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myGully |
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05.07.12, 16:29
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#1
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.659
Bedankt: 2.170
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Verständnisproblem: Geldfluss
servus,
heute ist ja ganz groß in den nachrichten die senkung des leitzinssatzes.
nun hab ich mir da paar gedanken gemacht und mir fehlt da völlig das verständnis für den geldfluss der auch durch die ezb verwaltet wird.
so habe ich es verstanden:
bürger zahlen steuern--->das geld landet beim staat--->der staat gibt einen teil der ezb--->die ezb vergibt niedrigzinskredite an banken--->die banken geben dieses geld weiter an firmen mit höheren zinsen. ---> diese firmen stellen dann neue mitarbeiter ein oder investieren in den wachstum.
ist natürlich nur so lapidar zusammengebastelt, aber ich denke es ist verständlich.
nun lese hieraus:
- mit unseren steuergeldern machen banken als "geldzwischenhändler" den großen reibach
- unternehmen zahlen für kredite hohe zinsen, das geld haben aber "theoretisch" die eigenen mitarbeiter bezahlt.
kann mal bitte jemand meine gedankenprozesse korrigieren und/oder bestätigen!
ps.: hab wikipedia und google konsultiert...den schmodder versteh ich net....
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05.07.12, 17:06
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#2
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Anfänger
Registriert seit: Mar 2012
Beiträge: 1
Bedankt: 1
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Die EZB druckt das Geld bzw bucht es, indem sie unbegrenzt Staatsanleihen ankauft.
Wenn diese Bank Verluste macht oder eine Inflation auftritt haften dafür alle EU Mitgliedsländer.
"Wie viel jedes Land beisteuern muss, hängt von dem Anteil ab, den es an der Europäischen Zentralbank (EZB) hält. Auf Deutschland entfallen damit knapp 27 Prozent. Das heißt, Deutschland muss knapp 22 Milliarden Euro in bar und 168 Milliarden an Garantien tragen."
Ich meine aus diesen zweit Texten verstanden zu haben, dass nur bei der Finanzierung der Euro Kriese Steuern abgegeben werden. Wenn private Anleger Geld von der EZB leihen anscheinend nicht. Diese leihen sich zu niedrigen Zinsen das Geld und verleihen dieses wiederum zu unmenschlichen Zinsen an die Bürger/Kunden.. (unsere netten Banken halt..)
Hoffe ich konnte dir wenigstens ein wenig weiterhelfen, das Thema ist für mich auch sehr komplex.
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05.07.12, 19:03
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#3
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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"Geschöpft" wird von den Banken, die einen Kredit von der Zentralbank aufnehmen. Soll heißen das Geld kommt von der Zentralbank, nicht vom Staat. Hierbei ist zu beachten, dass Geld, welches bei der Zentralbank "erschaffen wird" aber nicht im Umlauf gebracht wird, kein Geld ist.
Auch ist es nicht wahr, dass die EZB Staatsanleihen direkt kauft. Das machen viele Zentralbanken auf der Welt, aber nicht hier in der EWU. Man sagt das heutzutage gerne im Kontext mit dem sogenannten "Sekundärmarkt". Auf dem Sekundärmarkt werden Staatsanleihen gehandelt. Im Topic wird aber vom Primärmarkt ausgegangen. Soll heißen "Staat braucht Geld, Zentralbank gibt Geld". Das gibt es bei uns nicht, bzw nur auf Umwegen über private Banken.
Diese Verwirrung wird imho bewusst oder aus Dummheit in den Medien in Kauf genommen, wenn man sagt "die EZB kauft Anleihen auf". Das darf sie per Gesetz nicht.
So machen wir es: Der Staat platziert Anleihen auf den freien Markt, und hofft, dass eine Kapitalgesellschaft diese kauft. Passiert dies nicht, muss der Zins steigen (Angebot und Nachfrage). Das Geld nehmen die Privatbanken u.a. von der EZB die sie wiederum beleihen. Man sagte offiziell, dass man damit den "Schlendrian" eindämmen könne, was aber Unsinn ist: Ein Staat leiht sich immer so viel Geld wie er braucht, egal zu welchen Zins. Alles andere ist Staatsbankrott.
Wenn man zu der Erkenntnis gelangt ist, muss man sich fragen wieso eigentlich ein unnötiger Zwischenhändler eingeschaltet wird, der heute für 0,75% leiht und zB für 6% (Italien) weiter verleiht. Die Erklärung ist, dass die Lobby wohl beim Erschaffen der EWU gewaltig was mitzureden hatte, und dies eine milliardenschwere Subventionierung darstellt. Diese Subventionen haben primär noch nichts mit der Krise zu tun, diese Kosten kommen noch.
Was für einiges Unverständnis sorgt, ist die Sicherheit einer Bank, die auch bei der EZB hinterlegt werden muss. Wenn eine Bank sich Geld von der EZB leiht, muss es dafür natürlich Sicherheiten geben. Diese Sicherheiten sind u.a. Staatsanleihen.
Das ist alles noch ohne ESM und EFSF. Hierbei geht es, ich drücke es mal so einfach wie möglich aus, für marode Banken noch einen Geldgeber mit Sicherheiten zu finden. Und ob das Geld hierbei den Umweg über irgendwelche Länder nimmt, spielt keine Rolle, da es sowieso bei jenen Banken landet.
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09.07.12, 15:45
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#4
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Banned
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Regentonne
Beiträge: 691
Bedankt: 295
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Was? Das Geld kommt nicht von den Bürgern, sondern von was ... was ... ich werd´noch irre.
... aber du hast es gut erkärt, respekt und danke.
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