[TinyTimm]

Nach einem sonnigen Start hat es bei Rock am Ring in Mendig gestern Abend heftig gewittert. Dabei schlug offenbar ein Blitz ins Festivalgelände ein und verletzte mehrere Besucher.

Nach Angaben der Polizei wurden in der Nacht auf dem Festivalgelände 27 Besucher durch das Gewitter verletzt, sechs davon schwer. Zwölf weitere müssten nach einem Blitzeinschlag auf dem Gelände behandelt werden. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Am Vormittag wollen sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) ein Bild von der Lage machen.

Chaos auf dem Zeltplatz

Wegen des drohenden Unwetters war am späten Freitagabend schon das Konzert von DJ Fritz Kalkbrenner zunächst verschoben und dann gegen 2.00 Uhr abgebrochen worden. Veranstalter Mark Lieberberg entschuldigte sich bei den Fans für den Abbruch und bat alle, in ihren Zelten Schutz zu suchen.

Hitze sorgt für Kreislaufprobleme

Zuvor hatte die Hitze mit Temperaturen von mehr als 30 Grad die Rettungskräfte auf Trab gehalten. "Witterungsbedingt haben wir viele Einsätze", sagte ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes am Freitag. Die mehr als 200 Helfer hätten viele Sonnenbrände, Sonnenstiche und Kreislaufprobleme behandelt. "Das ist schon eine Herausforderung." Bis zum Freitagabend seien es etwa 2.700 Behandlungen gewesen, rund 50 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Heute soll das Festival wie geplant weitergehen. Den kompletten Spielplan gibt es hier. Bis Montagabend um 18.00 Uhr sendet SWR3 auf der Frequenz 95,7 FM Informationen, Musik und Live-Konzerte rund um das Festival. Alle Infos gibt es auf der SWR-3-Sonderseite inklusive Livestreams.

Volle Campingplätze sorgen für Ärger

Schon vor Festivalbeginn hatten die schnell überfüllten Campingplätze bei den Festivalbesuchern für Ärger gesorgt. Schon am Mittwochabend waren etwa 50.000 Menschen auf dem Gelände des früheren Bundeswehrflugplatzes angekommen. Doch der Betreiber konnte schnell helfen, da Landwirte aus der Umgebung zusätzliche Ackerflächen zum Campen zur Verfügung stellten. Vom Veranstalter hieß es, für Zelte und Pavillons sei weit mehr Platz gebraucht worden als die kalkulierten fünf Quadratmeter plus Laufweganteil pro Besucher.

Das Festival mit dem traditionsreichen Namen steigt erstmals auf dem Flugplatz der 9.000-Einwohner-Gemeinde Mendig. Bis 2014 gastierte "Rock am Ring" jahrzehntelang am nur 30 Kilometer entfernten Nürburgring. Weil sich der Veranstalter Lieberberg mit den neuen Eignern der Rennstrecke nicht auf eine Zusammenarbeit einigen konnte, zog das Festival um.

Lieberberg hat Fünfjahresvertrag in Mendig

Es bleibt abzuwarten, wie letztlich das Fazit der ersten Ausgabe von "Rock am Ring" in Mendig ausfallen wird. Eigentlich sieht nichts nach einer kurzen Stippvisite aus. Lieberberg schloss hier einen Vertrag für fünf Jahre mit der Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre.

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[Ghozz]

Irgendwie erinnert mich dieser Unglück an Sodom und Gomorra.