Gewalt in Nigeria: Teenager verüben Selbstmordanschläge
Am Morgen sprengen sich im Nordosten Nigerias zwei Jugendliche in die Luft. Sechs Menschen sterben, zahlreiche werden verletzt. Hinter den Anschlägen wird die Terorrmiliz Boko Haram vermutet.
Ein etwa 14 Jahre altes Mädchen hat sich in Damaturu im Nordosten Nigerias in die Luft gesprengt und dabei bis zu sechs Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 40 weitere Menschen seien verletzt worden, sechs von ihnen schwer, teilte die Polizei mit. Die Jugendliche habe einen Sprengsatz am Leib getragen und ihn am Morgen vor dem zentralen Busbahnhof der Stadt gezündet. Kurze Zeit später soll Polizeiangaben zufolge ein zwölfjähriges Kind einen Sprengsatz vor einem Kontrollposten außerhalb der Stadt gezündet haben. Hierbei gab es keine Opfer.
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Allerdings wird die radikal-islamische Gruppe Boko Haram für eine ganze Reihe ähnlicher Attentate verantwortlich gemacht.
Boko Haram kämpft seit sechs Jahren darum, einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias zu errichten. Zu Jahresanfang kontrollierte die Organisation ein Gebiet der Größe Belgiens. Nigerias Armee hat die Terrorvereinigung nach eigener Darstellung inzwischen aus einem großen Teil davon vertrieben.
Zusammen mit anderen Staaten in der Region geht das Militär grenzübergreifend gegen die Islamisten vor. In Kürze soll eine multinationale, rund 9000-Mann große Armee den Kampf mit Boko Haram aufnehmen.