Die schiitischen Huthi-Rebellen haben laut einem Medienbericht im Jemen einen wichtigen Grenzübergang zum streng sunnitischen Königreich Saudi-Arabien übernommen.
Wie die arabische Tageszeitung „Al-Schark al-Awsat“ heute berichtete, eroberten die Stammeskrieger am Vortag den Posten in der Region Harad der Nordprovinz Haddschah mit der Unterstützung lokaler Behörden. Von offizieller Seite aus Sanaa oder Riad gab es zunächst keine Bestätigung dafür.
Offener Konflikt mit Regierung
Die Huthi-Rebellen, die seit Jahren mehr politische Beteiligung im sunnitisch regierten Jemen fordern, hatten im September die Hauptstadt Sanaa gestürmt und jüngst weitere Landstriche und den wichtigen Hafen in al-Hudaida am Roten Meer übernommen.
In der Provinz Ibb rund 150 Kilometer südlich von Sanaa kamen bei neuen Kämpfen laut Medizinern mindestens zwei Menschen ums Leben, sechs weitere wurden verletzt. Nach Angaben von Augenzeugen waren Huthis dort von anderen Stammeskriegern attackiert worden.
Im Jemen ist seit Jahren auch die sunnitische Terrororganisation Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) aktiv, die Huthis ebenfalls bekämpft. Nach dem erzwungenen Rückzug von Langzeitpräsident Ali Abdullah 2011 hat sie sich weiter ausgebreitet.