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Ungelesen 21.11.13, 12:47   #1
Prince
Klaus Kinksi
 
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Standard Tokio will den größten Fischmarkt der Welt verlegen

Zitat:
Auf dem größten Fischmarkt der Welt hängt der Haussegen schief. Wie die Tokioter Stadtverwaltung jetzt bekanntgab, hat sie Schwierigkeiten, Bauunternehmen zu finden, die den geplanten neuen Fischmarkt der Hauptstadt bauen wollen. „Die Bauunternehmen haben zunächst großes Interesse an dem Projekt gezeigt“, hieß es. Doch am Ende habe sich bei einer Auktion keines der großen japanischen Unternehmen bereitgefunden, bei 4 von 5 ausgeschriebenen Bauvorhaben einzusteigen.

Dass ein Projekt dieser Größenordnung daran scheitern könnte, dass die Baukonzerne wegen der Kosten davor zurückscheuen, ist ein auch in Japan außergewöhnlicher Vorgang. Der bisherige Fischmarkt in Tsukiji nahe der Nobeleinkaufsmeile Ginza ist nicht nur der mit Abstand größte Umschlagsplatz für Fisch in der Welt. Er ist auch ein milliardenschwerer Wirtschaftsfaktor mit Handelsunternehmen, die umgerechnet Hunderte Millionen Euro im Jahr erlösen, Tausende Menschen beschäftigen und nicht zuletzt ein Anziehungspunkt für Zehntausende Touristen im Jahr sind.

Die Thunfisch-Auktionen morgens um 5 Uhr gehören zu den Höhepunkten eines jeden Besuchsprogramms in Tokio. Die Bezirksregierung hatte dennoch bereits im Jahr 2001 beschlossen, den Fischmarkt aus den 1935 gebauten Hallen zu verlagern. Der neue Standort ist nicht allzu weit entfernt, ebenfalls nahe der Bucht von Tokio. Die Bauarbeiten dort haben sich zuerst verzögert, weil das neue Grundstück teilweise mit Schwermetallen belastet war. Jetzt sollte es 2014 zu dem Umzug auf das neue, moderne Gelände kommen.

Im September, als Meldungen in japanischen Medien Hinweise dafür gaben, dass es mit dem Platzwechsel nach Toyosu richtig ernst wird, schossen die Börsenkurse der betroffenen Unternehmen binnen Minuten in die Höhe. Der Aktienpreis von Tsukiji Uoichiba, einer der ältesten und größten Fischhandelsfirmen in Tokio, verdoppelte sich trotz ernüchternder Geschäftszahlen in den vergangenen Jahren binnen einer Woche (siehe Grafik).

Die Schattenseiten der „Abenomics“
Dass die Hauptstadt auf ihre Ausschreibung für die Bauprojekte nun keine Resonanz bekommen hat, zeigt eine der Schattenseiten der sogenannten „Abenomics“ auf. Ministerpräsident Shinzo Abe, der mit staatlichen Konjunkturprogrammen den Ausbau der Infrastruktur vorantreiben wollte, fördert damit eine Branche, in der in Japan schon vor den Staatshilfen die Arbeitskräfte knapp waren.

Steigende Löhne und steigende Kosten – auch Rohstoffe werden wegen der aggressiven Geldpolitik der Notenbank teurer, die zur Förderung der Exporte den Yen schwächt – haben die Bauunternehmen in eine Lage versetzt, angesichts der großen staatlichen Nachfrage ihre Preise spürbar zu erhöhen. Auch in Tohoku, der nach dem Erdbeben und dem Tsunami im März 2011 verwüsteten Region im Nordosten Japans, liegen viele Wiederaufbauprojekte brach, weil es einen Mangel an Bauarbeitern gibt oder weil die Kosten explodiert sind.

Die Projekte beim Umzug des Fischmarkts, für die Tokio jetzt keine Unternehmen gefunden hat, haben immerhin ein Volumen von 63 Milliarden Yen (470 Millionen Euro). Analysten in Tokio zeigten sich erstaunt und erklärten, es sei einmalig, dass sich für Bauprojekte dieser Größenordnung keine Interessenten fänden. Lediglich bei den Plänen für die Hygieneeinrichtungen auf dem Fischmarkt gab es eine Vereinbarung.

Der bereits für das kommende Jahr geplante Umzug des größten Fischmarkts Japans von Tsukiji könnte sich wegen der Zurückhaltung der Bauunternehmen verzögern. Der Umzug von dem Gelände, das so groß ist wie 43 Fußballfelder, sollte finanziert werden durch den Verkauf des Grund und Bodens, der nicht weit entfernt ist von der teuren Luxus-Einkaufsmeile Tokios, der Ginza.

Olympia 2020 erhöht den Druck
Tsukiji ist heute mit seiner zentralen Lage so etwas wie eine Stadt in der Stadt – zwischen der Ginza und der Wasserfront Tokios gelegen. Nicht weit entfernt soll das Olympische Dorf für die Sommerspiele 2020 gebaut werden. Seit einiger Zeit steigen in der Gegend die Grundstückspreise. Erst kürzlich hat eine Entwicklungsgesellschaft für ein 3,6 Hektar großes Grundstück an der Wasserfront 42,1 Milliarden Yen gezahlt.

Neun Stätten für Olympia 2020 sollen an der Wasserfront errichtet werden – und ziehen schon jetzt Investoren für Luxuswohnungen an. Auch das hat den Druck erhöht, den Fischmarkt Tsukiji aus seinem attraktiven Standort zu verlagern. Während im inneren Bezirk Fischgroßhändler ihr Geschäft betreiben, gibt es darum herum zahlreiche Restaurants, Fachgeschäfte und auch Tempel. Mehr als 700.000 Tonnen Fisch und Seegemüse werden hier Jahr für Jahr mit einem Wert von mehr als 600 Milliarden Yen umgesetzt.

Kritik an Tokios Entscheidung
Zwischen 60.000 und 65.000 Menschen sind auf dem Fischmarkt oder in den damit verbundenen Unternehmen beschäftigt. Die Entscheidung der Stadt, den größten Fischmarkt der Welt in seinen alten Hallen und damit eine der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten Tokios aufzugeben und in ein neues Industriegelände zu verlagern, ist in der Hauptstadt auch auf Kritik gestoßen.

Rund 500 Touristen haben allein täglich an der Thunfisch-Auktion in Tsukiji teilgenommen, obwohl die bereits um 5 Uhr morgens beginnen und Besucher von 4 Uhr an anstehen müssen. Die nahen Restaurants, wo man nach der Auktion frisches Thunfisch-Sashimi genießen kann, sind vormittags regelmäßig gut gefüllt. Schon ab 8 Uhr wird es in den nahen Hallen für Fisch ruhiger, mittags schließt der Markt. In den benachbarten Hallen geht es dann los, dort wird mit Früchten und Gemüse gehandelt.

Die Stadt wird sich etwas einfallen lassen müssen
Die Stadtverwaltung wird sich etwas einfallen lassen müssen, will sie mit dem Fischmarkt wie geplant bis Mitte 2014 umziehen, ohne dafür deutlich mehr auszugeben, als bislang eingeplant worden ist. Vor allem aber fürchten viele, dass ein moderner, großer Fischmarkt für Touristen und für die Freunde eines gepflegten Sashimi-Frühstücks deutlich weniger attraktiv sein dürfte. Es sind vor allem die großen Händler, die den Umzug durchgesetzt haben. Dass Olympia 2020 den Prozess jetzt beschleunigen dürfte, passt der Stadtverwaltung gut ins Konzept, die hier ebenfalls neue finanzkräftige Investoren anziehen will.

Die Geschichte des Fischmarkts reicht weit zurück ins 17. Jahrhundert. Ieaysu Tokugawa, der erste Shogun der Tokugawa-Dynastie, die Japan über fast 300 Jahre regierte, hatte damals den Regierungssitz von Kyoto nach Edo – wie Tokio damals hieß – verlegt. Er gab Fischhändlern aus der Nähe von Osaka die Lizenz für Fischerei und Fischhandel. Dafür mussten sie den Shogun und seinen Hofstaat mit Fisch beliefern.

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