[TinyTimm]

Fünf Geiseln gelingt Flucht
Geiselnehmer in Sydney fordert IS-Flagge

In Sydney hat ein Unbekannter mehrere Geiseln genommen. Er stürmte ein Café im Zentrum Sydneys. Fernsehbilder zeigen einen Mann mit grauem Bart und schwarzem Stirnband. Er fordert ein Gespräch mit Premierminister Abbott und eine IS-Flagge. Ganz Sydney ist in Alarm versetzt, die Straßen um das Café sind weiträumig abgesperrt.

er bewaffnete Geiselnehmer im australischen Sydney, der seit mehr elf Stunden mehrere Geiseln in seiner Gewalt hat, hat mittlerweile seine Forderungen gestellt. Nach Angaben des Senders Channel 10 will er ein Gespräch mit Premierminister Tony Abbott und eine Flagge des „Islamischen Staates“.

Demnach war es dem Sender gelungen, direkt mit zwei der Geiseln in dem Café in der Innenstadt von Sydney zu telefonieren. Ihren Angaben zufolge sagte der Geiselnehmer, er habe vier Bomben versteckt, zwei im Café und zwei an anderen Orten der Innenstadt. Die Polizei bestätigte den Bericht nicht.

Der bewaffnete Mann hatte am Montagabend weiterhin eine unbekannte Zahl von Geiseln in seiner Gewalt. Polizeipsychologen verhandelten mit dem Mann, berichtete die Polizei. Nach ihren Angaben war keine der Geiseln verletzt.

Die Geiselnahme begann um etwa 9.45 Uhr Ortszeit, als ein unbekannter Mann das Café-Geschäft des schweizerischen Schokoladenherstellers Lindt am Martin Place betrat. Es ist ein historischer Platz in Sydney, der nur etwas mehr als ein Kilometer von dem Opernhaus, dem berühmten Wahrzeichen der Stadt, entfernt liegt.

Etwas später tauchten die ersten Geiseln in den Schaufenstern des Cafés auf. Zwei von ihnen hielten offenbar verängstigt für kurze Zeit eine schwarze Flagge mit weißer Schrift hoch.

Das Café wurde von bewaffneten Polizisten umstellt, das Gebiet um den Platz nach und nach immer weiträumiger abgeriegelt.

Unklar ist nach Angaben der Polizei, wie viele Geiseln sich in seiner Gewalt befinden, und ob es womöglich Mittäter gibt. Premierminister Tony Abbott und Andrew Scipione, der Polizeichef des Bundesstaats New South Wales, sprachen in ihren öffentlichen Stellungnahmen jeweils nur von einem Täter. Fernsehbilder aus den ersten Minuten der Geiselnahme identifizierten einen Mann mit einem grauen Bart, einem schwarzen Stirnband mit weißen Schriftzeichen darauf und einem dunklen Rucksack als mutmaßlichen Geiselnehmer. Die Presse sprach von mindestens dreizehn Geiseln, nach Angaben der Polizei sind es weniger als 30. Drei Männer waren nach rund sechs Stunden aus dem Café gelaufen. Später folgten zwei weitere Frauen.

Tote oder Verletzte hat es laut der Polizei bisher nicht geben. Einer der Freigekommenen war zwar im Krankenhaus. Er sei aber in guter Verfassung, wie ein Krankenhaussprecher sagte. Die Polizei bestätigte inzwischen Verhandlungen mit dem Geiselnehmer. Es gebe mittlerweile Erkenntnisse, was der Mann wolle, sagte die stellvertretende Polizeichefin Catherine Burn - Einzelzeiten nannte sie aber zunächst nicht. Auch zur Identität des Mannes machte sie keine Angaben. Die Polizei setze alles dran, die Situation friedlich zu Ende zu bringen.

Das Geiseldrama trifft Australien in einer Zeit erhöhten Terroralarms. Die Regierung hatte im September den Alarm auf die zweithöchste Warnstufe gesetzt. Ebenfalls im September hatte die Polizei bei Großrazzien in Sydney und Melbourne mehrere Häuser durchsucht und einen Verdächtigen festgenommen.

Der „Islamische Staat“ hatte zur Tötung australischer Bürger aufgerufen. Trotz dieser Vorgeschichte wollten die Behörden aber zunächst keine definitive Verbindung zum islamistischen Terror ziehen. „Wir wissen nicht, ob er politisch motiviert ist, auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass er es ist“, sagte Abbott.

Trotz der Terrorwarnung ist die Geiselnahme inmitten des belebten Geschäftsviertels von Sydney ein Schock für die gesamte Nation. Anfängliche Berichte, wonach es bei der im Schaufenster gezeigten Flagge um das Symbol des „Islamischen Staats“ handelt, wurden zwar dementiert. Nach Angaben australischer Fachleute handelte es sich bei der Inschrift aber um das islamische Glaubensbekenntnis Schahada: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet“, heißt es. Ein islamistischer Hintergrund erscheint daher wahrscheinlich. Polizeichef Scipione teilte außerdem mit, der Einsatz werde in einer Weise geführt, wie er auch im Falle eines Terrorakts geführt werde.

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Newsticker zur Geiselnahme: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[hardcoretask]

Ich wünsche den Geiseln viel Glück und das sie Weihnachten mit ihren Familien verbringen können!

[TinyTimm]

Foto des Geiselnehmers [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Und immer wieder gibt es Aasgeier: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[Destiny]

Schlimm, was da passiert.

Ich drücke den Geiseln und deren Angehörigen die Daumen, dass sie da lebendig heraus kommen und niemand verletzt wird.

Wegen der Bomben: Hoffentlich waren das nur leere Drohungen.

[TinyTimm]

Polizei beendet Geiselnahme
Insgesamt drei Todesopfer

Die Geiselnahme im australischen Sydney ist zu Ende. Dienstagfrüh (Ortszeit) stürmten Polizeikommandos den Ort des Geschehens, ein Cafe im Zentrum der Stadt. Der Täter, der dort in der Früh über 20 Menschen in seine Gewalt gebracht hatte, wurde erschossen. Dabei starben noch zwei weitere Menschen. Nur kurz vor dem Sturm auf das Cafe hatten die Behörden die Identität des Geiselnehmers bekanntgegeben. Bei ihm handelte es sich um einen radikalislamischen Prediger iranischer Herkunft. Er stand wegen schwerer Verbrechen, darunter Dutzende Fälle von Missbrauch, unter Anklage.

Radikaler Prediger stand unter Anklage

Nach mehr als 16 Stunden Nervenkrieg hat die Polizei die Geiselnahme im australischen Sydney beendet. Schwer bewaffnete Einsatzkommandos stürmten am Dienstag in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) das Cafe im Stadtzentrum, in dem der Täter mehr als 20 Menschen in seine Gewalt gebracht hatte. Der Geiselnehmer, ein etwa 50-jähriger Iraner, wurde erschossen.

Auch zwei Geiseln starben. Beim Sturm auf das Lindt-Cafe auf dem Martin Place fielen laut Bericht der Tageszeitung „Sydney Morning Herald“ („SMH“, Onlineausgabe) zahlreiche Schüsse, die Polizei setzte auch Blendgranaten ein. Auf Fotos von Reportern am Ort des Geschehens und in einem Video des TV-Senders Channel Nine waren Menschen zu sehen, die mit erhobenen Händen aus dem Lokal liefen. Sanitäter trugen vier Verletzte aus dem Gebäude. Es waren über ein Dutzend Notarztteams im Einsatz.

Die Polizei erklärte den Einsatz kurz nach 2.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 Uhr MEZ) für „beendet“, ohne vorerst allerdings Einzelheiten zu nennen. Laut Channel Nine war die Erstürmung des Lokals nicht geplant, die Polizei habe sich dazu entschieden, nachdem es in dem Gebäude einen lauten Knall gegeben habe. Auch der australische „Daily Telegraph“ berichtete von einem „Vorfall“, der Auslöser der Aktion gewesen sei.

Nur kurz zuvor hatte der "SMH“ berichtet, der Täter sei für die Behörden „kein Unbekannter“ gewesen. Erstmals sei er im Vorjahr dadurch aufgefallen, dass er Hassbriefe an Angehörige australischer Soldaten geschrieben hatte und deshalb zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurde.

Missbrauchsvorwürfe in über 40 Fällen

Außerdem sei er seit Oktober wegen sexuellen Missbrauchs in mehr als 40 Fällen unter Anklage gestanden, berichtete die Zeitung. Diese Taten soll der „selbst ernannte Scheich“ bzw. Prediger als „spiritueller Heiler“ begangen haben. Außerdem soll er in den gewaltsamen Tod seiner Frau involviert sein. Er sei unter dem Verdacht der Anstiftung zum Mord gestanden, hieß es in mehreren Medienberichten. Der Name des Geiselnehmers wurde mit „Scheich“ Man Haron Monis angegeben. Er hatte in Australien Asyl beantragt.

Der Mann befand sich trotz der schweren Vorwürfe gegen ihn auf freiem Fuß, sagte sein Rechtsanwalt Manny Conditsis und fügte hinzu, er habe deshalb wahrscheinlich das Gefühl gehabt, „dass er nichts zu verlieren hat“. Presseberichten zufolge hatte der Iraner häufiger öffentlich gegen seine Behandlung in Australien und gegen die amerikanische Politik protestiert. Dabei war er mehrfach von Fernsehsendern gefilmt worden.

Der Geiselnehmer hatte Montagfrüh (Ortszeit) das Lindt-Cafe auf dem Martin Place im Zentrum Sydneys überfallen und dort etliche Angestellte und Gäste in seine Gewalt gebracht. In dem Cafe ließ er zwei Geiseln eine Fahne mit dem islamischen Glaubensbekenntnis entrollen. Mehrere Menschen konnten danach fliehen.

Genaue Zahl der Geiseln war unklar

Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt der Geiselnahme überhaupt in dem Lokal aufgehalten hatten, war die ganze Zeit über unklar gewesen. Sydneys Vizepolizeichefin Catherine Burn hatte die Zahl mit „weniger als 30“ angegeben. Fernsehsender filmten den Geiselnehmer in der Früh durch ein Fenster des Cafes.

Auf den Bildern war ein Mann mittleren Alters mit grauem Bart und einem Stirnband mit arabischen Schriftzeichen zu sehen, der einen schwarzen Rucksack trug. Der Iraner hatte behauptet, in dem Cafe und an anderen Orten der Stadt vier Sprengsätze deponiert zu haben. Er hatte außerdem ein Gespräch mit dem australischen Regierungschef Tony Abbott verlangt.

Am Hinterausgang des Lokals waren tagsüber Dutzende Polizisten mit Schutzwesten und Schusswaffen im Anschlag in Stellung gegangen. Mehrere Medien berichteten, sie hätten Anrufe von Geiseln aus dem Cafe erhalten. Das Gebiet um den Martin Place wurde weiträumig abgesperrt, mehrere Gebäude evakuiert. Vorsichtshalber wurde auch das Opernhaus von Sydney geräumt.

Anschlag im September verhindert

In Australien gilt bereits seit September eine erhöhte Terrorwarnstufe. Es gilt Stufe drei von vier, was bedeutet: „Terroranschlag wahrscheinlich“. Bei einer Großrazzia hatte die Polizei im September nach eigenen Angaben einen Anschlag auf australischem Boden vereitelt, bei dem ein Passant auf offener Straße entführt und enthauptet werden sollte.

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[Destiny]

Mein aufrichtiges Beileid an die Angehörigen der beiden toten Geiseln.