Apple ist erneut im Visier der europäischen Wettbewerbshüter, diesmal wegen der Verträge mit Handy-Netzbetriebern. Das Unternehmen soll für den Verkauf des iPhone 5 so strenge und unfaire Klauseln eingeführt haben, dass die EU eine "Ausgrenzung anderer Smartphone-Hersteller" vermutet. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf einen Fragebogen an europäische Netzbetreiber, der der Zeitung zugespielt wurde.
Dem Bericht zufolge befragt das neunseitige Dokument die Netzbetreiber gezielt nach den Verkaufspraktiken, die ihnen Apple diktiert, nach der Verwendung von Marketing-Geldern und nach Mindestabnahmezahlen für das iPhone 5. Die EU-Kommission möchte zudem wissen, ob bestimmte Funktionen der iPhones in einzelnen Ländern nicht in Betrieb genommen werden dürfen.
"Most favourite supplier"
Klauseln über Stückzahlen, Verkaufs- und Marketingpraktiken sind in Verträgen mit Handy-Herstellern üblich, doch die Verträge mit Apple sollen auch eine Klausel beinhalten, nach der die Netzbetreiber das iPhone nicht schlechter bezuschussen dürfen als die Geräte der Konkurrenz. "Sollte ein solches Verhalten belegt werden, könnte ein Verstoß gegen Wettbewerbsregeln vorliegen", heißt es im Anschreiben an die Netzbetreiber.
Laut Zeitungsbericht haben die Netzbetreiber selbst die Wettbewerbsbehörde auf den Plan gerufen. Darauf habe sie diesen Fragebogen zusammengestellt. Sie haben nun bis zum 17. Juni Zeit, ihn auszufüllen. (mo)
Apple: Netzbetreiber über den Tisch gezogen?
Linear-Darstellung
