Nun also die beliebten Kurznachrichten: Nach der neuesten Enthüllung aus dem Material-Fundus des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden benutzen der US-Geheimdienst und sein britisches Pendant GCHQ ein Spionage-Programm namens "Dishfire". Damit lassen sich einem Bericht der Zeitung "Guardian" zufolge fast 200 Millionen SMS pro Tag abgreifen und auswerten.
Adressbücher und Kontobewegungen ausgefiltert
Mit "Dishfire" lassen sich laut "Guardian" aus den SMS Informationen über Reisepläne, Adressbücher und Kontobewegungen filtern. Die Benachrichtigungen über entgangene Anrufe geben Auskunft über den Bekanntenkreis des Handy-Nutzers. Die beim Netz-Wechsel (Roaming) automatisch verschickten SMS zeigen, wo er unterwegs ist.
Die von Snowden entwendeten und jetzt veröffentlichten Dokumente stammen aus dem Jahr 2012. Eine NSA-Sprecherin widersprach der Zeitung gegenüber dem Eindruck, das Absaugen der Kurznachrichten erfolge ohne jeden Verdacht und völlig unkontrolliert. Vielmehr werde "Dishfire" gegen Aufklärungsziele eingesetzt.
Durch die vorangegangene Enthüllung aus dem Snowden-Material war bekannt geworden, dass die NSA in Hunderttausend Computer Wanzen eingeschmuggelt hat. Mit ihnen können die Nutzer auch dann ausspioniert werden, wenn sie offline sind.