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44 Tote und Hunderte Verletzte bei Explosion in Tianjin
Nachdem gestern schon Gerüchte und wilde Spekulationen im Netz unterwegs waren, veröffentlichte Süddeutsche Zeitung heute auf sueddeutsche.de Folgendes.
Zitat:
13. August 2015, 07:41 Uhr
China
Mindestens 44 Tote und Hunderte Verletzte bei gewaltigen Explosionen in Tianjin
- Bei Explosionen in einem Containerhafen der chinesischen Stadt Tianjin werden nach offiziellen Angaben mindestens 44 Menschen getötet und Hunderte verletzt.
- Die Opferzahl liegt möglicherweise noch deutlich höher.
- Die chinesischen Behörden versuchen, Informationen zu der Explosion zu kontrollieren.
Die Zahl der Toten bei den gewaltigen Explosionen in der chinesischen Metropole Tianjin ist auf 44 gestiegen. Unter den Toten seien auch zwölf Feuerwehrleute, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag unter Berufung auf Rettungskräfte.
Nachdem am Mittwochabend in einem Hafenlager der Stadt ein Feuer ausgebrochen war, kam es kurz darauf zu einer Reihe heftiger Explosionen, die noch kilometerweit spürbar waren. Die Detonationen rissen Türen aus nahe gelegenen Gebäuden und ließen Fenster zersplittern.
Die Ursache der Explosionen ist noch unklar. Die Behörden sagen, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass giftige Chemikalien ausgetreten sind. Die Zeitung Beijing News berichtet online jedoch davon, dass ein unidentifizierter gelber Schaum im Hafengebiet aufgetreten sei.
Möglicherweise wird die Zahl der Toten noch weiter steigen. So seien allein ins Taida-Krankenhaus 42 Leichen gebracht worden, berichtet die Tageszeitung Beijing News auf ihrer Website. Xinhua zufolge wurden insgesamt 520 Menschen in Kliniken eingeliefert, 66 davon sollen in Lebensgefahr schweben.
Die chinesischen Behörden versuchen, die Kontrolle über Informationen vom Unglücksort zu gewinnen. Mit Absperrseilen sorgt die Polizei dafür, dass Journalisten und Zuschauer nicht dichter als einige Kilometer an die Explosionsstelle herankommen. Auf dem in China populären Kurznachrichtendienst Weibo beschwerten sich etliche Nutzer, dass ihre Posts über die Detonationen gelöscht worden seien. Dass die chinesischen Behörden Informationen nach Großereignissen kontrollieren wollen, ist durchaus üblich.
Erste Explosion in Lager für Gefahrengüter
Die Polizei teilte mit, eine erste Explosion habe sich in Schiffscontainern eines Lagers für Gefahrengüter ereignet. Das Lager gehört dem Logistikunternehmen Ruihai Logistics. Die staatlichen Medien sprachen davon, dass Führungskräfte von Ruihai von den Behörden festgenommen worden seien. Präsident Xi Jinping fordert demnach harte Strafen für diejenigen, die für die Explosionen verantwortlich seien.
Die erste Explosion habe weitere Detonationen in nahe gelegenen Betrieben ausgelöst, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Das Nationale Erdbebenschutzamt sprach von zwei großen Explosionen vor Mitternacht, die erste gleichbedeutend mit einer Sprengkraft von drei Tonnen TNT, die zweite gar von 21 Tonnen.
Ein halbes Dutzend Gebäude anderer Logistikunternehmen wurden durch die Detonationen zerstört, mehr als 1000 neue Autos des Fahrzeugherstellers Renault gingen Beijing News zufolge auf einem Parkplatz in Flammen auf.
Fotos von Augenzeugen zeigten einen gigantischen Feuerball mit einer pilzförmigen Wolke, auf anderen Bildern waren der vom Feuer in hellem Orange erleuchtete Himmel und große Rauchschwaden zu sehen. CCTV berichtete, sechs Teams von Feuerwehrleuten hätten das Feuer unter Kontrolle gebracht. Auch Stunden nach den Explosionen steigen dichte Rauchsäulen über dem Unglücksort auf.
"Es gab diesen großen Feuerball am Himmel mit dichten Wolken"
Die Einsatzkräfte suchten die Umgebung nach weiteren Verletzten ab. Sie habe sich in ihrem Haus befunden und gedacht, dass die Erde beben würde, sagte eine Einwohnerin von Tianjin, Zhang Siyu. "Erst als ich draußen war, realisierte ich, dass es eine Explosion war. Es gab diesen großen Feuerball am Himmel mit dichten Wolken. Jeder konnte es sehen." Sie habe verletzte und weinende, aber keine toten Menschen auf den Straßen gesehen, konnte aber "den Tod spüren", sagte Zhang.
In den umliegenden Orten - etwa zehn bis 20 Kilometer von den Explosionen entfernt - schliefen einige Einwohner mit Gasmasken auf der Straße. Anwohner Han Xiang sagte, die Situation habe derjenigen eines verheerenden Erdbebens in der Region vor fast 40 Jahren geähnelt. "Aber dann war da eine riesige Pilzwolke, weshalb wir dachten, wir befänden uns in einem Krieg."
Einer der wichtigsten Häfen Chinas
Tianjin liegt etwa 120 Kilometer südöstlich von Peking und unweit der Bohai-Bucht. Die Stadt hat knapp 15 Millionen Einwohner und ist einer der wichtigsten Häfen Chinas. Unter den großen Metropolen der Volksrepublik gilt Tianjin als eine der moderneren. Mit Peking ist sie durch eine Hochgeschwindigkeitsbahnlinie verbunden.
In China gibt es immer wieder Explosionen in Industrieanlagen: Erst im Juli kamen 15 Menschen ums Leben, während mehr als ein Dutzend weitere verletzt wurden, als in der nördlichen Provinz Hebei ein illegales Lagerhaus für Feuerwerkskörper in die Luft flog. Vor einem Jahr starben zudem mehr als 70 Menschen bei einer Explosion in einer Autoteilefabrik in Kunshan bei Shanghai. Grund für die Unglücke sind oft mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen und laxe Kontrollen durch die Behörden.
Eine Wucht wie 21 Tonnen TNT
Container, die wie Spielzeug durch die Luft gewirbelt werden. Hunderte zerstörte Autos. Fotos zeigen das Ausmaß der Explosion im chinesischen Tianjin.

Gegen 23:30 Uhr am Mittwoch kommt es in der chinesischen Hafenstadt Tianjin zu einer gewaltigen Detonation und einem Großbrand in einem Industriegebiet. Ersten Erkenntnissen zufolge ist ein Lager mit Gefahrgütern explodiert.
Augenzeugen berichten von einem riesigen Feuerball. Die Druckwelle der Explosion war noch kilometerweit zu spüren - der chinesischen Erdbebenwarte zufolge entsprach die Detonation 21 Tonnen des Sprengstoffs TNT.

Rund um den Explosionsort wurden Lagerhäuser zerstört. Schwere Container wurden durch die Wucht durch die Luft geschleudert. Tianjin ist eine der wichtigsten Hafenstädte Chinas.
Auch am Morgen danach steht noch dichter Rauch über dem Gebiet. Ein Feuerwehrmann ist mit Löscharbeiten inmitten zerstörter Autos zugange.
Bei der Detonation sollen mehr als 1000 Neuwagen des Fahrzeugherstellers Renault in Flammen aufgegangen sein.
Auch Kilometer entfernt sind Fensterscheiben zerbrochen und Türen aus der Verankerung gerissen worden.

Das Feuer ist zwar unter Kontrolle, wie die Behörden mitteilen, aber noch nicht gelöscht. Die Untersuchungen laufen, wie es zu der Explosion kam.
Paramilitärische Einheiten werden herangekarrt, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
Bilder: dpa 13. August 2015, 07:582015-08-13 07:58:06 © SZ.de/AFP/dpa/sks
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Quelle:
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Video auf YouTube:
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Die anschließende Propagande möchte ich Euch auch nicht vorenthalten^^
Zitat:
13. August 2015, 12:48 Uhr
Druckwelle bis in die Regierung
- Bei Explosionen in einem Containerhafen der chinesischen Stadt Tianjin werden nach offiziellen Angaben mindestens 44 Menschen getötet und Hunderte verletzt.
-Die Umsetzung von Sicherheitsbestimmungen im Land wird durch Korruption und schlecht ausgebildetes Personal erschwert.
-Jede Katastrophe erschüttert das Vertrauen der Chinesen in die Regierung aufs Neue. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht.
Analyse von Marcel Grzanna, Shanghai
Die Explosion einer Lagerhalle in der Küstenstadt Tianjin mit Dutzenden Toten hat in China erneut eine Diskussion über die laxe Umsetzung von Sicherheitsbestimmungen im industriellen Sektor ausgelöst. Die Angehörigen der Opfer und Experten fragen sich, wie es zu der verheerenden Detonation auf dem Hafengelände kommen konnte, obwohl es sich um einen Lagerplatz eigens für Gefahrgüter handelte.
"Die Wirtschaft entwickelt sich immer weiter, aber unsere Brandschutzregeln sind immer noch die gleichen wie vor 20 Jahren. Es kümmert sich niemand darum, dass sie auf den aktuellen Stand gebracht werden", klagt der unabhängige Brandschutzfachmann Wang Weisheng aus dem südchinesischen Guangzhou.
Die Lagerung am Hafen ist in der Regel nur vorübergehend. Daher bestehe die Gefahr, dass die Verantwortlichen für den kurzen Zeitraum den Sicherheitsprozess abkürzen wollen, um sich den bürokratischen und finanziellen Aufwand zu sparen. "Im Normalfall wird die Lagerung von Gefahrgütern angemeldet und dann von Experten vor Ort überprüft, damit solche Unglücke ausgeschlossen werden. Möglicherweise gab es in Tianjin eine Lücke in diesem Netz", so Wang. Die Behörden ermitteln. Die Manager der zuständigen Logistikfirma sind festgenommen. In vergleichbaren Fällen dauerte es meist nur wenige Tage, bis die Ermittler ihr endgültiges Resultat vorlegten.
140 Millionen Euro für unnötige Helikopter
Problematisch in Sachen Brandschutz ist auch die strenge Hierarchie, die sich durch die Abteilungen zieht. Die Führungspositionen sind oft nach politischem Kalkül vergeben und von Parteikadern besetzt ohne ausreichende Fachkenntnis. Die ausgebildeten Experten haben dann meistens keinerlei Autorität. Beispielhaft dafür steht die Entscheidung eines Pekinger Funktionärs, für den Brandschutz der Hauptstadt eine Milliarde Yuan, umgerechnet knapp 140 Millionen Euro für die Anschaffung von Helikoptern zu investieren. Wang hält ihren Einsatz bei Großbränden in der Metropole für unsinnig. Die Rauchentwicklung und die Hitze über den Gebäuden stellten für Helikopter eine zu große Gefahr dar. Außerdem würden sie mit ihren Rotoren zusätzlichen Sauerstoff in die Flammen wirbeln und das Feuer weiter anfachen.
Chinas Industrie wird regelmäßig von Brandkatastrophen oder Explosionen überschattet. Das letzte Unglück mit ähnlich großem Ausmaß gab es vor etwa genau einem Jahr 70 Kilometer nordwestlich von Shanghai. Damals starben bei einer Explosion in einer Autoteilefabrik in Kunshan 75 Menschen, weil die Lüftungsanlage unzureichend funktionierte und sich die Luft wegen einer zu hohen Feinstaubbelastung entzündete.
Jede Katastrophe erschüttert das Vertrauen in die Regierung weiter
Die Regierung in Peking versetzen diese Katastrophen in höchste Alarmstufe, weil immer wieder Vorwürfe laut werden, sie würde es zulassen, dass chinesische Unternehmen ihren eigenen Profit über die Sicherheit ihrer Angestellten stellen würden. Vor einem Jahr schaltete sich deshalb der Staatsrat, das chinesische Regierungskabinett, ein. Es folgten landesweite Inspektionen von Fabriken.
Auch im jüngsten Fall machten Nutzer im Internet sofort schlechtes Management und menschliches Versagen verantwortlich. "Wenn das System nicht von der Wurzel an verändert und das Management verbessert wird, dann nutzt all das Reden nicht. Die Unfall- und Todesrate wird nicht geringer werden. Es werden immer neue Opfer sterben", schreibt ein Kommentator bei der Diskussionsplattform Zhihu. Beim Kurznachrichtendienst Weibo fragte eine Nutzerin: "Könnt ihr den Menschen eine sichere Umgebung bieten?" Jede Katastrophe erschüttert das Vertrauen in die Regierung aufs Neue. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht, weil die stotternde Wirtschaft und der Einbruch am Aktienmarkt den Unmut der Menschen provoziert haben.
Zwei Hauptprobleme belasten die Sicherheit: Korruption und Personal. Um staatliche Auflagen zu umgehen, greifen Firmenmanager gerne großzügig in die eigene Tasche und bestechen die Kontrolleure. Zudem sind gut ausgebildete Mitarbeiter schwer zu finden. Das enorme Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Fachkräftemangel nach sich gezogen.
Nicht jede Firma findet unter diesen Bedingungen solche Mitarbeiter, die zur Handhabe von Gefahrengut geeignet ist. Hinzu kommt, dass sich die Firmen nicht immer um die Weiterbildung ihres Personals kümmern. Ein Mitarbeiter der Logistikfirma, die das Lager betrieb, bestätigte der chinesischen Internetseite cnr.cn, dass er nie eine Schulung für den Umgang mit gefährlichen chemischen Substanzen erhalten habe.
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Quelle:
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13.08.15, 18:28
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#2
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.967
Bedankt: 8.020
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Das sah echt schon extrem unheimlich aus..
Kurioses detail... Es gibt aufnahmen der Explosion von amerikanischen Satelliten. Was auch immer die in dem moment da gefilmt bzw. gesucht haben.. Angeblich wurde es sogar von einer Drohne im vorbeiflug gefilmt, das video hab ich aber nicht gefunden.
Im ersten moment dürften da wohl viele an Hiroshima/Nagasaki gedacht haben.. Hoffe, das die Leute sich psychisch und physisch schnell wieder erholen und die Angehörigen und Hinterbliebenen die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
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