunde sind entsetzt.

Das Versmolder Schwein ist tot. Nun ist das eine Aussage, die in einer Stadt, deren Wohlstand eng mit dem Schlachten von Schweinen verbunden ist, niemanden weiter beunruhigen dürfte. Doch in diesem Fall handelt es sich um ein ganz bestimmtes Schweinchen, das seit Monaten die Gemüter und vor allem die Herzen bewegte. Mindestens seit August war das ausgebüxte Zwergschwein mit schwarzen Borsten und weißen Füßen, wie berichtet, immer wieder im Bereich Kämpenstraße sowie auf Getreidefeldern in Peckeloh gesehen worden. Alle Versuche es einzufangen, misslangen.

Artgenosse: Das Schwein auf diesem Foto lebt brav im vorgesehenen Gehege. Das ausgerissene Zwergschwein war ebenfalls schwarz mit weißen Füßen. (© Archivfoto: Heiko Kaiser)

Versmold/Harsewinkel-Greffen. Nach Monaten in Freiheit ist das ausgebüxte Zwergschwein in Greffen getötet worden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit, wie es heißt. Viele Tierfreunde sind entsetzt.

Das Versmolder Schwein ist tot. Nun ist das eine Aussage, die in einer Stadt, deren Wohlstand eng mit dem Schlachten von Schweinen verbunden ist, niemanden weiter beunruhigen dürfte. Doch in diesem Fall handelt es sich um ein ganz bestimmtes Schweinchen, das seit Monaten die Gemüter und vor allem die Herzen bewegte. Mindestens seit August war das ausgebüxte Zwergschwein mit schwarzen Borsten und weißen Füßen, wie berichtet, immer wieder im Bereich Kämpenstraße sowie auf Getreidefeldern in Peckeloh gesehen worden. Alle Versuche es einzufangen, misslangen.

Nun wurde das Tier von der Polizei in Greffen erschossen. Nach HK-Informationen geschah das am vergangenen Samstag. Es muss demnach die gesamte Greffener Straße entlanggewandert sein und soll nach nicht bestätigten Informationen in Höhe eines früheren Autohauses erschossen worden sein. „Es ist nun mal gefährlich, wenn das Tier über die Straße läuft", sagt Polizeisprecherin Corinna Koptik auf HK-Anfrage. Und da das Leben eines Menschen höher einzuschätzen sei, sei es leider unabwendbar gewesen, das Tier zu töten.

Das sehen Tierfreunde anders. Im Sozialen Netzwerk Facebook zeigten sich einige sehr bestürzt über das Ende des Tieres und konnten nicht fassen, dass es erschossen wurde, obwohl es niemanden „angefallen oder einen Unfall verursacht" habe.

Auf Futtersuche wurden Gärten durchwühlt

Mehrere Tierfreunde hatten sich in den vergangenen Wochen zusammengetan und versucht, das Tier einzufangen. Sogar einen Tierarzt, der das Schwein dazu betäuben sollte, hatten sie nach eigenen Angaben ausfindig gemacht. Alles ohne Erfolg.

Noch am vergangenen Freitag war das Tier in Peckeloh gesehen worden. Es sei etwa 30 Zentimeter hoch und geschätzte 25 Kilo schwer gewesen, sagte ein Experte dem HK, der das Schwein mehrmals gesichtet hatte. Gut genährt sei es ebenfalls gewesen. Kein Wunder, denn das Tier hatte sich nicht nur von dem ernährt, was auf den Getreidefeldern zu finden war, sondern auch Gärten durchwühlt und sich dort unter anderem mit Äpfeln versorgt. Bei einigen Gartenbesitzern hatte das zu großem Unmut geführt – vor allem gegen den Besitzer des Tieres, dem es entwischt war.

Trotzdem hatte das Tier viele Fans, sogar unter Landwirten, Polizei und Jägern. Letztere sollen sich, so war zu hören, sogar geweigert haben, das zum Abschuss freigegebene Tier tatsächlich zu erlegen. Wohl auch, um am Ende nicht den Schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen. Denn das Zwergschwein hatte in den Monaten seines Lebens in Freiheit reichlich Sympathien gesammelt.

„Veterinäramt hätte einschreiten sollen"

Allerdings sahen manche auch eine Gefahr ganz anderer Art in dem Tier. „Ich wundere mich, dass das Veterinäramt die ganze Zeit nichts unternommen hat", sagte ein Landwirt. Denn immerhin könne ein in Freiheit lebendes Schwein als Überträger der Schweinepest in Frage kommen. Wäre es gefangen und danach wieder mit Artgenossen zusammengebracht worden, hätte das im allerschlimmsten Fall bedeuten können, dass der Schweinebestand im gesamten Bezirk hätte gekeult werden müssen.

Dazu ist es nun nicht gekommen. Der Besitzer des Tieres wurde nach dessen Tötung von der Polizei informiert. Kosten für diesen Einsatz entstehen ihm nicht.

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Vielleicht sollte man "zur Sicherheit" alle frei laufenden Tiere abknallen, bevor sie einen Verkehrsunfall verursachen.

[j821326]

Zitat von TinyTimm

Vielleicht sollte man "zur Sicherheit" alle frei laufenden Tiere abknallen, bevor sie einen Verkehrsunfall verursachen.

Am besten auch noch alle Drogen-Hunde der Polizei. Die könnten ja zufällig den Verkehr auf der Autobahn gefährden bei einer KFZ-Durchsuchung am Rastplatz...

Der Tierarzt muss aber ein ein Vollidiot gewesen sein. Futter hinhalten, betäuben und gut ist! Zudem sind Polizisten schon manchmal leicht dümmlich veranlagt.

[Thorasan]

Und da das Leben eines Menschen höher einzuschätzen sei, sei es leider unabwendbar gewesen, das Tier zu töten.

Wenn ich alleine diesen Satz schon wieder lesen...
Was denkt der Mensch eigentlich, wer er ist.. Und wer will der einzelne sein, um zu beurteilen, welches Leben Sinn hat und welches nicht?
Genau diese Überheblichkeit ist der Grund für sämtliche Kriege und den ganzen anderen scheiss der täglich passiert...

[TinyTimm]

Gestern stürzte ein Schweinetransporter auf der Autobahn um. 100 frei laufende Schweine.
Keines wurde erschossen, alle wurden eingefangen.
Vielleicht liegt es ja daran, weil diese armen Schweine noch am Teller landen sollen, und Kapital darstellen.

[Nomoran]

Ein frei lebendes Individuum, welches sich in seinem von der Natur vorgesehenen Lebensraum bewegt, wird erschossen, da es sich nicht an die gesellschaftlichen Normen der Narungsbeschaffung hält.

Erschießen wir jetzt auch alle Obdachlosen? (Wenn der über die Straße läuft, oder an einer Mülltonne steht?)
Wildschweine? (Wenn daß über die Straße läuft?)
Rehe? (Wenn die über die Straße laufen?)

Sollen die Ihre, so hoch geschätzten Apfelbäume, doch mal mit einem handelsüblichen Zaun eingrenzen, dann braucht auch nichts erschossen werden.

Schweinepest

[Greymaster]

Sind wird jetzt alle Vegane Hipster geworden? Mein Gott täglich werden Tausende Schweine geschlachtet und gegessen und ihr heult rum weil ein Schwein erschossen worden ist?

[Thorasan]

Täglich sterben millionen menschen, was heulst du rum, wenn deine Mutter stirbt?
Jedes leben ist wertvoll. Und nur weil andere Tiere auch leiden und sterben müssen, heisst es nicht, das eins mehr keinen Unterschied macht. Ganz im Gegenteil: jedes gerettete Leben ist doppelt so wertvoll.

[Nomoran]

Zitat von Greymaster

Sind wird jetzt alle Vegane Hipster geworden?

Nee, das nun auch nicht, aber manchmal geht es halt auch um's Prinzip.