Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
31.05.13, 23:06
|
#1
|
Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Nov 2011
Beiträge: 446
Bedankt: 1.390
|
Monsanto verabschiedet sich von Europa als Markt
Zitat:
31.05.2013 · Der Saatguthersteller Monsanto lässt Lobbyarbeit ruhen. Grund ist die andauernden Kritik von Umwelt- und Naturschutzaktivisten. Es sei kontraproduktiv, gegen Windmühlen zu kämpfen, teilte das Unternehmen mit.
Angesichts der andauernden Kritik von Umwelt- und Naturschutzaktivisten hat der größte Saatguthersteller der Welt Monsanto signalisiert, Europa als Markt für gentechnisch veränderte Pflanzensaaten (GVO) aufgegeben zu haben. „Wir machen keine Lobbyarbeit mehr für den Anbau in Europa“, sagte am Freitag der Sprecher von Monsanto Europa, Brandon Mitchener, der „Tageszeitung“. Nach seinen Angaben will Monsanto auch auf neue Feldversuche verzichten und keine Neuzulassungen mehr beantragen.
„Es ist kontraproduktiv, gegen Windmühlen zu kämpfen“, ergänzte eine Sprecherin von Monsanto Deutschland. Aus den Aussagen geht nicht hervor, dass Monsanto kein gentechnisch verändertes Saatgut mehr in Europa verkaufen wolle. Allerdings ist der Kontinent für dieses Saatgut ohnehin ein relativ unbedeutender Markt, einzig in wenigen Staaten wie Spanien bauen Landwirte in geringem Umfang einzelne GVO-Sorten an.
Von den rund 13,5 Milliarden Dollar Konzernumsatz erwirtschaftete Monsanto lediglich 1,7 Milliarden in der Region Europa und Afrika; davon entfallen große Teile auf Agrarchemikalien und konventionelles Saatgut. Global hatte Monsanto im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn deutlich steigern können - vor allem dank des schnell steigenden Absatzes von gentechnisch verändertem Saatgut und komplementären Pestiziden wie Roundup in Nord- und Südamerika, besonders in den Vereinigten Staaten und Brasilien. Der amerikanische Konzern ist seit Jahren Gegenstand von Protesten vieler Anti-GVO-Gruppen. Erst vor wenigen Tagen waren Hunderttausende Menschen in Städten wie Rio de Janeiro oder Buenos Aires gegen Monsanto auf die Straße gegangen.
In Berlin äußerte am Freitag aufgrund der Aussagen der Monsanto-Führung zu Europa einzig die FDP Bedauern. Deren Agrarpolitikerin Christel Happach-Kasan sprach von einem „Verlust für Deutschland“. Es gingen wohl weiteres Wissen und Arbeitsplätze verloren. In den vergangenen Jahren hatten auch die Konzerne BASF und Bayer Crop Science ihre GVO-Forschungsstandorte aus Deutschland nach Amerika verlagert.
Kritiker hingegen sehen Risiken
Die Aussaat von GVO ist seit mehr als zehn Jahren vor allem in Amerika und Teilen Asiens Praxis. Gesundheitsgefährdungen durch den Verzehr konnten bislang laut Bundesamt für Verbraucherschutz nicht nachgewiesen werden. In Amerika säen Landwirte erst seit wenigen Jahren großflächig sogenannte GVOI der zweiten Generation aus, etwa trockenheitstoleranten Mais, den Monsanto mit BASF entwickelt hatte. Monsanto verspricht, dass der Einsatz die Erträge erhöhe und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln senke - etwa, weil Landwirte weniger Insektizide versprühen müssten.
Kritiker hingegen sehen Risiken durch Resistenzbildung und unkontrollierte Vermehrung. Außerdem befürchten sie eine Machtkonzentration durch Technikvorsprung oder GVO-Patente in Händen weniger Konzerne. Infolge der Proteste hatte die Bundesregierung schon vor Jahren verboten, dass Monsanto den Mais MON810 in Deutschland anbaut.
|
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Jetzt muss nur noch ein Importverbot für den Mist her.
Interessant ist auch diese Doku über eine Methode zur Zurückgewinnung ausgestorbener Arten und Sorten.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
01.06.13, 00:05
|
#2
|
Ultimative Keks Power
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 1.675
Bedankt: 1.889
|
Zitat:
...und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln senke - etwa, weil Landwirte weniger Insektizide versprühen müssten.
|
Klar, weil dann ein einziges Gift reicht um alles zu vernichten was nicht Gentechnisch verändert ist.
Nicht die veränderten Gene sind das Problem... Sondern ihre Patentklagen und das Pestizid...
Gute News.
|
|
|
01.06.13, 00:51
|
#3
|
Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Nov 2011
Beiträge: 446
Bedankt: 1.390
|
Zitat:
Zitat von keks3000
Nicht die veränderten Gene sind das Problem... Sondern ihre Patentklagen und das Pestizid...
|
Leider sind auch die Transgene selbst ein Problem, die nämlich auch auf Nicht-veränderte Pflanzen übertragen werden können. Damit verteilt Monsanto den Genmüll automatisch.
Man müsste ganze Ernten vernichten um den Dreck wieder weg zu bekommen.
|
|
|
01.06.13, 00:27
|
#4
|
Toller Hecht!
Registriert seit: Apr 2012
Beiträge: 191
Bedankt: 286
|
agent orange und dann der müll! arme welt. kommt alles zu uns zurück.
__________________
walk on the wild side of life
|
|
|
01.06.13, 01:55
|
#5
|
Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 690
Bedankt: 915
|
endlich mal eine gute nachricht! hoffentlich halten sie ihr versprechen. wenn sie es tun, kann man wieder hoffnung schöpfen, dass proteste nutzen und doch mehr menschen denken, als man gemeinhin annimmt.
|
|
|
01.06.13, 02:19
|
#6
|
Anfänger
Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 20
Bedankt: 8
|
Die FDP Agrarpolitikerin Christel Happach-Kasan sprach von einem „Verlust für Deutschland“....
... und für die eigene Geldbörse.
Die FDP war-ist-und wird immer sehr frei sein - im befüllen der Brieftaschen der "oberen 10000" in Deutschland und natürlich der eigenen . Wenn ich mir Anseh was Rösler und Co so leisten. Ausser reiner Lobbyarbeit ist da nix. Das Bild wie der Rösler seinen Kumpel von der Bild Zeitung gedrückt hat man mir wird schlecht.
|
|
|
01.06.13, 09:57
|
#7
|
Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Ort: Posemucke
Beiträge: 641
Bedankt: 552
|
Wenns sogar den Sand aus der Sahara zu uns weht dann wird sich der Dreck auch bei uns ausbreiten das wissen die ganz genau und sparen sich deshalb die Kohle für die Lobbyarbeit bis es dann eh zu spät sein wird.
Diese Planzen sind ja genetisch so gebaut dass sie sich überall durchsetzen und natürliche Pflanzen verdrängen.
Wer weiß war für ein Forschungsdurchbruch diese Bande dazu veranlasst hat diesen Schritt zu tun. Eins ist jedenfalls sonnenklar: Die ziehen sich nicht einfach so vom europäischen Markt zurück das ist nur ein Strategiewechsel. Alles andere würde schließlich signalisieren dass man mit Protesten was erreichen könnte und das will garantiert niemand da oben wo die sitzen.
|
|
|
01.06.13, 11:22
|
#8
|
Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 301
Bedankt: 113
|
"Der Saatguthersteller Monsanto lässt Lobbyarbeit ruhen"
gerade jetzt ist höchste wachsamkeit angesagt weil den brüdern nicht zu trauen ist.
mit der gentechnik habe ich eigentlich überhaupt kein problem. das geschäftsmodell ist entsätzlich und die rechtliche unsicherheit völlig unnötig.
das sind die eigentlichen probleme.
|
|
|
01.06.13, 12:26
|
#9
|
Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
|
Zitat:
Zitat von dieselkopf
Alles andere würde schließlich signalisieren dass man mit Protesten was erreichen könnte und das will garantiert niemand da oben wo die sitzen.
|
Naja unabhängig davon was Monsanto genau vorhat: Genau das ist doch die Botschaft. Sollte Monsanto wieder aktiv werden, wird dies auch früher oder später auffallen.
|
|
|
01.06.13, 12:21
|
#10
|
Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 690
Bedankt: 915
|
guter einwand: wer weiss wirklich, was dahinter steckt. vielleicht spekulieren sie auf die blinde angst vor verlust, die menschen oft befällt, wenn etwas oder jemand doht, nicht mehr da zu sein, egal, wie lästig die anwesenheit war.
und das üble an monsanto war ja immer, dass sie die alleinigen herrscher über die vermehrung von pflanzen sein wollten und damit die bauern total von sich abhängig machen und zu konstanten zahlungen verpflichten wollten.
damit haben sie ja die bulgarischen auberginenbauern ruiniert.
der spiegel hat einen schönen artikel dazu geschrieben:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
31. Mai 2013, 18:53 Uhr
Saatgutkonzern Monsanto
Aggressivität in den Genen
Ein Kommentar von Nils Klawitter
Monsanto gibt den Kampf für Gentechnik in Europa auf. 15 Jahre hat der Konzern alle attackiert, die den Unternehmenszielen im Weg standen - vergeblich. Doch klar ist auch: Der US-Konzern wird wiederkommen.
"Wir haben verstanden." Was für ein Satz - nach über 15 Jahren Generve. 15 Jahre lang hat Monsanto so rabiat wie kein anderer Konzern versucht, mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Bei Problemen sollen Monsanto-Manager mit Hilfe der US-Botschaft gern direkt auf Staatssekretäre zugegangen sein. Die amerikanische Seite drohte sogar mit "Vergeltungsmaßnahmen", wenn die Europäer mit den Zulassungen nicht spuren sollten.
Doch die ließen sich Zeit - so viel, dass die Amerikaner regelmäßig kochten: Zu dumm einfach diese Menschen da drüben, die Monokulturen fürchteten und ihre Länder nicht mit Teppichen aus Soja und Mais überzogen sehen wollten. Zu blöd diese alten Europäer, die nicht den Segen der Gentechnik verstanden: Hunger? Dürre? Wären mit Gentechnik, wenn man ihr denn endlich mal freien Lauf ließe, Probleme von gestern. Monsanto wollte die "Lebensmittelversorgung in den Griff bekommen, vom Acker bis zum Teller". Das war mehr als ein forscher Spruch. Es war eine Art Kriegserklärung an alle, die im Weg standen.
Der ehemalige Monsanto-Chef Robert Shapiro gab dieses Ziel Ende der neunziger Jahre aus. Untypisch für Monsanto war der Satz nicht: Aggressivität hat das Unternehmen in den Genen. Schon im Vietnam-Krieg war die Firma für den dreckigen Teil der Auseinandersetzung zuständig und versorgte die US-Armee mit dem giftigen Herbizid Agent Orange.
Zum Milliardenkonzern machte Monsanto jedoch erst die Mischung aus Gift und Genen: Man züchtete Pflanzen, die durch Veränderung in ihrem Erbgut Spritzduschen mit dem eigenen Totalherbizid Roundup überlebten. Das Saatgut selbst zu vermehren, war den Bauern fortan verboten. Monsanto schickte Detektive auf die Felder, überwachte Farmer, verhörte Feldarbeiter. Verstöße gegen die rigiden Patentrechte konnte jeder auf einer Hotline verpetzen. Geschätzte zehn Millionen Dollar lässt sich der Konzern die Spitzelei pro Jahr kosten.
Es war wohl auch diese Entwicklung von einer Saatgutfirma zum Überwachungskonzern, die viele Europäer skeptisch werden ließ.
Lukrativ war das europäische Geschäft nie
Monsanto probierte es auch auf die sanfte Art. PR-Agenturen wie Burson-Marsteller rieten, die "killing fields", die öffentlichen Kontroversen, zu meiden und stattdessen mehr Geschichten über die Segnungen der Gentechnik zu erzählen. Wissenschaftler wurden eingespannt und Lobby-Frontgruppen wie Europabio gegründet, die teilweise bis heute aktiv sind. Doch auch das nutzte nicht viel.
Gegen Windmühlen zu kämpfen sei kontraproduktiv, sagte eine Unternehmenssprecherin nun. Finanziell hat Monsanto sich wahrscheinlich erst einmal von einer Last befreit: Besonders lukrativ war das europäische Geschäft sowieso nicht. Vielleicht laufen auch nur einige Patente aus. Monsanto wird wiederkommen.
Ein kleiner Gruß des Konzerns ist uns sowieso längst gewiss: Das Spritzmittel Glyphosat wiesen Wissenschaftler der Uni Leipzig vor kurzem in fast allen untersuchten Urinproben nach.
|
|
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 16:11 Uhr.
().
|