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myGully |
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05.01.15, 17:48
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#1
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Klaus Kinksi
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 51.366
Bedankt: 55.395
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Immer größere Datenflut: Justiz bei Beweissuche vor dem Kollaps
Zitat:
Die ständig steigende Datenflut in den Netzen macht zunehmend auch der Justiz und der Polizei zu schaffen. Die Staatsanwaltschaften sind bereits überlastet, was in noch stärkerem Maße für jene Beamten gilt, die Beweise aus beschlagnahmten Daten herauszufiltern.
Eigentlich sollte vom letzten Treffen der Generalstaatsanwälte in Görlitz nichts nach Außen dringen. Das ist in den heutigen Zeiten aber bekanntermaßen schwierig. So erhielt nun der Fernsehsender MDR ein Papier vor, in dem die Verantwortlichen Alarm schlagen. Die Überlastung ist überall zu spüren, in Sachsen, Hessen, Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen sei die Lage aber besonders angespannt.
Land unter
"Das Wasser steht nicht mehr nur bis zur Oberkante, sondern schon längst einen Meter drüber", sagte ein Polizist dem Sender. Früher hatten es die Beamten nach Durchsuchungen mit der Auswertung einiger Kisten an Aktenordnern und Papieren zu tun. Heute müssen sie zusätzlich Festplatten, USB-Sticks, optische Medien und Mobilgeräte nach Hinweisen durchforsten - und die Datenmengen auf den Geräten werden immer größer.
Als Beispiel wird die Situation in Brandenburg aufgeführt. Binnen der letzten fünf Jahre habe sich die Datenmenge, die ausgewertet werden muss, verdoppelt. Mehr als 450 Terabyte sind es inzwischen jährlich. Und besser wird die Lage nicht, nun wo auch noch die Informationen auf den Mobilgeräten sprunghaft mehr werden. Die IT-Expertengruppen benötigen so zum Teil über neun Monate, bevor sie den Ermittlern in Strafverfahren mitteilen können, ob auf den beschlagnahmten Datenträgern Beweise zu finden waren.
Und gerade dieser Wert ist ein Problem. Rechtlich sieht die Situation aus, dass die Beschuldigten ihre Geräte nach spätestens neun Monaten zurückbekommen müssen - ob sie nun ausgewertet wurden oder nicht. In mehreren Fällen sind Verfahren so schon gar nicht mehr zustande gekommen. Daher klammern sich Staatsanwaltschaften teils schon an einen Notbehelf: Es wird nur so viel ausgewertet, bis Belege für eine Anschuldigung vorliegen, der Rest bleibt liegen - auch wenn dadurch vielleicht weitere, teils sogar schwerere Straftaten übersehen werden. So kann es beispielsweise geschehen, dass eine Person wegen des Besitzes von Kinderpornographie vor Gericht kommt, aber nie jemand den Rechner darauf untersucht hat, ob vielleicht auch per Chat Kontakt zu Minderjährigen aufgebaut wurde, um diese zu missbrauchen.
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Tja, dann sollten sie vielleicht nicht den Max jagen, der sich ein paar Filme in der Woche herunter läd und diese vielleicht noch sammelt, sondern sich um die wirklichen "Verbrecher" kümmern.
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei Prince bedankt:
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05.01.15, 18:22
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#2
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.974
Bedankt: 8.035
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Hmm im Prinzip also einfach mal 100 3TB Platten kaufen und 95% der Daten blind spiegeln - und die restlichen 5% real nutzen. Schon kommen die an ihre Grenzen und man hat nichts mehr (ausser nem Zufallstreffer) zu befürchten. Und wenn das mal 100 Leute gleichzeitig machen, gute Nacht.
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05.01.15, 18:55
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#3
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Es wurde die Überlegung angestellt, ob es für die Beamten nicht besser wäre, die Dateien zu spiegeln/kopieren und dann die Hardware zurückzugeben. Dann hätten sie mehr Zeit, die Dateien zu durchforsten.
Ist das rechtlich möglich?
Ansonsten was Prince sagt.
__________________
good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
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05.01.15, 18:57
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#4
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Klaus Kinksi
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 51.366
Bedankt: 55.395
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Datenträger kosten Geld, worin unsere Polizei sicherlich auch nicht schwimmt.
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05.01.15, 19:43
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#5
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.974
Bedankt: 8.035
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Davon abgesehn könnte man da bestimmt in irgendeiner Datenschutzrechtlichen Form dagegen vorgehen.. Oder auf Datenmanipulation klagen. Notfalls ne versteckte Truecrypt Partition, die, wenn sie gefunden wird, Passworttechnisch nur noch über BF geöffnet werden kann, weil man nach 3 Jahren Auswertung das PW nicht mehr kennt.
Alles in allem ein Missstand, der sicherlich nicht so schnell besser wird. Selbst wenn das meiste automatisiert abläuft.. Die Endkontrolle dürfte von Menschen durchgeführt werden, spätestens die, die nachher zur Anklage führt. Und solange da immer mehr Stellen abgebaut werden, wird das das entscheidende Schkupfloch sein/bleiben/werden.
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06.01.15, 00:37
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#6
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Banned
Registriert seit: Dec 2009
Ort: Sektor 7 Blau
Beiträge: 1.435
Bedankt: 1.131
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Jep,das kommt davon wenn man vor lauter Geldgier jeden nochsokleinen Cent immer umdrehen will .Die sollen sich lieber mal um schlimmeres wie z.B. Kipozeugs und sowas kümmern ,achso Kipo ist ja ne scheiß Idee,sonst wär ja dene ihr Laden schnell um die hälfte leerer und der Datenhaufen gleich 2 Meter höher,den sie bearbeiten müssen
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei oder:
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06.01.15, 06:14
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#7
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.375
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Nur meine Sichtweise dazu.
Das Problem ist doch nicht der kleine Max, der sich ein paar Filme „raubkopiert“.
Es liegt ganz allgemein an der Situation der Staatsanwaltschaften und der Polizei. Das fängt bei fehlendem Personal, Finanzmittel usw. an und hört bei der IT-Technik immer noch nicht auf....
Was glaubt ihr bei welchen Delikten heute „Kommunikationsmittel“ immer ausgewertet werden sollten ? Das fängt bei Mord an….und hört bei..auf.
Und wo ist da eurer Meinung nach rein mengenmäßig der „Kleine Max“ angesiedelt ? In Net-Foren wimmelt es ja nur so davon, die alle sehr hart bestraft wurden-das war jetzt Ironie. Ich verstehe ja die Prioritäten von Usern hier. Lassen wir die „Raubkopierer mal weg ist immer noch Land unter. Zieht mal bitte selbst einen Vergleich.
Daten spiegeln/kopieren ändert die Situation nicht. Die Daten müssten dann trotzdem noch innerhalb einer bestimmten zeitlich begrenzten Frist ausgewertet werden.
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