Flüchtlinge bestellten für 120.000 Euro bei Zalando
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Hochwertige Schuhe, Kleidung und Koffer soll der Online-Händler Zalando in eine Flüchtlingsunterkunft im Saarland geliefert haben. Bezahlt wurde nur ein Drittel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Waren im Wert von mindestens 120.000 Euro sollen Bewohner der zentralen saarländischen Aufnahmestelle Lebach über das Internet bestellt, aber nicht bezahlt haben. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigte am Dienstag Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs. Zuvor hatte bereits das "Handelsblatt" über die Ermittlungen nach einer Strafanzeige des Modehändlers Zalando berichtet.
Nach dem bisherigen Stand gingen zwischen Juni 2014 und Juni 2015 insgesamt 962 Bestellungen aus dem Raum Lebach bei Zalando ein und wurden "auf Rechnung" ausgeliefert. Von diesen wurden bis Mitte Juni dieses Jahres 627 nicht bezahlt.
Diese Bestellungen von hochwertigen Schuhen, Kleidung und Koffern sollen fast ausschließlich in die Aufnahmestelle geschickt worden sein. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft sind einige Beschuldigte schon wieder ausgereist.
Der in Berlin ansässige Online-Modehändler Zalando wollte die mutmaßlichen Betrugsfälle gegenüber dem "Handelsblatt" nicht kommentieren.