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myGully |
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03.05.13, 10:15
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#1
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Nov 2011
Beiträge: 446
Bedankt: 1.390
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Bangladesch: Kik-Textilien in Trümmern entdeckt
Zitat:
Kik soll in eingestürzter Fabrik produziert haben
Eine Textilinitiative hat nach eigenen Angaben Produkte des Discounters in Trümmern der zerstörten Fabrik in Bangladesch gefunden. Das Unternehmen gibt sich überrascht.
In der eingestürzten Textilfabrik in Bangladesch sind angeblich zahlreiche Produkte des deutschen Textildiscounters Kik gefunden worden. Dies teilte die Kampagne für Saubere Kleidung mit. Es zeichne sich ab, dass Kik innerhalb von nur acht Monaten ein drittes Mal in ein schweres Unglück in einer Bekleidungsfabrik involviert sei.
Das Textilunternehmen zeigte sich überrascht. Man sei "betroffen und erschüttert, dass es offensichtlich Anzeichen dafür gibt, dass neben anderen Marken auch Textilien von Kik in den Trümmern des Rana Plaza Buildings gefunden worden sind".
Fakt sei, dass es seit 2008 keine direkten Geschäftsbeziehungen zwischen Kik und den in der eingestürzten Fabrik ansässigen Lieferanten gegeben habe. "Wir prüfen deshalb intensiv zusammen mit dem entsprechenden Importeur, wie die gefundenen Label und Textilien zu erklären sind", hieß es weiter. Kik frage sich auch, wie in einem von den Behörden zuvor offiziell geräumten Gebäude weiter gearbeitet werden konnte. Das Unternehmen werde weitere Nachforschungen anstellen.
Mango und Primark in der Kritik
Nach Angaben der Kampagne für Saubere Kleidung ist in dem zerstörten Gebäude für Kunden in Europa und den USA genäht worden, darunter Mango aus Spanien und Primark aus Irland. Alle beteiligten Unternehmen seien aufgerufen, umgehend mit den Gewerkschaften in Bangladesch in Kontakt zu treten, um die Nothilfeversorgung zu unterstützen.
Der Textildiscounter Primark hatte bereits mitgeteilt, dass ein Team vor Ort daran arbeite, den Menschen Soforthilfe wie auch längerfristige Unterstützung zukommen zu lassen. Dagegen hatte die Modekette C&A gesagt, dass sie schon vor Jahren die Geschäftsbeziehungen zu einem Lieferanten, der in dem Haus produzierte, beendet habe.
Der TÜV Rheinland wies Vorwürfe zurück, er habe bei Überprüfungen der Fabrik keine Baumängel festgestellt. Die Untersuchung von Baumängeln sei nicht Gegenstand der Kontrolle gewesen. Die Mitarbeiter hätten nur soziale und ethische Kriterien der Arbeitsgestaltung zu prüfen gehabt.
Acht Tage nach dem Einsturz des Hochhauses in der Hauptstadt Dhaka bergen Rettungskräfte immer noch Leichen aus den Trümmern. 429 Tote seien inzwischen gefunden worden, sagte der Leiter der Bergungsarbeiten, Generalmajor Hasan Suhrawardy. Die Suche werde andauern, bis der letzte Vermisste gefunden sei. Nach offiziellen Angaben werden weiterhin etwa 150 Menschen aus dem Gebäude vermisst.
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Traurig, das China und Taiwan mittlerweile für Textildiscounter zu teuer in der Produktion sind. Die unwürdigen Arbeitsbedingungen dort waren schon lange vor dem Unglück bekannt. Wenn das T-shirt unter anderen Umständen ca. 20 Cent teurer wäre, würde mich das überhaupt nicht kratzen.
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03.05.13, 11:12
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#2
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Ist öfter hier
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 226
Bedankt: 152
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ja, was soll man sagen...ist ja nicht so als wäre es nicht bekannt das diese niedrigen Preise auf kosten anderer entstehen. Man braucht kein Wirtschaftsstudium gemacht zu haben, dass das nur funktioniert, wenn Löhne und Arbeitsverhältnisse darunter leiden. Aber das Thema ist nicht angenehm, denn jeder zweite ist mit schuldig und hat Blut an den Händen, weil es soo günstig ist. Modebewusstsein läutet manchmal aus Ausrede...eklig. Dann verstummt das Thema...taucht wieder auf, auch nur für einen kurzen Moment, wenn sowas wie in Bangladesch passiert.
Was ist die Lösung? Zu sagen, ab jetzt kaufe ich bewusst mein kleider ist nur ein guter Ansatz aber leider zu weit entfernt das Problem richtig an den Eiern zu packen und zu drücken.
Es muss radikal werden, anders seh ich keinen Weg.
__________________
"Glaubenskriege sind
Auseinandersetzungen zwischen
Erwachsenen, die sich darum
streiten wer den cooleren
imaginären Freund hat"
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03.05.13, 11:21
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#3
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2011
Ort: =)
Beiträge: 669
Bedankt: 607
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Die 20 Cent mehr sollen bessere Arbeitsbedienungen schaffen und für mehr Sicherheit sorgen? Das glaube ich weniger, gibt auch viele Marken die da hergestellt werden und die Bedingungen sind genauso miserable.
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03.05.13, 12:05
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#4
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Ist öfter hier
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 226
Bedankt: 152
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Die 20Cent mehr würden höchstens in die eigene Tasche wandern
__________________
"Glaubenskriege sind
Auseinandersetzungen zwischen
Erwachsenen, die sich darum
streiten wer den cooleren
imaginären Freund hat"
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03.05.13, 16:44
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#5
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Banned
Registriert seit: Jul 2011
Beiträge: 171
Bedankt: 119
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Besonders interessant ist der folgende Satz: "Der TÜV Rheinland wies Vorwürfe zurück, er habe bei Überprüfungen der Fabrik keine Baumängel festgestellt. Die Untersuchung von Baumängeln sei nicht Gegenstand der Kontrolle gewesen. Die Mitarbeiter hätten nur soziale und ethische Kriterien der Arbeitsgestaltung zu prüfen gehabt."
Soziale und ethische Kriterien in Bangladesch?
Und die "prüft" der TÜV Rheinland?
Für diejenigen, die mit der augenblicklichen Situation in Bangladesch nicht vertraut sind, fasse ich mal grob zusammen: Seit Jahren werden systematisch Gewerkschafter ermordet. Die Regierung steht mit dem Rücken an der Wand. Das Al-Nusra-Magazin der Al Kaida hat die Ministerpräsidentin auf seine Todesliste gesetzt. Das US-Außenministerium macht gewaltigen Druck, um das Land davon abzuhalten, gegen die mit den Amerikanern verbündete Hizb-ut-Tahrir (d. i. der international tätige politische Arm der Al Kaida) vorzugehen, die mit allen Mitteln versucht, einen Bürgerkrieg wie in Libyen und Syrien vom Zaun zu brechen. Die USA spielen Bangladesch und das Nachbarland Myanmar gegeneinander aus und drohen damit, ihre Investitionen auf die jeweils andere Seite der Grenze zu verlegen, falls eine der beiden Regierungen gegen die Extremisten vorgehen sollte, die auf beiden Seiten systematisch alle gewerkschaftlichen (aber auch andere) sozialen Organisationen bekämpfen, und dabei weder vor Morden, noch vor Pogromen zurückschrecken.
Wenn der TÜV-Rheinland all das als "soziale und ethische" Normalität ansehen, und als unbedenklich einstufen sollte, gehört der Laden geschlossen und seine Mitarbeiter in die Geschlossene eingewiesen.
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03.05.13, 17:09
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#6
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Newbie
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 55
Bedankt: 39
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**Nach Informationen der Zeitung "Daily Star" aus Bangladesch gab der Besitzer des Hauses, Sohel Rana, bei der Polizeibefragung zu, die oberen Etagen des achtstöckigen Hauses ohne Genehmigung errichtet zu haben. Auch sei ein neuntes Stockwerk gerade im Bau gewesen. Rana und sein Vater hätten außerdem weder das Material noch den Bau überprüft, hieß es im "Daily Star" weiter. Auch sei ein Ingenieur festgenommen worden, der nach dem Auftreten von Rissen am Tag vor dem Einsturz gesagt haben soll, das Gebäude sei sicher.**
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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03.05.13, 21:33
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#7
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Banned
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.177
Bedankt: 1.376
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Wären die Reallöhne in Deutschland höher und die Lebenshaltungskosten geringer (Gas, Strom ect.) dann würden sicherlich auch weniger so billige Produkte kaufen.
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