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30.07.15, 23:27
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#1
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Stammi
Registriert seit: Aug 2012
Beiträge: 1.072
Bedankt: 994
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Frau aus Syrien im Talk bei Anne Will „Ich bin den Schleppern sehr dankbar"
zwar aus der bild. aber da die meisten die sendung wohl eh nicht gesehen haben, hier ein bericht dazu
Zitat:
Kaum vergeht ein Tag, an dem kein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim verübt oder irgendwo gegen Asylsuchende protestiert wird. Gleichzeitig klagen die Kommunen über volle Unterkünfte und horrende Kosten – Gastfreundschaft sieht anders aus.
Ist Deutschland wirklich mit den Flüchtlingen aus Bürgerkriegs-Gebieten und dem Balkan überfordert? Wie gefährlich ist der Fremdenhass gegenüber den Asylbewerbern? Antworten auf die Fragen versuchten die Gäste bei Anne Will (ARD, 22.45 Uhr) zu finden.
Der Titel der Sendung: „Zeltstädte, Stimmungsmache, Brandanschläge – sieht so deutsche Willkommenskultur aus?
► DIE GÄSTE
• Bodo Ramelow, Die Linke (59) – Ministerpräsident von Thüringen
• Ralf Jäger, SPD (54) – Innenminister von Nordrhein-Westfalen
• Monika Hohlmeier, CSU (53) – Europaabgeordnete
• Maya Alkhechen (32) – vor zwei Jahren aus Syrien geflohen
► HIER GING’S ZUR SACHE
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow gesteht in der Flüchtlingsdebatte besorgt: „Wir werden gerade überrannt und alle Verwaltungsstrukturen sind überfordert.“
Eine wichtige Maßnahme ist für ihn die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen, sodass Asylbewerber schnell in Deutschland Arbeit finden.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger fordert im Blick auf Balkan-Flüchtlinge aus Serbien und dem Kosovo, deren Heimatländer müssten in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union staatliche und wirtschaftliche Strukturen reformieren, damit die Bevölkerung gar nicht erst abwandere.
Um die Schlepperbanden auf dem Mittelmeer zu bekämpfen, spricht sich der SPD-Politiker dafür aus, dass Asylanträge auch vom Ausland her gestellt werden können.
Das erspare Flüchtlingen ihre lebensgefährlichen Fahrten über das Mittelmeer und die oftmals verdeckten Weiterreisen durch EU-Länder.
Die vor zwei Jahren aus Syrien geflüchtete Maya Alkhechen findet es unvorstellbar, dass ein wirtschaftlich starkes Land wie die Bundesrepublik nicht mit 400 000 Flüchtlingen umgehen kann, während der kleine Libanon schon eine Million Verfolgte aufgenommen habe.
Zugleich vermittele die lange behördliche Bearbeitungszeit von Asylanträgen den Flüchtlingen ein falsches Bild: Je länger eine Familie auf das Ergebnis ihres Antrags warte, desto eher fühle sie sich in Deutschland wohl und beginne sich zu integrieren. Somit treffe sie die Abschiebung noch viel drastischer, mahnt die Syrerin, die ehrenamtlich für Pro-Asyl arbeitet. Insbesondere für Balkan-Flüchtlinge (u. a. Kosovo) seien die Chancen auf Asyl in Deutschland statistisch verschwindend gering.
Die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier nennt diese Menschen „falsche Asylbewerber“. Auch sie fordert die schnellere Abwicklung von Asylverfahren und findet: „Asylmissbrauch ist der falsche Weg.“
Zugleich stört sich die Politikerin aus Bayern an der Kritik, Deutschland tue zu wenig. Alkhechen fragt: „Wieso schaffen Sie keinen legalen Weg, dann gibt es auch keine Schlepperbanden mehr?“ Darauf findet die Bayerin keine Antwort und spricht davon, dass Menschenhändler immer Methoden fänden.
► Das möchte Alkhechen nicht gelten lassen. Sie selbst ist mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern über das Mittelmeer von Ägypten nach Italien geflohen und sagt: „Ich bin den Schleppern sehr dankbar.“
Darauf hat Hohlmeier keine schlüssige Antwort mehr, sie beteuert: „Ich bin doch für eine Neuansiedlung, aber die anderen Länder nehmen gar keine Flüchtlinge auf.“
► FAZIT
Ein Diskussion, deren Argumente oft auf Stammtisch-Niveau waren. Die Ausnahme bildeten die Redebeiträge von Maya Alkhechen, welche die richtigen Fragen an die politischen Gäste stellte und von ihren eigenen Erfahrungen berichten konnte.
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31.07.15, 05:15
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#2
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Frage:
Zitat:
dass ein wirtschaftlich starkes Land wie die Bundesrepublik nicht mit 400 000 Flüchtlingen umgehen kann, während der kleine Libanon schon eine Million Verfolgte aufgenommen habe.
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Antwort:
Der Grund liegt darin, das Deutschland a) alle Flüchtlinge registriert und b) ein Sozialsystem hat.
In Deutschland kümmert man sich (zugegeben nicht immer optimal) um Unterbringung und Versorgung. Da die Politik hier vieles zu lange ignoriert oder verschlampt hat, klemmt es an allen Ecken und Enden. Alleine der Wust an Vorschriften und Regeln, bis eine Unterkunft - wenn auch nur vorübergehend - als angemessen angesehen wird, ist immens.
Das fällt im Libanon flach. Die Menschen werden ins Land gelassen, und müssen sehen wie sie zurecht kommen:
Zitat:
Nun bewohnt die ganze Familie ein Zelt im fruchtbaren Bekaa-Tal auf der libanesischen Seite der Grenze. Sie lebt von dem, was die 12-jährige Tochter Rafah bei der Landarbeit auf den umliegenden Feldern verdient.
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Zitat:
Dem 18-jährigen Syrer Jehia wurde eine traurige Berühmtheit zuteil: Das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen im Libanon registrierte den jungen Mann offiziell als millionsten syrischen Flüchtling. Jetzt lebt er mit seiner Familie am Rande von Beirut in einer angemieteten Garage.
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Zitat:
Hinzu kommen noch all die, die sich nicht registrieren ließen, aus welchen Gründen auch immer, darunter wohlhabende Geschäftsleute, die die Wohnungs- und Mietpreise nach oben treiben.
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Weil es inzwischen viel zu viele sind, gibt es Widerstand in der Bevölkerung:
Zitat:
Die Sozialsysteme sind ungeeignet, jeden Dritten im Land zu versorgen. Die Arbeitslosigkeit liegt heute schon bei 30 Prozent. Tausende syrischer Straßenkinder in den libanesischen Städten zeugen davon, dass die Auffangmöglichkeiten und auch die -bereitschaft der Gesellschaft begrenzt sind. Hinzu kommt die berechtigte Furcht, dass mit den Flüchtlingen Extremisten ins Land kommen.
Viele Libanesen haben Angst davor und wehren sich, auch mit Gewalt. Es wurden schon Lager zerstört, ihre Bewohner vertrieben, darunter auch Frauen und Kinder.
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Zitat:
Inzwischen hat die Regierung angekündigt, bis auf Ausnahmen keine weiteren Flüchtlinge aus Syrien mehr aufzunehmen.
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Man kann alle Flüchtlinge ins Land lassen wie man sieht. Es kommt aber letztendlich nicht darauf an das sie für den Moment sicher sind, sondern das sie menschenwürdig leben können.
PS.: Ich habe die Sendung nicht gesehen, weil ich schon lange keinen Fernseher mehr besitze.
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31.07.15, 07:55
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#3
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Na ja, es sind auch mehr als 400.000 Flüchtlinge, die hier nach Deutschland kommen sind. Der Flüchtlingsstrom steigt stetig an.
Es muss dafür gesorgt werden, dass diese versorgt werden, ein Dach über den Kopf haben, betreut werden... das ist viel Arbeit und dazu ist auch viel Geld nötig, welches viele Kommunen einfach nicht haben.
Da wäre die Politik gefragt mit Umverteilung der Gelder.
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