[TinyTimm]

Der Nachfolger von Hartmut Mehdorn als Flughafenchef steht fest: Karsten Mühlenfeld soll den BER an den Start bringen. Das hat der Aufsichtsrat des Flughafens am Freitag beschlossen. Im rbb zeigten sich die Länderchefs von Berlin und Brandenburg, Müller und Woidke, zufrieden - Mühlenfeld war ihr Wunschkandidat. Der Bund stimmte allerdings nicht für den 51-Jährigen.

Der langjährige Rolls-Royce-Manager Karsten Mühlenfeld soll Hartmut Mehdorn als Flughafenchef ablösen. Das hat der Aufsichtsrat des Flughafens am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen, wie Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Abend mitteilte.

Zuvor hatten die Eigentümer Berlin, Brandenburg und Bund hart um die Personalie gerungen. Das Bundesverkehrsministerium versuchte bis zuletzt, Mühlenfeld als Flughafenschef zu verhindern. Als Leiter eines Flughafens hat der 51-jährige Mühlenfeld keine Erfahrung. Berlin und Brandenburg setzten ihren Favoriten aber offenbar mit einer Mehrheitsentscheidung durch.

Die beiden Länder verfügen in dem 15-köpfigen Aufsichtsrat über acht Mandate. Die Entscheidung sei mit "großer Mehrheit" gefallen, sagte Bretschneider nach der Sitzung. Der Bund habe den Personalvorschlag der Gesellschafter Brandenburg und Berlin nicht unterstützt, fügte er hinzu.

Mühlenfeld lobt Mehdorns Arbeit

Mühlenfeld bedauerte am Abend im rbb-Fernsehen, dass sich nicht auch der Bund für ihn ausgesprochen hatte. Er ergänzte aber: "Grundsätzlich glaube ich nicht, dass das ein Problem darstellt." Er glaube langfristig an eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke erklärte im rbb, zwischen Berlin und Brandenburg sowie dem Bund habe es Differenzen über den Zeitplan bei der Personalwahl gegeben, aber auch "unterschiedliche Auffassungen zu den Kandidaten". Er jedoch schätze Mühlenfeld, sagte Woidke. Der Manager kenne die Region und sei "jemand der die nötige Ausdauer hat". Mühlenfeld könne aber auch gut kommunizieren und sei jemand, der "die leisen Töne pflegt". Für die Zukunft erwarte er nicht, dass Dinge in den Medien angekündigt würden, die dann nicht eingehalten werden könnten, so Woidke in "Brandenburg aktuell".

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sagte, auch wenn der Bund nicht für Mühlenfeld gestimmt habe, habe er doch zusammen mit Berlin und Brandenburg deutlich gemacht: "Wir haben ein Interesse: Dass nun endlich der Flughafen fertig wird und dass geflogen wird." Der Bund habe eher nach einem klassischen Flughafenmanager gesucht. Auf Mühlenfeld aber hätten die Länder gesetzt, weil er ein "Mensch der Kommunikation" sei, der das Projekt Flughafen nach außen gut vertreten könne.

Erster Arbeitstag noch unklar

Mühlenfeld selbst sagte, er habe bei der Entscheidung, ob er Flughafenchef werden solle, nicht lange gezögert. Mehdorn habe einen "guten Job" gemacht und der BER sei für die nächsten Jahre "besser geplant", sagte der 51-Jährige dem rbb.

Nach der Sitzung sagte Mühlenfeld, jetzt gehe es darum, die Flughafengesellschaft zukunftsfähig aufzustellen "und dem Flughafen nach all den zurückliegenden Krisen und Problemen wieder mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu verschaffen". "Es ist für mich sehr schön zu zeigen, welche Fähigkeiten in mir stecken."

Wann Mühlenfeld von Mehdorn übernehmen soll, ist nicht bekannt. Vom Aufsichtsrat hieß es lediglich, er solle das Amt als Flughafenchef "baldmöglichst" antreten, Bretschneider nannte aber kein Datum. Mühlenfeld müsse sich noch mit seinem jetzigem Arbeitgeber besprechen, dem Zughersteller Bombardier Transportation. Mehdorn will spätestens Ende Juni den Chefposten aufgeben.

Der 51 Jahre alte Manager war schon länger als Mehdorn-Nachfolger im Gespräch. Bis zum letzten Jahr arbeitete er beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce, wo er in den 90er Jahren auch seine berufliche Laufbahn begann. Erst Anfang Februar trat er den Posten des Entwicklungsleiters für Zentral- und Osteuropa beim Bahnhersteller Bombardier an. Mühlenfeld soll jedoch nach rbb-Informationen eine Ausstiegsklausel vereinbart haben.

Mühlenfeld bindet sich einen Klotz ans Bein

Der 72-jährige Mehdorn hatte kurz vor Weihnachten seinen Rücktritt angekündigt, zuvor aber noch einen Zeitplan vorgestellt, nach dem der Flughafen in der zweiten Jahreshälfte 2017 in Betrieb gehen soll.

Ursprünglich sollten am Neubau an der Berliner Stadtgrenze schon im Herbst 2011 Flugzeuge abheben. Wegen Planungsfehlern, Technikproblemen und Baumängeln platzten aber bereits vier Eröffnungstermine. Inzwischen stiegen die Kosten auf mindestens 5,4 Milliarden Euro.

Die eigentlich vorgesehene Kapazität des BER soll zudem schon 2017 nicht mehr ausreichen, um den Flugverkehr der Hauptstadt abzuwickeln. Schon jetzt laufen daher weitere Ausbauplanungen.

Lütke Daldrup soll Aufsichtsratschef werden

Mühlenfeld soll nun als Chef der Geschäftsführung neuen Wind in die Bude bringen. Am Freitagabend bekräftigte Müller zudem in der rbb-"Abendschau", dass nach seinen Vorstellungen der Berliner Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Engelbert Lütke Daldrup, neuer BER-Aufsichtsratschef werden soll.

Berlin wolle ähnlich wie Brandenburg "auf Minister und Ministerpräsidentenebene aus dem Aufsichtsrat raus", so Müller. Er wolle für den Aufsichtsratsvorsitz einen Vertrauten und einen Baufachmann: "Und Herr Lütke Daldrup war Bundesbaustaatssekretär, kennt den Flughafen von Anfang an, hat in Berlin bewiesen, wie durchsetzungsstark er im Wohnungsbau ist." Lütke Daldrup sei für den Aufsichtsratsvorsitz eine gute Lösung, allerdings müsse Müller dies noch "mit allen anderen besprechen".

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[Destiny]

Eigentlich können sie auch gleich Hans-Otto einsetzen. Der ist billiger und reißt auch nichts.

Pauli, magst du? Bewerb dich doch mal. Machen musst du ja nichts. Nur Kohle einsacken. Da kannste uns allen dann einen ausgeben.

[maKe_my_day]

Das ist doch nur noch eine Farce... Deutschland das Land der Ingenieure schafft es nicht einen Flughafen zu bauen. Die Japaner haben in 6 Jahren einen Flughafen gebaut (Planung + Fertigstellung) komplett auf dem Wasser.

[pauli8]

Zitat von Destiny

...Pauli, magst du? Bewerb dich doch mal. Machen musst du ja nichts. Nur Kohle einsacken.

Ach Destiny…du bist mir vielleicht so eine Maus. Um deine Wortwahl zu gebrauchen: „Ich glaube, du magst mich !“

So rein hypothetisch…nie im Leben würde ich so einen Posten annehmen. Ich habe Jahrzehnte meine Rübe auch für Leute hingehalten, die bei jedem Thema völlig undifferenziert glauben sich ihren Arsch mit den Stars & Stripes auswischen zu müssen. (Damit meine ich nicht dich)

Zur Kohle:
Ich bin zufrieden mit meiner „spärlichen“ Altersversorgung. Es gibt auch Menschen, die sich ihre Lebensplanung aus dem Holz schnitzen das sie zur Verfügung haben. Und wenn es mal knapp wurde, dann war Fantasie gefragt. Nur in meinen Träumen greife ich nach den Sternen.

Uneingeschränkt schwebt jeder Boss immer in „Lebensgefahr“. Bist du noch nie von deiner Umwelt belogen und beschissen worden ? Selbst da musstest du die Konsequenzen tragen. So muss es ein Chef auch, der mal gerade nicht durchblickte und seine Getreuen falsch einschätzte und ihnen vertraute.

[D3mose]

Anstatt sie endlich mal Leute an Board holen die von der Materie Ahnung haben... Mal richtige Experten und nicht nur Leute die sich die Taschen vollmachen wollen...

Bestes Beispiel für Inkompetenz hab ich selbst erlebt... Man lässt Sachen einbauen, schaut dabei zu und sagt nix und in der Besprechung danach heisst es ja so geht das garnicht das müssen wir wieder rausreissen... Ist ja nicht so das man das hätte gleich sagen können bevor man alles eingebaut hat, dachte eigentlich dazu wären die Kontrolleure da^^

[Destiny]

Na, als Chef kriegste aber nach dem Beschiss (von welcher Seite auch immer) trotzdem genug Kohle. Siehe der Mehdorn (Was hat der eigentlich getan, außer ein Datum zu nennen, was sie sowieso nicht einhalten können? ) - geht auch mit Haufen Geld weg und passiert ist nix. Es ist immer noch alles Mist, anstatt das Ding abzureißen und völlig neu zu machen. Käme billiger auf die Dauer. So bleibt es ein Fass ohne Boden und nicht mal mit Lecker Bier gefüllt.