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06.08.15, 16:35
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Legende
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Preisverleihung für Netzpolitik.org -Die ausgezeichneten Landesverräter
Zitat:
Die Blogger von Netzpolitik.org sind in einer paradoxen Situation: Von Teilen des Staates werden sie als Landesverräter verdächtigt. Andererseits bekommen sie eine Auszeichnung von höchster Stelle. Evi Seibert war bei der Preisverleihung dabei.
Einer der angeklagten Blogger, Andre Meister, bringt es auf den Punkt: "Das ist schon 'ne skurrile Situation." Er und sein Kollege Markus Beckedahl haben gestern Abend einen Preis für ihr Engagement für die Rechte der Bürger im Internet gewonnen. Die Auszeichnung wird auch von der Bundesregierung mitgetragen, unterzeichnet von allerhöchster Stelle: "Wir haben eine Urkunde überreicht bekommen, da steht der Name Gauck drauf. Also zumindest hat er die Urkunde unterschrieben", sagt Markus Beckedahl.
Bei der Preisverleihung mit Bier und Sekt in der Redaktion von Netzpolitik war der Bundespräsident aber leider nicht dabei. "Wir hatten angefragt, aber ich glaube er hatte was anderes zu tun", meint Meister.
Auszeichnung trotz Anfangsverdachts
Genau. Joachim Gauck musste nämlich die Entlassung des Generalbundesanwalts unterschreiben. Der ermittelte ja bekanntlich gegen die beiden Preisträger wegen Landesverrats. Eine etwas verquere Situation, findet Beckedahl: "Das ist so ein bisschen die Schizophrenie unseres derzeitigen Lebens, dass Teile des Staates gut finden, was wir machen, wir sogar Auszeichnungen bekommen. Auf der anderen Seite sind wir auf einmal staatlich geprüfte Landesverräter im Anfangsverdacht. Das ist schon etwas, wo ich mir Sorgen mache, ob ich vielleicht deswegen irgendwann mal in psychotherapeutische Behandlung gehen muss."
David-gegen-Goliath-Spiel geht weiter
Bevor er zum Arzt geht, muss er aber erstmal sehen, dass er nicht doch noch im Gefängnis landet. Denn noch ist das Verfahren gegen die Blogger ja nicht beendet. Zurzeit versuchen sie zusammen mit befreundeten Leuten aus der Hackerszene nachzuweisen, dass sie abgehört und bespitzelt werden. Besonders wichtig ist ihnen dabei, ihre Quellen und Informanten zu schützen. Das David-gegen-Goliath-Spiel geht also weiter.
Immerhin haben die preisgekrönten Blogger für ihre Arbeit in den vergangenen Tagen 100.000 Euro an Spendengeldern bekommen. Dazu: Ruhm und Ehre. "Wenn man sich mit anderen investigativen Journalisten unterhält, stellt man so einen gewissen Neid fest", meint Beckedahl. "Anscheinend ist Landesverräter die höchste Auszeichnung, die der Staat an investigative Journalisten in Deutschland vergeben kann. Und es macht sich anscheinend recht gut im Lebenslauf. Ich bin mal gespannt, wie sich das auf mein weiteres Leben auswirkt."
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