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[Wirtschaft] Erdbeben durch Fracking - Erste Klagen gegen Ölbranche in USA

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Ungelesen 04.04.15, 11:52   #1
TinyTimm
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Standard Erdbeben durch Fracking - Erste Klagen gegen Ölbranche in USA

Zitat:
Unternehmen fürchten steigende Kosten

Umweltschützer warnen schon länger vor gefährlichen Folgen des Fracking-Booms in den USA. Nun könnte auf die Ölbranche eine Klagsflut wegen Erdbebenschäden, die durch die umstrittene Gewinnung von Schieferöl und -gas entstehen, zukommen. Die Industrie fürchtet steigende Kosten und warnt vor „enormen Konsequenzen“ durch die Prozesse. Forscher konnten einen Zusammenhang zwischen Fracking und häufiger auftretenden starken Erdbeben nachweisen.

Industrie warnt vor Prozessen

Nicht nur der niedrige Ölpreis, sondern auch die Wahrscheinlichkeit einer Klagswelle gegen Energiefirmen bringen den Fracking-Boom in den USA ins Wanken. Die umstrittene Fördermethode für Schiefergas und -öl füllte US-Öllager und ließ die USA hoffen, ihren Energiebedarf in Zukunft selbst abdecken zu können.

In der Energieindustrie wächst allerdings die Sorge vor Klagen als Folge von durch Fracking verursachten Schäden und strikteren Regulierungen, die auch die Kosten in die Höhe schnalzen ließen. „Die Unternehmen begreifen, dass es hier ein Problem gibt“, sagte der Sprecher des Interessenverbands Energy in Depth, Steve Everley, gegenüber dem „Wall Street Journal“ („WSJ“). In Texas wurden bereits im vergangenen Jahr einer Familie fast drei Millionen Dollar (2,8 Mio. Euro) Entschädigung von einem Fracking-Unternehmen zugesprochen. Sie hatten wegen Gesundheitsschäden als Folge des durch Fracking verunreinigten Grundwassers geklagt.

„Risiko nicht mehr versicherbar“


Inzwischen steht vor allem das wissenschaftlich nachgewiesen erhöhte Erdbebenrisiko durch Fracking im Mittelpunkt. Das große Ölunternehmen Continental Resources etwa sprach in seinem Jahresabschluss bereits von möglichen finanziellen Risiken, sollten Erdbeben zu strengeren Regulierungen führen. Gegenüber dem „WSJ“ verweigerte das Unternehmen aber jeden Kommentar.

In Arkansas gab es einen Vergleich zwischen zwei Energieunternehmen und fünf Hauseigentümern, in Texas ist ebenfalls ein Verfahren wegen Erdbebenschäden anhängig. Im US-Bundesstaat Oklahoma landete ein Fall vor dem Obersten Gerichtshof. Die Klägerin Sandra Ladra wirft zwei Energieunternehmen vor, durch die Injektion von Abwasser in den Boden das Erdbeben in Oklahoma mit einer Stärke von 5,6 auf der Richterskala - und damit erhebliche Schäden - verursacht zu haben.

Sammelklage angestrebt

Das Bezirksgericht Oklahoma erklärte sich nicht für zuständig und wies den Fall zurück. Bob Gum, ein Rechtsvertreter von einem der beiden angeklagten Unternehmen, New Dominion LLC, hatte bei einer Anhörung vor Prozessen gewarnt. „Das gesetzliche Risiko für diese Prozesse wird nicht mehr versicherbar werden“, wird Gum im „WSJ“ zitiert. Vonseiten des zweiten angeklagten Unternehmens, Spess Oil Co., gab es gegenüber der Zeitung keinen weiteren Kommentar. Ähnlich argumentiert auch Kim Hatfield von der Ölvereinigung in Oklahoma (Oklahoma Independent Petroleum Association, OIPA): „Wenn ein Prozess erfolgreich weiterverfolgt wird, hätte das enorme Konsequenzen.“

Das Oberste Gericht in Oklahoma muss nun entscheiden, ob das Verfahren weiter vor Gericht ausgetragen wird oder ob die Beschwerde zuvor noch von der Aufsichtsbehörde gehört werden muss, bevor die Klage verfolgt werden kann. Wie auch immer das Gericht entscheidet - eine weitere Klage wurde bereits im Februar eingereicht. Jennifer Cooper, die ebenfalls von dem starken Erdbeben in Oklahoma 2011 betroffen war, strebt eine Sammelklage an.

Forscher weisen Zusammenhang nach

In US-Bundesstaaten mit starker Fracking-Aktivität wie Kansas, Arkansas, Ohio, Oklahoma und Texas gibt es immer wieder Mini-Erdbeben, die keinen Schaden verursachen. Diese schwachen Beben sind eine Folge des „Hydraulic Fracturing“, bei dem das Gestein in 1.000 bis 5.000 Metern Tiefe unter hohem Druck aufgebrochen wird. Erdbeben bis zur Stärke 3,0 auf der Richterskala werden kaum wahrgenommen.

Allerdings gab es allein im vergangenen Jahr mit 585 Erdbeben mit einer Stärke über 3,0 mehr Beben als in Oklahoma gesamt in den 30 Jahren zuvor. Ab dieser Stärke können auch Schäden entstehen. Mehrfach zeigten wissenschaftliche Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen Fracking und verstärkten Beben in den betroffenen Gebieten. Erst Anfang des Jahres führten Forscher ein starkes Erdbeben in Ohio 2014 auf Fracking zurück - mehr dazu in science.ORF.at. Durch diese Gewinnung von Schieferöl und -gas können sich Zehntausende Jahre bestehende Spannungen im Gestein lösen und dadurch Beben auslösen.

USA gespalten


Obwohl sich die USA durch die Öl- und Gasgewinnung mit Fracking eine weitgehende Unabhängigkeit in Energiefragen erhoffen, ist das Land gespalten. Der Bundesstaat New York etwa verhängte ein Fracking-Verbot aufgrund möglicher Gefahren für die Gesundheit. In der texanischen Stadt Denton wurde nach einer Abstimmung in der Bevölkerung im Herbst vergangenen Jahres Fracking ebenfalls verboten, berichtete Reuters. Dieser Schritt ist allerdings eher von symbolischer Bedeutung, zählt Texas doch zu den größten Ölproduzenten in den USA.

Mitte März erließ US-Präsident Barack Obama nun erstmals Vorschriften für die Förderung von Schieferöl und -gas auf bundeseigenem Land. Die Sicherheitsvorkehrungen sollen künftig auf den rund 100.000 betroffenen Förderstätten durch Kontrolleure der US-Regierung überprüft werden. Außerdem müssen die Unternehmen die verwendeten Chemikalien öffentlich machen und detaillierte Informationen über die geologischen Bedingungen an den Bohrstellen vorlegen. Je strikter die Regulierung, desto teurer das Verfahren, fürchtet die Energieindustrie. Allerdings könnte sich das aufwendige Fracking auch bereits aufgrund des niedrigen Ölpreises nicht mehr rentieren.
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Zitat:
Deutschland will Fracking blockieren
Länder können weitere Regeln erlassen


In Deutschland soll die umstrittene Schiefergasförderung auf längere Zeit keine Chance haben. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch ein Gesetz, das Fracking für die nächsten Jahre ausschließt und Probebohrungen nur unter strengen Auflagen erlaubt.

Nach derzeitiger Rechtslage ist Fracking in Deutschland noch möglich. Das neue Gesetz sieht deshalb eine Verschärfung des Berg- und des Wasserrechts vor. In Wasserschutzgebieten ist die Bohrung generell untersagt. Nach erfolgreichen Tests unter wissenschaftlicher Begleitung und der Zustimmung eines Expertengremiums kann jedoch ab 2019 kommerzielles Fracking in Einzelfällen erlaubt werden. Das hatte der Wirtschaftsflügel der Union durchgesetzt. Dort gibt es wie in der SPD aber auch Bestrebungen, das Gesetz im parlamentarischen Verfahren zu verschärfen.

Konventionelles Fracking bleibt erlaubt

Bohrungen in Schiefer- und Kohleflözgestein in weniger als 3.000 Meter Tiefe sind laut Gesetzesentwurf grundsätzlich verboten. Erlaubt bleiben soll aber das seit Jahrzehnten in Deutschland, vor allem in Niedersachsen, eingesetzte konventionelle Fracking in sehr tiefen Schichten wie Sandgestein. Auch hierfür wird künftig eine Umweltverträglichkeitsprüfung wie bei der unkonventionellen Fracking-Probebohrung vorgeschrieben. Den Ländern soll zudem ermöglicht werden, weitere Regeln zu erlassen.

Beim unkonventionellen Fracking, wie es im großen Stil in den USA geschieht, wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck ins Gestein gepresst und in großer Tiefe auch horizontal gebohrt. Damit werden Schichten aufgebrochen („fracken“) und bisher unerschlossene Gas- und Ölblasen freigesetzt. In den USA und Kanada sind dadurch die Energiepreise gesunken, die Länder haben sich unabhängig von Gasimporten gemacht und energieintensive Betriebe angezogen.

„Auflagen überzogen“


„Es ist ein Gesetz, das das Fracking so weit als eben möglich einschränkt“, sagte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). „Der Schutz der Gesundheit und des Wassers hat absolute Priorität.“ Die Ministerin bezweifelte zudem, ob es in Deutschland für Fracking überhaupt einen Bedarf gebe. Während die Industrie die Auflagen kritisierte, sprachen Umweltverbände und Opposition von einem Ermöglichungsgesetz. Auch aus SPD und Union kamen Rufe nach noch stärkeren Einschränkungen.

„Die Auflagen für die Erdgasförderung insgesamt sind völlig überzogen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Markus Kerber. Auch der Verband der chemischen Industrie (VCI) nannte den Entwurf nicht sinnvoll. Es sei unverantwortlich, heimische Rohstoffvorräte nicht zu heben.

„Tor für Risikotechnologie geöffnet“

Umweltgruppen und Grünen geht der Entwurf hingegen zu weit: „Mit diesem Gesetz öffnet die Bundesregierung Tür und Tor für eine Risikotechnologie“, kritisierte der grüne Vizefraktionschef Oliver Krischer. Das zeige auch der Widerstand in den Koalitionsfraktionen. Ein Bündnis von Umweltverbänden um den BUND protestierte vor dem Kanzleramt: „Fracking bedroht die Grundwasservorräte, die Böden und schadet dem Klima“, sagte BUND-Expertin Ann-Kathrin Schneider. 2.000 Gemeinden hätten sich klar gegen Fracking ausgesprochen.
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Wieso wird Fracking in Deutschland nicht generell verboten? So gibt es immer Ausnahmen von Ausnahmen und wer weiß, ob überhaupt kontrolliert wird, ob sich die Firmen, die das machen dürfen, sich an die Auflagen halten.
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