[Destiny]

Herausgabe von Passagierdaten - England droht deutschen Airlines mit Rausschmiss

Die britische Regierung erwägt ein Landeverbot für deutsche Fluggesellschaften, wenn die sensible Passagierdaten nicht herausgeben. Betroffen wäre besonders die Lufthansa. Die Aktion verschlechtert das politische Klima.

London - Es ist eine Angriff aus dem Nichts, der es in sich hat. Die britische Regierung will die deutschen Fluggesellschaften mit einer radikalen Drohung dazu zwingen, im Kampf gegen den internationalen Terrorismus sensible Fluggastdaten herauszugeben. Den deutschen Fluggesellschaften drohe künftig ein Landeverbot auf britischen Flughäfen, wenn sie erweiterte Passagierlisten zurückhielten, berichtete der „Guardian“ am Donnerstag und beruft sich dabei auf Aussagen aus britischen Regierungskreisen.

Die Maßnahme sei Teil eines Gesetzespakets, das noch im November vorgestellt werden soll. Ein Sprecher des britischen Innenministeriums wollte auf Anfrage zunächst keine Stellung zu dem Bericht nehmen. Ein Sprecher der Lufthansa erklärte dagegen, dass die Bundesregierung und die britische Regierung über das Thema bereits im Dialog stünden und nach einer Lösung suchten.

Attacke aus London

Ein Landeverbot in Großbritannien würde vor allem den deutschen Marktführer Lufthansa schwer treffen. Für die deutsche Airline zählt London zu den wichtigen europäischen Verbindungen. Gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Lufthansa-Luftfahrtbündnisses Star Alliance hatte die Linie mit dem Kranich im Emblem erst Anfang Oktober in das neue Terminal 2 des größten Londoner Flughafens Heathrow bezogen.

Auch die Nummer Zwei unter den deutschen Airlines, Air Berlin, steuert nach wie vor viele Ziele in Großbritannien an. Der britische Premierminister David Cameron hatte bereits im September klargemacht, dass er im Kampf gegen nach Großbritannien zurückkehrende Terrorverdächtige eine schärfere Vorgehensweise an den Tag legen will – und dringt auf ähnliche Rechte, wie sie die USA bereits seit längerem für sich reklamieren.

So müssen europäische Airlines – auch die deutschen - schon seit Jahren den USA vorab die Passagierlisten von internationalen Flügen vorlegen. Wenn internationale Airlines den britischen Sicherheitsbehörden künftig keine Informationen über die Passagiere gäben, dürften sie nicht in Großbritannien landen, hatte Cameron bereits im September gewarnt. Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen dem britischen Regierungschef David Cameron und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel ist damit um einen Diskussionspunkt reicher. Denn bisher verweigern die deutschen Airlines den Briten genau diese Auskünfte.

Deutsche Airlines gehörten derzeit noch zu den zehn Prozent der Fluggesellschaften, die in Großbritannien landen und die vorzeitige Herausgabe der Fluggastdaten verweigerten, zitiert der „Guardian“ Marc Sedwill, einem ranghohen Mitarbeiter des britischen Innenministeriums.

Auf den Passagierlisten befinden sich neben Namen und Reiserouten der Fluggäste auch sensible Daten wie Anschriften und Kreditkarten-Nummern. Mit den Informationen will die britische Regierung frühzeitig die Einreise von Terrorverdächtigen verhindern.

Ein Sprecher der Lufthansa in Berlin betonte, dass bisher einer Erfüllung der UK-Passagierdatenauflagen deutsches Recht entgegen stehe. Lufthansa hoffe aber, dass es bald zu einer einvernehmlichen Lösung komme. „Sobald diese vorliegt, wird Lufthansa den britischen Auflagen nachkommen, soweit es ihr rechtlich und technisch möglich ist“, sagte der Sprecher weiter.

Grundsätzlich müsste die Bundesregierung Verständnis für die Wünsche der Briten zeigen. Denn auch der deutsche Innenminister Thomas de Maizière sieht Deutschland und Europa in großer Gefahr und will zukünftig genau wissen, wer in den europäischen Flugzeugen sitzt. Die Speicherung von Daten aller Flugpassagiere in der EU solle den Behörden die Arbeit zukünftig erleichtern, hatte de Maizière erst Ende Oktober vorgeschlagen. Dadurch sollten möglichst früh verdächtige Flugbuchungen erkannt und überprüft werden können. Cameron wird de Maizière nun genau an diese Worte erinnern.

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[pauli8]

Man kommt auch auf anderen Wegen in das Vereinigte Königreich oder Empire...we talk about in the past.

z.B. die vielen Ärmelkanalschwimmer/innen bei rauher See in unwirtlicher Jahreszeit.
Dann schafft das auch der gen. Personenkreis trotz Ausdehnung des "Blanken Hans" auf den Ärmelkanal.

[Destiny]

Das Wasser um diese Jahreszeit dürfte ein wenig kalt sein.

Mich wundert ja, dass sie bei den Busreisen keinen solchen Aufstand machen? Bus nach UK dauert zwar länger, aber das gibts.

[pauli8]

Neoprenanzüge packen das.

Aber beim Tunnel streiken die Affen dann mal wieder.

[Thorasan]

Leere Drohungen... England kann es sich gar nicht leisten, die ganzen Airlines abzuweisen. Der Imageschaden und die finanziellen Verluste sind doch überhaupt nicht mehr haltbar. Da es alle Flieger betreffen würde, dürften z.b. auch Fracht und Postflieger nicht mehr landen, und spätestens das würde das Land ruinieren. Aber klar, hauptsache Panik machen um seinen Willen nach immer mehr Überwachung durchzusetzen.

[Odatas]

Wer will schon zu den Vollidioten auf die Insel?

[HDF]

Zitat von Odatas

Wer will schon zu den Vollidioten auf die Insel?

England ist ein geschichtsträchtiges Land, nur weil die Regierung Bockmist verzapft
sollte man nicht das Land verurteilen....

[Thorasan]

Zitat von MonacoStenz

Es wird hauptsächlich die Passagierflieger betreffen, da bei Frachtmaschinen die Anzahl der Passagiere ja überschaubar ist

Zu den geforderten Listen gehören aber auch Teamlisten u.ä. - weitaus mehr, als nur eine reine Namensliste. Stand in zahlreichen Medien ein wenig ausführlicher als im o.g. Artikel.

[Destiny]

Es gibt sehr schöne Gegenden in UK. Das ganze Land jetzt wegen der blöden Regierung zu verteufeln, ist unfair.

[xraptorx]

Locker bleiben, wir sitzen am längeren Hebel ... Landeverbot britischer Maschinen während des Oktoberfestes und ratz fatz rudern die mit der Drohung zurück.