[Prince]

Telefónica Deutschland / O2 hat sein Ziel erst einmal erreicht und ist ab dem heutigen Tage Marktführer unter den Mobilfunkbetreibern in Deutschland. Der schon länger laufende Prozess der Übernahme des Konkurrenten E-Plus ist jetzt abgeschlossen.

8,5 Milliarden Euro hat sich Telefónica den Deal kosten lassen. Der Betrag floss zu Teilen in bar und in Aktien an den bisherigen E-Plus-Mutterkonzern KPN aus den Niederlanden. Nun vereint man immerhin 47 Millionen Kundenanschlüsse - vor allem in den mobilen Netzen, aber auch im Festnetz - unter einem gemeinsamen Dach. Der gemeinsame Umsatz beläuft sich derzeit auf rund 7,9 Milliarden Euro im Jahr.

Dirks meldet Führungsanspruch an
Mit dem Vollzug der Übernahme wird E-Plus eine 100-prozentige Tochter der Telefónica Deutschland. Für Kunden ergeben sich vorerst keine Veränderungen. In den kommenden Monaten will man in dem Unternehmen allerdings an einer konkreten Umsetzung der gemeinsamen Strategie arbeiten. "Unser klares Ziel ist es, das führende digitale Telekommunikationsunternehmen in Deutschland zu schaffen", erklärte Thorsten Dirks als Chef des fusionierten Unternehmens.

Der Manager geht davon aus, dass der Zusammenschluss zu einem radikalen Umbruch der gesamten Telekommunikationsbranche führt. Immerhin werden die Karten in dem boomenden Mobilfunkgeschäft komplett neu gemischt. Insofern definiert Dirks auch einen Anspruch, den man zukünftig an das Unternehmen stellen kann: "Uns kommt in unserer neuen Position eine besondere Rolle bei der Digitalisierung der Gesellschaft zu", sagte er.



Bereits fest steht, dass die Marke E-Plus in Zukunft verschwinden wird. Dies hat allerdings kaum konkrete Auswirkungen für die Kunden, da das Unternehmen gegenüber dem Verbraucher zuletzt ohnehin über andere Markennamen aufgetreten ist. Spannend dürfte hingegen zu beobachten sein, inwieweit der Zusammenschluss sich auf die Mobilfunk-Infrastruktur auswirken wird. Hier hatten beide Anbieter im Vergleich zur Deutschen Telekom und zu Vodafone noch Defizite, die durch die geballte Macht beider Netzbetreiber aber durchaus ausgeglichen werden könnten.

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