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myGully |
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26.06.16, 22:14
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#1
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
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Beiträge: 24.117
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Götz George im Alter von 77 Jahren gestorben
Zitat:
Mit seiner Rolle als "Tatort"-Ermittler Horst Schimanski wurde er zum Star. Jetzt starb Schauspieler Götz George mit 77 Jahren. Er war ein vielfältiger Schauspieler und ein Mensch vieler Facetten.
Der Schauspieler Götz George ist tot. Wie seine Agentin am späten Sonntagabend in Berlin mitteilte, starb George bereits am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren.
"Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht", hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden.
George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als "Tatort"-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal.
Mit Deutschem Fernsehpreis fürs Lebenswerk geehrt
Eine seiner berühmtesten Kinorollen hatte der gebürtige Berliner als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in "Der Totmacher" von 1995. In Satiren wie "Schtonk!" oder "Rossini" zeigte George sein komödiantisches Talent.
2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama "George" seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war.
"Du hast mich halt immer überholt. Du warst halt immer besser, besessener", sagte Götz George in einer ARD-Dokumentation im Jahr 2013 an die Adresse seines toten Vaters. Von der Lieblingsrolle des Vaters, Goethes "Götz von Berlichingen", hatte er übrigens auch seinen Vornamen.
Er spielte den KZ-Arzt Josef Mengele ("Nichts als die Wahrheit") und einen an Alzheimer erkrankten Busfahrer ("Mein Vater"), einen Taschendieb ("Das Trio") und einen blinden Klavierlehrer ("Der Novembermann"), einen Öko-Aktivisten ("Lüg weiter, Liebling") und einen todgeweihten Staatsanwalt ("Nacht ohne Morgen").
Manchmal ruppig, meist unbequem
George liebte es, er selbst zu sein. Eigen, manchmal ruppig und meist unbequem, begegnete er seinem Gegenüber. Seien es nun Film- und Fernsehjournalisten, Fans oder Kollegen. Kurz vor seinem 75. Geburtstag – vor fast drei Jahren – gab es auch so einen dieser besonderen George-Momente voller Schnodderigkeit.
Als er in Berlin den Film "George" vorstellte, ließ er sich zwar aufs Podium bitten, schmetterte vor dem gespannten Premierenpublikum aber jede Frage gnadenlos ab. Sie sei falsch gestellt, dazu könne er nichts sagen und überhaupt sei er nicht der richtige Ansprechpartner. Punkt und Rumms.
Götz George durfte das, musste es zuweilen sogar. Vielleicht war es sein Schicksal. Der Ausnahmeschauspieler pflegte stets sein Image als Raubein – und das Publikum liebte ihn dafür. Klar, wer 32 Jahre lang mit abgewetztem Parka als Ruhrpottkommissar Horst Schimanski vor der Kamera stand, musste einfach ein krasser Typ sein und möglichst oft "Scheiße" sagen. So einem verzeiht man das.
Mit dem gebrochenen Draufgänger aus Duisburg hat der gebürtige Berliner George Fernsehgeschichte geschrieben. Anders als die distinguierten, abgeklärten Herren, die vor und neben ihm in deutschen Krimis ermittelten, verkörperte er 1981 erstmals einen schnodderigen Cop, der mit lockeren Sprüchen, harten Prügeleien und reichlich Bier auf Verbrecherjagd geht. "Was quatschst du mich so blöd an, du Spießer, nur weil ich 'ne Fahne habe?", raunzte der attraktive Kommissar sein Gegenüber einmal an.
Ehrgeiz, Spielfreude, unglaubliche Vitalität
29 "Schimmi"-Folgen liefen zwischen 1981 und 1991 im Rahmen der ARD-Krimireihe "Tatort". Zweimal war er im Kino sehen und 1997 widmete das Erste seinem erfolgreichen Helden eine eigene Reihe mit dem Kult-Logo "Schimanski". Der war zwar inzwischen Rentner und hatte einen Gang zurückgeschaltet, aber immer noch ein Straßenfeger. Allein die erste Folge "Die Schwadron" sahen fast 13 Millionen Menschen. Im Jahr 2013 war dann Schluss damit, nach 48 Folgen.
Trotzdem hat sich George nie gern in die Krimischublade stecken lassen. Mit Ehrgeiz, Spielfreude und unglaublicher Vitalität profilierte er sich in seiner langen Karriere als einer der vielseitigsten deutschen Schauspieler.
Zu den Medien hatte George trotz seines Erfolgs ein gespanntes Verhältnis; dem Fernsehen warf er mal vor, "nur noch auf Kohle und Quote" zu schauen. Legendär sein Zoff mit Thomas Gottschalk in der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" 1998. Der 1a-Mime warf dem 1a-Moderator Unwissenheit vor und bezeichnete ihn als "Oberlehrer", die Zuschauer pfiffen. Echte Emotionen oder Inszenierung? Fast egal, auf jeden Fall war es George pur. Auch wenn es fünf Jahre später eine medienwirksame Versöhnung gab, Georges Kritik war durchaus ernst gemeint.
2014 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Er sei in Deutschland nur mehr zum Arbeiten und Steuern zahlen, wie er einmal sagte. Ansonsten zog er sich mit seiner gut 20 Jahre jüngeren Lebensgefährtin Marika Ullrich in sein Refugium auf Sardinien zurück. Schlagzeilen machten ein schwerer Badeunfall 1996 und eine Herzoperation 2007.
2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Juli wäre George 78 Jahre alt geworden.
Vor zwei Jahren hatte er erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen. "Ich möchte gerne nach 65 arbeitsreichen Jahren Feierabend machen", sagte der damals 76-Jährige der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Es sei einfach zu viel Stress. So machte er sich in den Öffentlichkeit rar, drehte nur noch wenig und erfüllte sich selbst einen Wunsch: "Auf der Bühne, wie es bei Schauspielern immer heißt, will ich sicher nicht sterben."
2015 stand er dann zum letzten Mal vor der Kamera: Im ARD-Krimi-Drama "Böse Wetter" spielte er einen Bergbau-Baron – nicht im Ruhrgebiet, sondern im Harz. Ein Ausstrahlungstermin für den Film steht noch nicht fest.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
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26.06.16, 22:32
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#2
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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RIP
Als Schimanski unvergessen!
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good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
todays mood: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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26.06.16, 22:45
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#3
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Profi
Registriert seit: Oct 2015
Beiträge: 1.652
Bedankt: 4.411
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Hab gerade erst die traurige Nachricht mitbekommen. 
Ein großer Mime ist von uns gegangen.
Mach et gut, Schimi!
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26.06.16, 23:39
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#4
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.385
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Besonders beeindruckt hat mich seine Leistung als Massenmörder Haarmann im Film
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Schimmi war für mich etwas Besonderes. RIP
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27.06.16, 00:09
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#5
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.117
Bedankt: 63.177
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Ja, der war Klasse, aber auch Schtonk fand ich gut. Und Schimmi eh.
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27.06.16, 04:49
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#6
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Love & Peace
Registriert seit: Nov 2011
Ort: Scottish Highlands
Beiträge: 416
Bedankt: 1.748
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Mir fehlen die Worte.
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27.06.16, 09:00
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#7
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Anwesend
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 667
Bedankt: 308
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War mir immer zu viel overacting, wie schon bei seinem Vater. Was nach meinem Geschmack nur im Theater ok ist. Jetzt ist er still und leise gegangen. Götz George ist dennoch ein wichtiger Bestandteil der deutschen Film- und Fernsehszene, sein ehrlicher Charakter wird künftig fehlen.
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