[TinyTimm]

Das Xylophon in den Apfel-Telefonen. Manchmal auch noch der finnische Walzer oder der nervöse schwedische Perkussionist. Waren Klingeltöne früher einmal ein Ausdruck von Individualismus und Extravaganz, dominiert heute eher öde Einheitsware. Doch wer will, kann sich nun akustisch wieder voll "abgespacet" zeigen - und das auch noch völlig kostenlos.

Klingeltöne sind ja so etwas von out: Was früher einmal eine ganze Industrie und mehrere Fernsehsender am Leben erhielt, ist heute einfach nur peinlich. Kein vernünftig denkender Mensch gibt noch Geld für fiese Frösche oder nervige Nagetiere aus. Wer heute etwas auf sich hält, schaltet auf Vibration oder vertraut zumindest den Werkseinstellungen.

Einerseits wird uns damit eine Menge akustische Umweltverschmutzung erspart, andererseits ist damit auch ein Stück Individualität verloren gegangen. Dabei gibt es immer noch Möglichkeiten, das Handy geschmackvoll und originell aufzupimpen.

Aus dem All ins Ohr

Dabei hilft ausgerechnet eine Behörde, nämlich die US-Raumfahrtorganisation NASA. Diese veröffentlichte jetzt dutzende Tonaufnahmen von ihren Weltraummissionen im Internet. Geräusche der Spaceshuttle-, Apollo- und Mercury-Missionen, aber auch historische Zitate und spacige Klänge aus dem Weltraum sind dort kostenlos herunterzuladen. Sogar der Piep des russischen Sputnik-Satelliten - eigentlich das akustische Dokument der ersten Niederlage der USA im Weltraumrennen - hat es in die Sammlung geschafft. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Wer hebt hier gerade ab?

Doch Vorsicht: Nicht alle Töne sind auch handytauglich. Vor allem die Start- und Landegeräusche sind bestenfalls bedingt als Klingeltöne geeignet. Diese könnten den Inhaber des Mobiltelefones in den Verdacht mangelnder Gesellschaftstauglichkeit oder zumindest einer hochproblematischen Verdauung bringen, auch - oder gerade wenn - den Tönen ein Countdown vorausgeht.

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Die Klänge sind übrigens in den gängigen Audioformaten für Handys, aber auch für Computer zu haben, sodass man sich auch am heimischen Rechner die Hinweise und Warntöne weltraummäßig individualisieren kann - eine Option, die in der Großraumredaktion von tagesschau.de leider aufgrund ebenso einschlägiger wie leidvoller Erfahrungen abgeschafft wurde. Schade, denn eine Meldung würde sicher auch hier oft und gerne installiert: "Houston, we have a problem."

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