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23.12.15, 13:57
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#1
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Klaus Kinksi
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Software-Fehler: Tausende Straftäter kamen zu früh aus dem Knast
Zitat:
Die inzwischen durchaus schon recht beachtliche Liste der Software-Fehler mit kuriosen Folgen ist ab sofort um einen Punkt reicher. Im US-Bundesstaat Washington wurde über viele Jahre hinweg die Zeit des Gefängnisaufenthaltes von Straftätern falsch berechnet, so dass diese oft vorzeitig wieder entlassen wurden.
"Es gab schwerwiegende Fehler mit ernsten Folgen", räumte Jay Inslee, der Gouverneur des Bundesstaates, ein. Als er von der Sache erfuhr, habe er umgehend angeordnet, die Angelegenheit zu korrigieren und den Fehler zu beheben. Das zuständige State Department of Corrections (DOC) hatte allerdings lange damit gezögert, der Sache nachzugehen, wie aus einem Bericht der Seattle Times hervorgeht.
Alles begann damit, dass im Jahr 2002 eine Umstellung der Software vorgenommen wurde. Damals führte man auf gerichtliche Anordnung ein Verfahren ein, mit dem Häftlinge durch gute Führung Credits sammeln konnten, die die Zeit ihres Gefängnisaufenthaltes verkürzten. Allerdings wurden bei der Implementierung Fehler gemacht, so dass die Bonus-Punkte bei vielen Insassen viel zu hohe Boni ergaben.
Eine erste Untersuchung ergab, dass in den letzten 13 Jahren rund 3 Prozent aller entlassenen Häftlinge zu früh aus dem Gefängnis kamen. In absoluten Zahlen handelte es sich dabei allerdings um immerhin rund 3.200 Fälle. Da sich das System vor allem bei jenen mit längeren Strafen positiv auswirkte, kam hier ein Durchschnittswert von 49 Tagen zusammen, die Straftäter zu kurz im Knast saßen.
Problem schon länger bekannt
Zusätzliche Fragen wirft die Tatsache auf, dass das DOC im Grunde wohl schon seit einigen Jahren über das Problem informiert sein dürfte. Im Dezember 2012 hatte sich die Familie eines Opfers bei der Behörde gemeldet, und sich besorgt über die ihrer Ansicht nach ziemlich frühe Entlassung eines Täters geäußert. Daraufhin wurden zwar Mitarbeiter mit einer Behebung des Fehlers beauftragt - passiert ist aber einfach nichts.
Erst als jetzt ein neuer IT-Chef in der Behörde seinen Dienst antrat, kam die Sache wieder ans Licht. Dieser informierte schließlich seine Vorgesetzten und die Angelegenheit landete letztlich auch auf dem Tisch des Gouverneurs. Aufgrund einer entsprechenden Anordnung von oben, wird daher nun erst einmal niemand mehr freigelassen, solange die anstehenden Entlassungs-Termine nicht noch einmal ohne Einsatz der fraglichen Software überprüft wurden.
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