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29.06.12, 12:22
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Halbfinal-Aus für Deutschland
Zitat:
Halbfinal-Aus - Von Fehlern und schwacher Form
Als Joachim Löw vor Monaten das Gerede von einem möglichen und wahrscheinlichen Finale zwischen Deutschland und Spanien zu bunt wurde, erweiterte der Trainer den Kreis der Titelanwärter kurzerhand. Er nannte Portugal, das sich zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht qualifizierte hatte, die Niederlande, Frankreich und auch Italien. Es war ein gequält wirkender Versuch, die selbst gesetzten Erwartungen ("Wir wollen den Titel!") ein bisschen herunterzudrehen.
Am Donnerstagabend (28.06.12) wurde hochoffiziell bekannt, dass der Bundestrainer mit seiner Einschätzung von Italien vollkommen richtig lag. Die Squadra Azzurra darf sich nun am Sonntag (01.07.12) in Kiew mit Spanien darum streiten, wer Europameister wird. Die deutschen Nationalspieler und auch Löw werden dann schon an ihren Urlaubsorten sein.
Es sind wieder die Italiener, die der DFB-Auswahl schon 2006 bei der Weltmeisterschaft das Finale verweigerten. Von dem 0:2 in Dortmund wollte Löw tagelang nichts wissen. "Wir sind reifer geworden", sagte er vor dem Halbfinale in Warschau. Nach dem Spiel muss festgestellt werden, dass der Bundestrainer mit dieser Einschätzung daneben lag.
Italien gewann zurecht mit 2:1, die schon etwas älteren Herren aus dem Süden Europas zeigten dabei die Reife, die Löw gerne bei seiner Mannschaft gesehen hätte. Dass ihm bei einer Niederlage vorgeworfen wird, die falschen Personalentscheidungen getroffen zu haben, war dem Trainer bewusst. "Ich Nachhinein kann jeder sagen, dass es falsch war", bat Löw um eine Nachsicht, die ihm angesichts der langen Fehlerliste nicht gewährt wurde.
Dreimal hatte er im Vergleich zum 4:2 gegen Griechenland gewechselt. Toni Kroos erwies sich als suboptimale Lösung, um die Kreise des wieder einmal überragenden Andrea Pirlo einzuengen. Er spielte aber noch vergleichsweise ordentlich. Mario Gomez im Sturm (zu wenig Kombinationssicherheit, zu wenig Torgefahr) und Lukas Podolski auf der linken Mittelfeldseite (zu wenig von allem, schon wieder) erwiesen sich hingegen als Fehlbesetzungen. Löw korrigierte in der Halbzeitpause und hatte dadurch schon früh zwei Wechseloptionen weniger. Um alle Spieler schon vor dem Abpfiff in die Kabine zu lotsen, die auf der Suche nach ihrer guten Form waren, hätte es einer Sondergenehmigung des europäischen Verbandes UEFA bedurft.
Bastian Schweinsteiger sammelte erneut Fehlpässe, Philipp Lahm fehlte die Dynamik, dem eingewechselten Thomas Müller jegliche Wirkung, und Holger Badstuber wird es nur ein schwacher Trost sein, dass sein Dortmunder Innenverteidigerkollege Mats Hummels vor dem 0:1 den ersten Fehler machte.
Die Spieler des FC Bayern schleppten die Last von drei zweiten Plätzen ins Turnier, und diese war ihnen anzumerken. Schweinsteiger und Lahm, zwei gedachte Säulen der Mannschaft, hatten je ein starkes Spiel, insgesamt aber bleibt ein durchwachsener Eindruck und bei Schweinsteiger die Frage, ob er tatsächlich "zu 100 Prozent fit" war, wie von ihm und dem Trainer behauptet.
"Das Turnier wird insgesamt positiv bewertet", sagte Löw kurz nach dem Abpfiff. Ob dieser Satz nach einer genaueren Analyse Bestand haben wird, ist zweifelhaft. Als die erste Mannschaft mit tatsächlich auch vorgetragenem Top-Niveau der Gegner war, brach der deutschen Nationalelf der Boden unter den Füßen weg. "Es gibt keinen Grund, alles anzuzweifeln", sagte Löw und verwies darauf, dass es 2014 in Brasilien die nächste Chance gebe, einen Pokal zu gewinnen. "Das Ausscheiden gehört zu einem normalen Entwicklungsprozess", sagte Löw, "wir können Titel nicht herbeireden."
Mit roten Augen kam Thomas Müller aus den Kabinen des Nationalstadions. Schon auf dem Platz waren Tränen geflossen, in der Umkleide sollen auch bei anderen Spielern welche dazugekommen sein. Die sogenannte Goldene Generation spielte zum vierten Mal hintereinander in einem Halbfinale eines bedeutenden Turnier mit. Vier Mal blieb die Mannschaft ohne Titel. Torhüter Manuel Neuer sagte: "Derzeit gibt es eine gewisse Leere."
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