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Der Libanon hat seine Grenzen für Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien weitgehend geschlossen. "Wir haben das UN-Flüchtlingshilfswerk informiert, dass wir keine Vertriebenen mehr aufnehmen", sagte Sozialminister Raschid Derbas der Zeitung "Al-Akhbar". Nur in Ausnahmefällen könne Flüchtlingen nach einer vorherigen Prüfung aus "humanitären Gründen" die Einreise erlaubt werden.

Das UNHCR bestätigte die verschärften Grenzkontrollen. Es würden jetzt deutlich weniger ins Land gelassen als früher, sagte die UNHCR-Vertreterin im Libanon, Ninette Kelley. Diese Entwicklung sei bereits seit zwei bis drei Wochen zu beobachten. Unklar sei, welche Kriterien die Regierung für humanitäre Notfälle zu Grunde lege, beklagte Kelley. Sie rief dazu auf, dem Libanon mit Investitionen in seine Infrastruktur zu helfen, den Zustrom von Flüchtlingen zu verkraften.

Libanon: Ein Viertel aller Menschen sind Flüchtlinge

Ein Viertel aller Menschen im Libanon sind Flüchtlinge, das sind pro Kopf mehr als in jedem anderen Land der Welt. Insgesamt hat der Libanon 4,5 Millionen Einwohner. Die Flüchtlinge leben meist in ärmsten Verhältnissen. In der Bevölkerung stoßen sie mittlerweile auf eine zunehmende Ablehnung. Sie würden den Einheimischen die Jobs wegnehmen und Löhne drücken, heißt es. Schulen und Krankenhäuser seien wegen der Flüchtlinge überfüllt.

Bereits in der Vergangenheit hatten viele Syrer die offiziellen Kontrollposten umgangen und waren über die schwer zu sichernde Grenze in den Libanon eingereist.

Nach UN-Angaben haben 3,2 Millionen Syrer ihre Heimat wegen des Bürgerkrieges verlassen. Mehr als 1,1 Millionen sind in den Libanon geflüchtet. Auch in der Türkei und in Jordanien sind viele von ihnen untergekommen.

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