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Peter Sunde ist wohl eines der bekanntesten Gesichter der europäischen Piratenparteien und plant nun offenbar seine politische Agenda auch ins Europäische Parlament zu tragen. Der Mitgründer der File-Sharing-Plattform The Pirate Bay wird zudem als Präsident der Europäischen Kommission kandidieren – trotz anstehender Haftstrafe.

Während für die meisten Menschen die Aussicht auf Knast eher demotivierend wirken dürfte, schöpft Peter Sunde, Mitgründer von The Pirate Bay und der finnischen Piratenpartei, aus der anstehenden Haftstrafe offenbar zusätzliche Kraft. Wie TorrentFreak berichtet, wird sich Sunde sowohl für das Europäische Parlament als auch für den Posten als Präsidenten der Europäischen Kommission zur Wahl stellen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Finne angekündigt, an der Wahl des EU Parlaments teilzunehmen. Nun folgen den Worten Taten, ist Sunde doch als einer von insgesamt 19 Kandidaten auf dem Wahlzettel gelistet. "Sunde ist ohne Zweifel der am meisten wiedererkannte Name auf dem Wahlzettel", so TorrentFreak.

Darüber hinaus ernannte die finnische Piratenpartei Sunde, nebst Amelia Andersdotter, am vergangenen Freitag als ihren Vertreter für die Wahl des Präsidenten der Europäischen Kommission. Die 26-jährige Andersdotter ist bereits Mitglied des Europäischen Parlaments und zudem Vorsitzende der Europäischen Piratenpartei.
Sunde: Nicht Künstler profitieren vom Urheberrecht, sondern die Musik-Industrie drum herum

Im Gespräch mit TorrentFreak erklärt Peter Sunde, der vormals als Sprecher von The Pirate Bay in Erscheinung trat, dass er sich über die Nominierung sehr freue. "Falls ich gewählt werde, ziehe ich aus und verpasse der EU einen Bug Fix", erklärt Sunde. "Wir müssen dieses Ding genannt Demokratie rebooten und es zum Laufen bringen." Sollte Sunde gewählt werden, so will er maßgeblich Einfluss auf die Gestaltung des Urheberrechts in Europa nehmen und sich für eine Reform der Gesetze stark machen. Abschaffen will er das Urheberrecht allerdings nicht, vielmehr besteht sein Anliegen darin, "gelegentliches File-Sharing zu legalisieren".

"Nicht-kommerzielles File-Sharing sollte natürlich legalisiert und geschützt werden und wir müssen das Urheberrecht komplett überdenken", zitiert TorrentFreak den Finnen. "Es ist nicht das Urheberrecht, durch das Künstler Geld verdienen, es ist nur für Distributoren und Zwischenhändler gedacht.“ Um seine Ziele zu erreichen, hat Sunde angeblich auch versucht sich mit Internet-Schwergewicht Kim Dotcom zu verbünden. Dieser wolle sich jedoch lieber auf seine frisch gegründete "Internet Party" in Neuseeland konzentrieren.

Seit 2009 sitzen zwei Vertreter europäischer Piratenparteien im Europäischen Parlament, der Schwede Christian Engström und die bereits erwähnte Amelia Andersdotter. /hb

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