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06.08.15, 01:33
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Legende
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GB Missbrauchsfälle: Immer mehr Indizien gegen Ex-Premier
Zitat:
Fünf Polizeistellen ermitteln
Die mögliche Verwicklung des britischen Ex-Premiers Edward Heath in Missbrauchsfälle zieht immer weitere Kreise: Die britische Polizeibeschwerdestelle hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, dass ein Fall aus den 90er Jahren neu untersucht werde. Der Verweis auf den Namen Heath soll damals die Polizeiarbeit gestoppt haben. Mittlerweile bestätigten fünf Polizeistellen im Süden Englands, dass der ehemalige konservative Politiker Teil von Ermittlungen wegen Missbrauchsfällen sei. Schon seit Jahren laufen Untersuchungen zu Pädophilenringen in den 60er bis 90er Jahren in den höchsten britischen Kreisen - und Heath könnte der erste prominente Politiker sein.
Nur die Spitze des Eisbergs?
Gleich mehrere Sonderkommissionen der britischen Behörden gehen derzeit Hinweisen nach, wonach in den 70er und 80er Jahren ein oder mehrere Pädophilenringe systematisch Kinder und Jugendliche missbraucht haben sollen. Höchste Kreise, inklusive Politiker, sollen darin verwickelt gewesen sein. Nach mysteriösem Aktenschwund und vielen Sackgassen taucht nun ein Name immer wieder auf: Edward Heath, konservativer Premier von 1970 bis 1974.
Britische Medien berichten, hinter vorgehaltener Hand habe es schon seit Jahren Spekulationen über den bereits 2005 verstorbenen Politiker gegeben. Der Labour-Parlamentarier Tom Watson, der als eine Art Opferanwalt agiert, hat bereits seit 2012 auf Vorwürfe gegen Heath hingewiesen - lange ohne Ergebnis. Heath hielt sein Privatleben zeitlebens bedeckt, er blieb bis zu seinem Tod unverheiratet.
Eingestellte Ermittlungen in den 90ern?
Dass jetzt öffentlich über seien Rolle diskutiert wird, ist der unabhängigen Polizeibeschwerdestelle (IPCC) zu verdanken, die vor wenigen Tagen nach einem Hinweis eines pensionierten Polizisten die Untersuchung eines Falles aus den 90er Jahren eingeleitet hatte.
Demnach wird vermutet, die Polizei in der südenglischen Grafschaft Wiltshire habe damals Ermittlungen eingestellt, weil eine Verdächtige gedroht haben soll, Heath als Pädophilen zu outen. Britische Medien identifizierten mittlerweile die Frau, die in Salisbury, ganz in der Nähe von Heaths Wohnsitz, ein Bordell mit minderjährigen Prostituierten betrieben hatte. Die Frau bestritt am Mittwoch allerdings den Vorwurf, den Namen Heath in diesem Zusammenhang genannt zu haben.
Angebliches Opfer aus den 60er Jahren
Der Name des ehemaligen Premierministers sei in Verbindung mit Verbrechen gegen Kinder genannt worden, bestätigte allerdings die Polizei von Wiltshire. Sie sucht nun nach Zeitzeugen, die bei der Aufklärung helfen könnten. Schon am Dienstag seien „eine Reihe von Anrufen“ eingegangen.
Bei den Medien meldete sich umgehend ein Mann, der angab, bereits Anfang der 60er Jahre in Kent von Heath missbraucht worden zu sein. Er sei als Zwölfjähriger beim Autostoppen von Heath mitgenommen und vergewaltigt worden, so der Mann. Erst Jahre später habe er ihn in Medien wiedererkannt. Die Polizei von Kent bestätigte Ermittlungen.
In Skandal auf Jersey verwickelt?
Mittlerweile wurde auch bekannt, dass Heath auch bei zwei großangelegten Untersuchungen ein Thema ist. „Operation Whistle“ untersucht Missbrauchsfälle in einem Waisenhaus auf der Kanalinsel Jersey. Seit Anfang der 60er Jahre sollen im ehemalige Kinderheim „Haut de la Garenne“ Heimmitarbeiter zahlreiche Kinder systematisch missbraucht und schwer misshandelt haben. Sogar von Morden war die Rede, diese Theorie wurde aber danach widerlegt.
Auch der postum des hundertfachen Kindesmissbrauchs überführte TV-Star Jimmy Savile besuchte das Heim - und der begeisterte Segler Heath soll ebenfalls häufig Törns dorthin unternommen haben. Savile und Heath kannten einander. Auch vom Missbrauch von Buben auf Segelbooten ist schon länger die Rede. Die Polizei auf Jersey bestätigte, dass der Ex-Premier in ihren Ermittlungen eine Rolle spielt.

Savile und Heath bei einer TV-Show
Auch Mordfälle werden untersucht
Und laut BBC taucht sein Name auch in der „Operation Midland“ auf, die einem angeblichen Pädophilenring in höchsten Kreisen in den 70er und 80er Jahren in London nachgeht. Offizielle Bestätigung der Behörden gibt es dafür aber nicht. 2012 begannen erste Untersuchungen als „Operation Fairbank“, es folgte die „Operation Fernbridge“ als erste volle polizeiliche Ermittlung. Seit 2014 läuft die „Operation Midland“, da mittlerweile auch von Mordfällen ausgegangen wird. Zudem bestätigte indes die Polizei in Hampshire, dass Heath ebenfalls Teil von Ermittlungen sei.
260 Prominente überprüft
Alle Fäden der Einzelermittlungen laufen bei der „Operation Hydrant“ zusammen. Die Ausmaße sämtlicher Skandale wurden bereits im Mai durch eine Veröffentlichung der Behörden deutlich. Gegen mehr als 1.400 Männer werde ermittelt, rund 260 davon seien in der Öffentlichkeit bekannte Personen, darunter 76 Politiker, 43 Männer aus der Musik und 135 aus der Film- und Medienbranche.
Doch die Aufarbeitung gestaltet sich schwierig. In völlig neuem Licht erscheinen nun Aussagen des mittlerweile verstorbenen Ex-Tory-Fraktionschefs Tim Fortescue. Der hatte 1995 zur BBC gemeint, er und andere hätten immer versucht, prominente Politiker aus den Schlagzeilen zu halten, sei es - wörtlich - wegen „Schulden oder Skandalen mit kleinen Buben“. Man habe gleichzeitig aber Buch geführt und die Politiker damit in der Hand gehabt, sollten sie politisch nicht spuren.
Langwierige Aufklärungsarbeit
Das System der Vertuschung scheint noch immer zu funktionieren. Unter dem früheren Innenminister Leon Brittan verschwand ein Dossier bis heute spurlos, das unter anderem Auskunft über eine Art Kinderbordell im Elm Guest House im Regierungsviertel Westminster geben sollte. Gegen Brittan selbst, der im Jänner starb, wurden postum Vorwürfe des Kindesmissbrauchs erhoben.
Der Parlamentarier Geoffrey Dickens, der das Dossier übergeben hatte und im Parlament 1985 darüber gesprochen hatte, starb 1995. Der Verbleib des Dossiers ist bis heute unbekannt. Unter dem Druck der Öffentlichkeit hatte Premier David Cameron bereits im Vorjahr die restlose Aufklärung versprochen. „Kein Stein bleibt auf dem anderen“, erklärte er, alles werde unter die Lupe genommen.
Nachdem zwei britische Richterinnen als Vorsitzende der Kommission wegen Befangenheitsvorwürfen ihren Hut nehmen mussten, sitzt jetzt mit Lowell Goddard eine Neuseeländerin der Untersuchung vor. Es wird vermutet, dass die Untersuchung bis 2020 dauern wird.
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Zitat:
Morduntersuchungen
„Mächtige Männer“
Seit Jahren arbeitet die britische Polizei an der Aufklärungen eines brisanten Falls, in den höchste Kreise verstrickt sind. In den 1970er und 1980er Jahren soll ein Pädophilenring systematisch Kinder und Jugendliche missbraucht haben. Auch Politiker werden als Täter vermutet. Im vergangenen Dezember erklärte die Polizei, dass sie nun auch drei möglichen Mordfällen nachgeht.
Die Polizei hält demnach einen Zeugen, der als „Nick“ bezeichnet wird, für glaubwürdig. „Nick“ habe beschrieben wie er als Sieben- bis 16-Jähriger von 1975 bis 1984 immer wieder missbraucht wurde - teilweise von einzelnen Männern, teilweise auch bei „Partys“ vom mehreren.
Zeugen gesucht
Die Polizei sucht seitdem Zeugen, die die Vorgänge, die sich in einer Wohnung am Londoner Dolphin Square abspielten, beobachten konnten. „Nick“ berichtete laut Polizei von weiteren Buben, die dort und möglicherweise auch an anderen Plätzen missbraucht wurden. „Nick“ sprach in einem BBC-Interview von „sehr mächtigen Männern“, die sich an ihm vergangen hätten. Einige hätten mit ihrer Identität auch gar nicht hinter dem Berg gehalten und „überhaupt keine Angst gehabt, erwischt zu werden“.
Mögliche Opfer identifiziert
Leichenfunde habe es noch keine gegeben, heiß es vonseiten der Polizei, die die „Operation Midland“ im November 2014 gestartet hatte. Auch die Identität der möglichen Mordopfer wurde nicht genannt. Allerdings gab die Polizei zu, in mehreren Fällen von verschwundenen Buben zu ermitteln. So wurde die Familie von Martin Allen, der 1979 spurlos verschwunden war, befragt.
Ein weiteres Opfer könnte laut „Guardian“ Vishal Mehrotra sein. Der Achtjährige verschwand 1981, seine Leiche wurde ein Jahr später gefunden. Erst im November sagte sein Vater, er habe Hinweise, dass sein Sohn Opfer von Pädophilen geworden sein könnte. Ein Prostituierter habe ihn angerufen und gesagt, sein Sohn sei damals möglicherweise entführt und ins Elm Guest House in Barnes, südwestlich von London, gebracht worden.
Elm Guest House als Haupttatort
Das Elm Guest House galt bisher als Haupttatort des Pädophilenrings und gab dem Skandal auch seinen Namen. Die Vorwürfe gehen auf Informationen des Kinderschutzexperten Peter McKelvie zurück, der seit mehr als 20 Jahren Material über angeblichen Kindesmissbrauch in höchsten politischen und gesellschaftlichen Kreisen sammelt.
Es gebe genug Anhaltspunkte, um formale Ermittlungen gegen mindestens 20 Mitglieder aus beiden Häusern des Parlaments einzuleiten, sagte McKelvie. Seiner Einschätzung nach hätten weitere 20 Politiker von dem Missbrauch gewusst und diesen durch ihr Schweigen gedeckt. Ex-Innenminister Leon Brittan wurde bereits im Juni vernommen. Er war von 1983 bis 1985 Minister in der Regierung von Margaret Thatcher und ging später als EU-Kommissar nach Brüssel.
Suche nach brisantem Dossier
Fragen werfen vor allem zahlreiche verschwundene Papiere zu den Vorwürfen auf. Premierminister David Cameron hatte schon Monate davor eine Untersuchung darüber angeordnet, warum ein Dossier über die Vorwürfe aus den 1980er Jahren nicht mehr auffindbar ist. Laut „Observer“ soll das verschwundene Dossier in den 1980er Jahren vom mittlerweile verstorbenen Tory-Abgeordneten Geoffrey Dickens an den damaligen Innenminister Brittan übergeben worden sein.
Seiner Familie gegenüber habe Dickens die große Brisanz angedeutet, die die Dokumente enthielten. Brittan soll Dickens daraufhin in einem Brief versichert haben, die Informationen an die Polizei weiterzugeben. Laut Scotland Yard gibt es darüber jedoch keine Aufzeichnungen. „Independent“ zufolge wurde im November die Hauptbibliothek der Universität Oxford durchsucht, nachdem es Hinweise gegeben hatte, eine Kopie des Dokuments könnte sich im 850 Kartons umfassenden Nachlass der ehemaligen Ministerin Barbara Castle befinden
„Aktenverlust von industriellem Ausmaß“
Nach Berichten britischer Medien sollen außerdem 114 Akten des Innenministeriums zu den Vorwürfen verschwunden sein. Sie wurden vernichtet oder kamen anderweitig abhanden. Das teilte das Ministerium in einem Schreiben an den Labour-Abgeordneten Keith Vaz mit. So soll Dickens über Jahre hinweg nicht nur dieses eine Dossier an den Minister weitergegeben haben, sondern vielmehr Hunderte potenziell relevante Akten verfasst haben, berichtet der „Telegraph“.
Neun konkrete Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch seien daraus auch tatsächlich an die Polizei gemeldet worden. Über den Verbleib von 114 Akten wisse man jedoch nichts, so der Staatssekretär des Innenministeriums, Mark Sedwill. Ihr Verschwinden wirft freilich die Frage auf, ob ihr Inhalt bewusst vertuscht werden sollte. Vaz, Vorsitzender des Innenausschusses des Unterhauses, sprach von einem „Aktenverlust von industriellem Ausmaß“.
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Vielleicht kommt ja auch noch der Tag, das in Belgien aufgeräumt wird. Mark Dutroux war der kleinste Fisch im stinkenden Pädophilen-Tümpel.
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