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23.12.13, 09:56
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Musikerin von "Pussy Riot" freigelassen
Zitat:
Aljochina kritisiert Amnestie-Regelung
Der Prozess gegen die Band "Pussy Riot" sorgte international für Aufsehen. Nun kommt eine der beiden noch inhaftierten Bandmitglieder frei. Doch sie kritisiert die Amnestie von Russlands Präsident Putin als "PR-Trick". Ihre Bandkollegin sitzt weiter in Haft.
Eine der beiden in russischer Haft verbliebenen Aktivistinnen der Punkband "Pussy Riot" ist wieder frei. Sie verließ das Gefängnis in der Nähe von Nischni Nowgorod. Ihr Anwalt sagte, Aljochina sei im Rahmen einer Amnestie-Regelung entlassen worden. "Alle Dokumente wurden ausgefüllt und unterzeichnet", erklärte der Jurist.
In einer ersten Reaktion kritisierte die 25-jährige Aljochina die Amnestie. "Das ist kein humanitärer Akt, das ist ein PR-Trick", sagte sie dem Sender Doschd. Wenn sie eine Wahl gehabt hätte, die Amnestie abzulehnen, hätte sie das getan.
Eine ihrer Anwältinnen, Irina Chrunowa, sagte, Aljochina habe das Straflager in einem Wagen der Gefängnisverwaltung verlassen. Das sei "zweifellos geschehen, um der medialen Aufregung" zu entgehen, sagte sie. Auf einem auf Twitter veröffentlichten Foto ist Aljochina zu sehen. Sie telefoniert offenbar und trägt noch Gefängniskleidung.
Hoffnung für Tolokonnikowa
Die Aktivistin wollte nach Angaben ihres Anwalts Pjotr Saikin ins 400 Kilometer entfernte Moskau reisen. Eine Unterstützerseite von Pussy Riot meldete allerdings, sie sei auf dem Weg nach Krasnoyarsk. Dort wird ihre Mitstreiterin Nadeschda Tolokonnikowa gefangen gehalten. Deren Freilassung scheint unmittelbar bevorzustehen.
Augenzeugen beschrieben Aljochina beim Verlassen des Lagers als wach und gut gelaunt. Sie traf sich zunächst mit Anwälten der Menschenrechtsorganisation "Komitee gegen Folter". Bei dem Gespräch gehe es um ihre Beschwerden, die sie im Straflager eingereicht habe, sagte der Leiter des Organisation Igor Kaljapin der Agentur Interfax.
Aljochina war vergangenes Jahr zusammen mit ihren Bandkolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch nach einem Protest gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wegen "Rowdytums" zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Samuzewitsch kam bereits auf Bewährung frei.
Auch Tolokonnikowa wird wohl in Kürze freikommen. "Wir warten. Es sollte jeden Moment passieren", sagte die Anwältin Irina Chrunowa in Krasnojarsk vor dem Straflager. Das Lager befindet sich in Sibirien rund 4000 Kilometer von Moskau entfernt.
Anders als Chodorkowski hatten sich die Frauen geweigert, ein Gnadengesuch beim Präsidenten zu stellen. Der Kreml wertet solche Bitten um Gnade als Schuldeingeständnis. Das hatten die in einem international kritisierten Verfahren verurteilten Putin-Gegnerinnen stets abgelehnt. Politiker und Künstler sowie Menschenrechtler hatten sich weltweit immer wieder für eine Freilassung der Musikerinnen eingesetzt.
Verfahren gegen Greenpeace-Aktivisten eingestellt
Die beiden Mütter sollten planmäßig im März kommenden Jahres aus der Haft freikommen. Den Weg für ihre vorzeitige Freilassung ebnete ein am Donnerstag vom russischen Parlament verabschiedetes Amnestiegesetz, unter das Menschen fallen, die zu weniger als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. Erwähnt werden insbesondere Frauen mit minderjährigen Kindern und wegen Rowdytums Verurteilte. Tolokonnikowa und Alechina haben beide ein kleines Kind.
Putin lässt politische Gegner frei
Gleichzeitig begnadigte Russlands Präsident Wladimir Putin den Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski nach zehn Jahren Haft. Chodorkowski hält sich inzwischen in Berlin auf. Er erhielt ein einjähriges Visum für Deutschland.
Im Zuge der Amnestie wurden auch die Verfahren gegen 30 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eingestellt. Die Männer und Frauen aus verschiedenen Ländern waren nach einem Protest gegen russische Ölbohrungen in der Arktis festgenommen und dann wegen Rowdytums angeklagt worden. Sie warten auf ihre Ausreise aus Russland. In Freiheit kamen auch einige Oppositionelle, die vor der Amtseinführung Putins am 6. Mai 2012 wegen angeblich gewaltsamer Ausschreitungen inhaftierten worden waren.
Dass die Gefangenen nun freikommen, werten Beobachter auch als Kreml-Zugeständnis an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden. Mehrere Politiker hatten angesichts der Menschenrechtslage in Russland Reisen ans Schwarze Meer abgesagt.
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Quelle: n-tv.de
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