Kim Dotcom belohnte erfolgreichen Raubkopierer mit 50.000 US-Dollar
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Megaupload hat seinen Uploadern über fünf Jahre hinweg mehr als drei Millionen US-Dollar ausgezahlt. Diese Information kam nun im Auslieferungsverfahren von Kim Dotcom und seinen ehemaligen Kollegen zutage. Wie die Anwälte der US-Regierung behaupten, habe der ehemalige Filehoster hauptsächlich die Uploader illegaler Dateien im Rahmen eines Prämien-Programms finanziell entlohnt.
Kim Dotcoms Auslieferungsverfahren in Neuseeland befindet sich bereits in der zweiten Woche. Die US-Regierung will erwirken, dass der deutschstämmige Millionär und seine ehemaligen Kollegen für den Betrieb des Filehosters Megaupload auf amerikanischen Boden zur Rechenschaft gezogen werden. Einer der vom Weißen Haus abgesandten Anwälte nannte nun einige konkrete Zahlen betreffend des Prämienprogramms mit dem Dotcom illegale Uploads angeblich finanziell belohnt habe.
So habe der Filehoster zwischen 2006 und 2011 über drei Millionen US-Dollar an Nutzer ausgezahlt, deren hochgeladene Dateien besonders viele Downloads verzeichneten. Nach Ansicht der US-Regierung sei ein Großteil des Traffics durch illegale Kopien von urheberrechtlich geschütztem Material entstanden. Als Beweis wird die Aussage eines Uploaders von Raubkopien angeführt, dem mehr als 50.000 US-Dollar ausgezahlt wurden. Obwohl wegen der Aktivitäten des Nutzers mit dem Pseudonym "TH" 1.200 Beschwerden von Urheberrechtsvertretern eingingen, reagierten die Betreiber von Megaupload nicht und boten ihm stattdessen sogar mehr Speicherplatz für seine Daten an.
Die veröffentlichten Daten könnten die Erfolgsaussichten für Kim Dotcom und seine ehemalige Belegschaft schmälern. Allerdings hatten die Anwälte der Angeklagten bislang noch keine Gelegenheit sich zu den Vorwürfen der Gegenseite zu äußern. Es wird erwartet, dass das Verfahren noch weitere drei Wochen andauert. Verliert der Internet-Millionär den Prozess und wird an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, könnte ihn dort eine jahrzehntelange Haftstrafe erwarten.