Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
07.09.14, 11:48
|
#1
|
Klaus Kinksi
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 51.359
Bedankt: 55.401
|
Schotten bald unabhängig? Umfrage: Knappe Mehrheit für Abspaltung
Zitat:
Das Referendum dürfte spannend werden: Erstmals befürworten in einer Umfrage mehr als 50 Prozent der Schotten die Abspaltung von Großbritannien. Offenbar sorgt sich die Queen inzwischen über eine drohende Verfassungskrise.
Kurz vor dem Unabhängigkeitsreferendum in Schottland könnte die Stimmung kippen: Erstmals hat sich in einer Umfrage eine knappe Mehrheit für die Abspaltung ausgesprochen. 51 Prozent der Schotten wollen sich laut Meinungsforschungsinstitut YouGov von Großbritannien lösen, 49 Prozent möchten die Union mit England, Wales und Nordirland beibehalten. Das berichtet die britische "Times", die die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
Die Schotten stimmen am 18. September darüber ab, ob sie unabhängig vom Vereinigten Königreich werden wollen. In der jüngsten Umfrage wurden die Befragten, die sich noch nicht entschieden haben, nicht mitgerechnet. Zählt man sie dazu, unterstützen 47 Prozent die Unabhängigkeit, 45 Prozent wollen die Union erhalten. "Diese Befragung kann und muss ein Weckruf sein für alle, die dachten, das Ergebnis des Referendums stehe schon fest", kommentiert die Kampagne "Better together" (Besser zusammen) den Bericht.
Im August hatte die Unabhängigkeitsbewegung viele Stimmen hinzugewonnen. In einer zweiten Umfrage lagen die Unionisten aber weiterhin knapp vorn. 52 Prozent wollten zu Großbritannien gehören, 48 Prozent lieber eigenständig sein, wie das Meinungsforschungsinstitut Panelbase im Auftrag der "Yes"-Kampagne ermittelte, die für die Unabhängigkeit wirbt. Sollte mehr als die Hälfte der Schotten mit "Ja" stimmen, würde das Land im Frühjahr 2016 unabhängig.
Der "Times" zufolge macht sich die britische Königin Elizabeth II. inzwischen Sorgen über eine drohende Verfassungskrise und will täglich auf dem Laufenden gehalten werden. Offiziell ist der Palast neutral, die Zeitung beruft sich auf hochrangige Beamte. Großbritanniens Premierminister David Cameron will an diesem Sonntag zu schottischen Residenz der Queen fahren, wo sie sich traditionell im Sommer aufhält. Am Wahlkampf werde er sich am Wochenende nicht beteiligen, teilte der Regierungssitz in der Londoner Downing Street mit. Camerons konservative Partei hat in Schottland wenig Rückhalt.
|
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
07.09.14, 11:50
|
#2
|
erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
|
Ob die Abspaltung wirklich gut ist? Es kann doch nicht immer noch der alte Konflikt von vor zig 100 Jahren sein, der die Schotten dazu bewegt. Was bringt das eigentlich alles, so viele kleine Staaten?
__________________
good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
todays mood: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
07.09.14, 12:12
|
#3
|
Fischfreund
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 448
Bedankt: 647
|
Ich frage mich ob das mit Bayern auch möglich wäre.... Hmm, grübel...
__________________
Die Zukunft war früher auch besser!
Karl Valentin {1882-1948}
|
|
|
Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei AtPeterG bedankt:
|
|
07.09.14, 12:21
|
#4
|
erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
|
Und was soll das bringen?
__________________
good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
todays mood: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
07.09.14, 18:51
|
#5
|
Banned
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.177
Bedankt: 1.376
|
Bayern würde ohne den Rest von Deutschland wesentlich besser da stehen. Genau wie Ba Wü und Hamburg. Und eventuell auch Hessen.
Und ich glaube weniger daß diese Tendenz bei den Schotten auf irgendeinen Mittelalterlichen Konflikt zurück geht. Eher auf den Überwachungswahn von England, wegen der Arschkriecherei gegenüber den USA, Sozialpolitische Probleme. Arbeitsplatzmangel ect. ect.
|
|
|
Folgendes Mitglied bedankte sich bei kopierpapier:
|
|
07.09.14, 19:01
|
#6
|
erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
|
Wegen dem Länderfinanzausgleich?
Na, wenn Schottland unabhängig ist, wird sich da nicht viel ändern. Man ist halt nur kein Teil von UK mehr.
__________________
good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
todays mood: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
07.09.14, 19:49
|
#7
|
Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.155
Bedankt: 2.358
|
Zitat:
Na, wenn Schottland unabhängig ist, wird sich da nicht viel ändern. Man ist halt nur kein Teil von UK mehr.
|
Auch kein Teil mehr der EU und muss sich um ein Zahlungsmittel kümmern.
Denn in dem Fall hätten die Engländer keinen Bock auf eine Währungsunion mit Schottland. Das ist so ziemlich der Supergau.
Außerdem haben schon einige Firmen angekündigt ihre Standorte dann von Schottland nach England zu verlegen.
Hinzu kommt alles was einen soveränen Staat ausmacht. Gesetzgebung, Armee, Außenpolitik, Steuerrecht und, und, und............
Da kann sich also eine ganze Menge ändern!
|
|
|
07.09.14, 19:55
|
#8
|
erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
|
Na ja, das schon, aber ob sich was zum positiven ändert? Wenn die Firmen anfangen, Schottland zu verlassen, siehts da auch bald mau aus, wenn keine neuen Firmen zukommen.
__________________
good things come to those who wait ¯\_(ツ)_/¯
zurückdatiert... and I love it
don't call me - don't text me - stay away
todays mood: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
07.09.14, 20:18
|
#9
|
Stammi
Registriert seit: Apr 2011
Ort: Terra
Beiträge: 871
Bedankt: 761
|
Fietze das Ding mit der EU ist sogar genau anders herum.
Ein Grund warum sich viele Leute für die Unabhängigkeit entscheiden ist, dass die UK auf dem Weg aus der EU ist.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
__________________
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
" Die Rechtschaffenheit deines Handelns wird gemessen an der Stärke deiner Überzeugung. "
" Sieg bedarf keiner Erklärung, Niederlage erlaubt keine. "
|
|
|
Folgendes Mitglied bedankte sich bei Plastikwindel:
|
|
07.09.14, 20:59
|
#10
|
Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.155
Bedankt: 2.358
|
Fakt ist aber doch sicher, dass wenn sich Schottland von UK abspaltet, Schottland erstmal nicht mehr in der EU ist?
Die müßten dann wohl wieder beitreten.
Ich weiss ja nicht wie du den Artikel interpretierst, aber der erste Teil ist wohl mehr Satire und im letzten Absatz wird nur darauf hingewiesen, wieso sich das schottische Volk für eine Unabhängigkeit entscheiden könnte. Und unten in dem Zitat liegt wohl die Betonung auf "soll". Was aber nicht heißt das es auch so kommt!
Zitat:
Das neue Schottland soll "unabhängig" sein, aber weiterhin die Monarchie, das britische Pfund, die Mitgliedschaft in EU und Nato und sogar die BBC mit dem Nachbarn England teilen.
|
Das ist nämlich Quark mit Käse!
|
|
|
07.09.14, 21:22
|
#11
|
Stammi
Registriert seit: Apr 2011
Ort: Terra
Beiträge: 871
Bedankt: 761
|
Das die ersten 2 Absätze nicht dem Jetzt entsprechen sollte klar sein.
Ich hab e mich jetzt nicht tiefergehend mit dem Thema befasst. Aber das Referendum wird bestimmt nicht sofort nach Stimmenauszählung in Kraft treten und die Schotten treten ohne Vorbereitungen aus.
Ahja und warum soll das Quark sein?
Wollte jetzt hier auch keine Meinungsmache machen oder so. Sondern nur auf das EU aufmerksam machen. Das das für einige ein Grund ist aus UK zu gehen. Weil das ein großer Teil von denen eben aus der EU raus will ist schon länger bekannt.
__________________
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
" Die Rechtschaffenheit deines Handelns wird gemessen an der Stärke deiner Überzeugung. "
" Sieg bedarf keiner Erklärung, Niederlage erlaubt keine. "
|
|
|
07.09.14, 22:00
|
#12
|
Androide
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 4.155
Bedankt: 2.358
|
Zitat:
Ahja und warum soll das Quark sein?
|
In dem Moment wo sich Schottland für unabhängig erklärt, ist Schottland kein Teil mehr von UK. Folglich auch der EU!
Genauso verhält es sich mit der Nato.
Das britische Pfund wäre auch keine Staatswährung mehr, dazu müßte Rest-UK in eine Währungsunion mit Schottland treten.
Das was ich oben zitiert habe, hat auch noch einen Satz davor:
Zitat:
Die SNP spielte ständig herunter, in welchem Ausmaß die Unabhängigkeit das tägliche Leben umkrempeln würde.
|
Deshalb schrieb ich die Betonung liegt wohl auf "soll"!
Außerdem hat der Artikel auch noch eine zweite Seite.
|
|
|
07.09.14, 22:07
|
#13
|
Stammi
Registriert seit: Apr 2011
Ort: Terra
Beiträge: 871
Bedankt: 761
|
Ja das er eine zweite Seite hat habe ich wohl auch bemerkt
Aber wie gesagt habe da was das angeht zur Abspaltung zu wenig Wissen. Wollte nur schreiben das das mit der EU halt für einige Grund ist sich für die Unabhängigkeit auszusprechen.
Für den Fall das die Mehrheit der Schotten für die Unabhängigkeit votiert (was ich eher nicht glaube) wäre es jedoch interessant zu wissen wie genau das dann weiter abläuft. Wie zB bei der EU, dadurch das sie jetzt sozusagen schon drinne sind, glaube ich nämlich nicht das da groß Steine in den Weg gelegt werden. Aus der Währungsunion, mit UK, wären sie wohl raus. Jedoch generell ob UK viel ändern würde ist auch wieder eine Frage, aber dazu bin ich gerade bei der wirtschaftlichen verpflechtung der Länder bewandert.
__________________
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
" Die Rechtschaffenheit deines Handelns wird gemessen an der Stärke deiner Überzeugung. "
" Sieg bedarf keiner Erklärung, Niederlage erlaubt keine. "
|
|
|
08.09.14, 15:51
|
#14
|
Stammi
Registriert seit: Apr 2011
Ort: Terra
Beiträge: 871
Bedankt: 761
|
Zitat:
Schock in Großbritannien: Umfragen deuten erstmals an, dass die Schotten in zehn Tagen für ihre Abspaltung stimmen könnten. Wird ein unabhängiges Schottland sofort EU-Mitglied, was geschieht mit dem Öl, den britischen Atomwaffen und womit wird künftig bezahlt?
Von Luisa Seeling
Nicht nur für den Kolumnisten Martin Kettle steht fest: In der britischen Politik gibt es kein anderes Thema mehr als das Referendum über die schottische Unabhängigkeit. "Auf uns Briten warten zehn Tage, die unser Leben verändern können", schreibt er im Guardian. Denn seit dem gestrigen Sonntag scheint möglich, was viele für undenkbar hielten: Im Auftrag der Sunday Times hat das Umfrage-Institut YouGov ermittelt, dass sich 51 Prozent der Stimmberechtigten für ein unabhängiges Schottland aussprechen würden. 49 Prozent würden demnach für den Fortbestand der Union stimmen.
Wenn man die unentschlossenen Wähler berücksichtigt, würden derzeit 47 Prozent der Befragten mit Ja und 45 Prozent mit Nein stimmen. Das Ergebnis hat viele Briten schockiert, denn YouGov gilt als seriös und hatte bisher eher niedrige Werte für das Ja-Lager ermittelt. Allerdings ergab eine andere Umfrage am Wochenende, dass das Lager der Befürworter vier Prozentpunkte zurückliegt. Der schottische Politologe John Curtice urteilt, das Rennen sei nun so eng, dass der Ausgang nicht prognostizierbar sei.
Warum findet am 18. September überhaupt ein Referendum statt?
Auch 300 Jahre nach dem Zusammenschluss mit England fühlen sich die Schotten als ein eigenes Volk. Schottland wird zwar zentral von London aus regiert, der Region sind aber viele Kompetenzen übertragen worden. So haben die Schotten nicht nur eigene Nationalmannschaften (das Fußball-Team machte den deutschen Weltmeistern das Leben in der EM-Qualifikation schwer), eine eigene blau-weiße Flagge und ein eigenes Bildungssystem, sondern seit 1999 auch ein Regionalparlament in der Hauptstadt Edinburgh. Fahrt aufgenommen hat die Unabhängigkeitsbewegung dann 2007: Damals wird der Vorsitzende der linksliberalen Schottischen Nationalpartei SNP, Alex Salmond, neuer First Minister (Ministerpräsident). Damit hat Schottland erstmals eine Regierung, die für die Abspaltung eintritt. 2011 gewinnt die SNP die absolute Mehrheit im Regionalparlament. Salmond kündigt an, in den kommenden fünf Jahren solle über eine Unabhängigkeit abgestimmt werden. Er und der britische Premier David Cameron unterzeichnen im Oktober 2012 ein Abkommen, das der Regionalregierung die Befugnis gibt, eine Volksabstimmung abzuhalten. Sollte das Referendum eine Ja-Mehrheit ergeben, soll Schottland 2016 unabhängig werden.
Wer sind die wichtigsten Vertreter des Ja- und des Nein-Lagers?
Alex Salmond ist der prominenteste Kopf des Ja-Lagers (Slogan: Scotland's future in Scotland's hands). Der 59-Jährige gilt als klug, charismatisch und witzig, aber auch als impulsiv und als jemand, der sein Fähnchen nach dem Wind hängt. Beispiel Nato-Beitritt: Lange galt er als Kritiker des Verteidigungsbündnisses, doch nun, da die Unabhängigkeit Schottlands in greifbare Nähe gerückt ist, hat er eine Nato-Mitgliedschaft zur Option erklärt. Sein Motto für die Unabhängigkeits-Kampagne lautet "Jetzt oder nie", aus seiner Sicht ist das Referendum eine "historische Möglichkeit".
Aufseiten der Gegner (Slogan: Better together) einer Abspaltung steht Großbritanniens Premier David Cameron vor der Schwierigkeit, dass seine Tory-Partei in Schottland unpopulär ist. 2010 konnten die schottischen Tories bei den Unterhauswahlen nur einen Parlamentssitz erringen. Der schottische Musiker Bob Ross drückte es so aus: "Wir haben mehr Pandas im Zoo in Edinburgh als konservative Abgeordnete. Nämlich zwei." Deshalb musste Cameron die Nein-Kampagne vom schottischen Labour-Politiker Alistair Darling anführen lassen. Sie konnte allerdings lange keinen echten Schwung entwickeln, und im letzten Fernsehduell unterlag Darling dem wortgewandten Salmond. Die drei Parteien im Londoner Parlament - Tories, Labour und Liberal-Demokraten - werben allesamt für den Fortbestand der Union.
Für die jeweiligen Kampagnen engagieren sich auch eine Reihe von Prominenten: Mick Jagger, Paul McCartney oder Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling werben für den Zusammenhalt des Landes, James-Bond-Darsteller Sean Connery und Tennis-Star Andy Murray sprechen sich für die Abspaltung Schottlands aus.
Was bietet die britische Regierung den Schotten nun an?
Die jüngsten Umfragewerte haben in London hektische Reaktionen ausgelöst. Finanzminister George Osborne stellte noch am Sonntag in Aussicht, der Regionalregierung weitreichende Kompetenzen zu übertragen, falls Schottland im Vereinigten Königreich bliebe. Edinburgh werde demnach mehr Kompetenzen bei Steuern, Staatsausgaben und Sozialpolitik erhalten. Osborne sagte, die Schotten könnten "das beste beider Welten haben" - also umfassende Selbstverwaltung und zugleich die Sicherheit, einem größeren Staatengebilde anzugehören. Die Pläne sollen spätestens bis zum 18. September fertig sein. Umgesetzt werden sollen sie, wenn die Schotten mit Nein - also gegen die Unabhängigkeit - gestimmt haben.
Diese Initiative kommt allerdings spät. Salmond hatte lange mehr Kompetenzen für Schottland gefordert, Cameron hatte solche Schritte bisher ausgeschlossen. Entsprechend misstrauisch werden die angekündigten Pläne im Lager der Abspaltungsbefürworter betrachtet. "Die einzige Garantie für zusätzliche schottische Zuständigkeiten ist ein Ja-Votum", sagt Schottlands Finanzminister John Swinney. Salmond selbst spricht von einem "Bestechungsversuch" und einer "panischen Maßnahme, weil die Befürworter an Boden gewinnen".
Wäre ein unabhängiges Schottland EU-Mitglied?
Sollten die Schotten am 18. September für die Unabhängigkeit stimmen, dann können sie eineinhalb Jahre später ihren eigenen Staat gründen. Das wäre ein Umbruch nicht nur für die Briten, sondern auch für die EU - und ein Präzedenzfall. Die Regierung in Edinburgh argumentiert, dass sie nach Artikel 48 des Vertrags über die Europäische Union aushandeln könnte, von März 2016 an übergangslos ein selbständiges EU-Mitglied zu sein. London hingegen meint, Schottland müsse sich neu bewerben, so wie in Artikel 49 vorgesehen. Im Februar sagte der damalige EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, ein EU-Beitritt werde "sehr schwierig, wenn nicht unmöglich" für Schottland, weil alle Mitglieder zustimmen müssen. Und das sind eben auch die Briten.
Was wären die Folgen für die EU?
Großbritannien bliebe auch ohne Schottland erst einmal EU-Mitglied. Doch langfristig könnte die Abspaltung einen Austritt der Briten aus der Union bewirken, denn die Schotten sind EU-freundlicher als die Engländer. Sollte es 2017 eine Volksabstimmung der Briten über ihre EU-Mitgliedschaft geben, wie David Cameron es in Aussicht gestellt hat, würden den Pro-Europäern die schottischen Stimmen fehlen. Zudem schauen europäische Bevölkerungsgruppen, die selbst gerne unabhängig wären, nun gespannt nach Edinburgh, etwa die Katalanen in Spanien oder die Korsen in Frankreich. Deren nationale Bewegungen könnten Auftrieb bekommen, wenn die Schotten sich für eine Abspaltung entscheiden. Die Republikaner in Nordirland könnten ihrerseits ein Referendum über die Vereinigung mit Irland fordern. Manche Beobachter fürchten gar, ein Ja-Ausgang im schottischen Referendum könnte die Gewalt im Nordirland-Konflikt wieder aufflackern lassen.
Mit welcher Währung würden die Schotten bezahlen, falls sie sich für die Unabhängigkeit entscheiden?
Wenn Schottland neues EU-Mitglied werden sollte, müsste es sich dazu verpflichten, den Euro einzuführen. Nur für Großbritannien und Dänemark gilt offiziell eine Ausnahme. Der Euro allerdings ist bei den Schotten genauso unbeliebt wie überall in Großbritannien. Alex Salmond besteht daher darauf, dass Schottland das britische Pfund behalten darf. Andernfalls will Edinburgh auch keinen Anteil an den britischen Staatsschulden übernehmen. Die drei Parteien in London haben aber erklärt, ihr Pfund nicht mit den Nachbarn teilen zu wollen - ein starkes Druckmittel gegenüber den schottischen Nationalisten.
Was würde eine Abspaltung Schottlands für Großbritannien bedeuten?
Viele Experten halten die Folgen einer schottischen Unabhängigkeit für schwerwiegend. Großbritannien würden Steuereinnahmen wegbrechen, etwa aus der Erdölindustrie. Auch Schottlands Whisky-Brennereien zahlen jedes Jahr eine Milliarde Pfund in Londons Steuerkasse ein. Finanzexperten von Goldman Sachs prognostizieren im Falle einer Loslösung Schottlands eine Währungskrise, die der des Euro ähneln würde. Andererseits würden dann auch britische Transferzahlungen an die Nachbarn wegfallen: das schottische Bildungs- und Sozialsystem wird vom restlichen UK subventioniert.
Ein weiteres Problem sind die britischen Atomwaffen - 160 auf britischen U-Booten stationierte Atomsprengköpfe, die dann einen neuen Hafen bräuchten. Bislang liegen sie in der Mündung des Flusses Clyde, nordwestlich von Glasgow. Die schottische Regierung will sie loswerden und ohne Atomwaffen Nato-Mitglied werden. Ein Umzug an einen neuen Standort wäre für London aber sehr teuer. Offiziell hat das britische Verteidigungsministerium hierzu keine Pläne in der Schublade.
Ein anderer Streitpunkt ist das britische Öl in der Nordsee: Es gehört zu etwa 90 Prozent den Schotten. Sie wollen aus den Steuereinnahmen einen Öl-Fonds speisen, der künftigen Generationen zugutekommen soll. Wie lange die Öl- und Gasvorräte in der Nordsee noch vorhalten, ist allerdings nicht klar.
Was würde eine Abspaltung politisch für die Regierung in London bedeuten?
Sollten sich die Schotten am 18. September von Großbritannien lossagen, wird es schwer für David Cameron. Er wird sich die Frage gefallen lassen müssen, warum er das Referendum überhaupt zugelassen hat. Britische Zeitungen zitieren schon jetzt anonyme Tory-Abgeordnete, die Camerons politisches Ende voraussagen, falls Schottland sich loslöst. Der Fernsehmoderator Adam Boulton kommentierte es in der Sunday Times so: "Wenn Schottland geht, wäre Cameron wohl vor Weihnachten aus dem Amt, die Unterhauswahl könnte vorgezogen werden, und Großbritannien würde in eine Verfassungskrise schlittern."
Für die politische Landschaft Großbritanniens hätte eine Abspaltung auch strukturelle Folgen. Denn Schottland wählt traditionell links. Würden diese Links-Stimmen wegfallen, würde sich die politische Landschaft in London mit einem Schlag nach rechts verschieben.
Und was sagt die Queen zu alldem?
Nichts - offiziell. Denn eigentlich muss Elisabeth II. in dieser Frage neutral bleiben. Britischen Medien zufolge ist die Queen aber besorgt und lässt sich täglich über den Fortgang der Dinge informieren. Nach anonymen Palast-Quellen ist sie eine große Anhängerin der Union. Das Referendum war also sicher Thema, als David Cameron am Sonntag nach Schottland reiste, um die britische Königin auf ihrem Sommersitz in Balmoral zu besuchen. Die Nachricht über das zweite Kind des Herzogs und der Herzogin von Cambridge, die heute viele Briten erfreut, war da noch nicht bekannt.
Die Schotten wollen ihre Königin übrigens nicht loswerden: Das unabhängige Schottland soll eine parlamentarische Monarchie mit Elisabeth II. als Staatsoberhaupt werden wie Kanada, Australien oder Neuseeland.
|
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Mal als weitere Informationen dazu. Kann man wohl nur abwarten.
Und gerade das Thema von gestern abend mit der EU ist ja wohl auch so ein großes Fragezeichen was dabei rauskommt
__________________
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
" Die Rechtschaffenheit deines Handelns wird gemessen an der Stärke deiner Überzeugung. "
" Sieg bedarf keiner Erklärung, Niederlage erlaubt keine. "
|
|
|
Folgendes Mitglied bedankte sich bei Plastikwindel:
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:56 Uhr.
().
|