Nachtrag im Fall PC Fritz: Der Gründer Maik Mahlow soll laut Medienberichten nun auch in Kassel verhaften worden sein. Vor gut drei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft bereits in einer zeitgleichen Durchsuchung an sieben Standorten einige seiner Wegbegleiter verhaftet.
Nachdem es nach den ersten Vorwürfen im Herbst vergangenen Jahres lange Zeit recht ruhig um PC Fritz geworden war, scheinen die ermittelnden Behörden nun mit neuen Beweisen durchzugreifen. Dazu kommt, dass bei dem Händler trotz des noch laufenden Verfahrens aus 2013 das Geschäft wie zuvor weitergeführt worden sein soll. Es heißt, der Verdacht besteht, dass das Unternehmen gefälschte Windows-Versionen wissentlich in den Handel gebracht hat, aber das ist noch nicht alles.
Zunächst hatte die Bild von der Verhaftung des skurrilen Gründers des Online-Händlers berichtet. Die Fahnder seien Maik Mahlow über dessen Facebook-Einträge in Kassel auf die Schliche gekommen. Wahrscheinlich hatte er schon bei der Razzia im vergangenen Monat mit auf der Zielliste gestanden, war nur untergetaucht.
Neue Vorwürfe
Heise konnte einige Einzelheiten zu der Verhaftung aus Ermittlerkreisen bestätigen. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt demnach zusammen mit der Zollfahndung Dresden "wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs durch die Einfuhr und den Verkauf von gefälschten Betriebssystemen der Firma Microsoft". Laut Heise hat die Polizei mittlerweile vier Verantwortliche von PC Fritz in Untersuchungshaft.
Staatsanwaltschaft und Zoll sollen mittlerweile mehr als nur die beschlagnahmten DVDs gegen PC Fritz in der Hand haben. So soll es Verbindungen zwischen PC Fritz und einem Presswerk geben, in dem über 1,5 Millionen Windows-DVDs in Auftrag gegeben wurden. Der Auftrag für die Fertigung soll laut Heise zu dem Onlinehändler zurückverfolgt worden sein.
Der Betrieb des Onlineshops geht derzeit noch weiter, Windows-Datenträger sucht man aber vergeblich.