[TinyTimm]

Rückstau bei Finanztransaktionen

Der Alptraum aller IT-Techniker ist bei der Gruppe der Royal Bank of Scotland (RBS) Realität geworden. Eine Softwarepanne legte das Bankgeschäft der RBS und der Tochterbanken NatWest und Ulster Bank lahm. Während die ersten beiden Banken wieder normal arbeiten, herrscht bei der irischen Ulster Bank mit rund 100.000 betroffenen Kunden weiterhin Chaos.

Seit einer Woche gibt es Schwierigkeiten mit dem Geldtransfer. Gehälter, Pensionen und andere Sozialleistungen werden überwiesen und sind „im System“, scheinen aber nicht in den Konten der Kunden auf. Auch Geldtransfers zu anderen Banken funktionieren nicht. Die Geldbehebung bei Bankomaten versagte in weiten Teilen, ebenso das bargeldlose Zahlen beim Einkaufen. Einzig in den Bankfilialen konnte - gegen Identitätsnachweis - Geld behoben werden.

Bei RBS und NatWest läuft nun wieder Normalbetrieb. Sie müssen aber einen Rückstau von Hunderttausenden Finanztransaktionen abbauen. Bei der Ulster Bank konnte das Problem nicht wie zunächst angekündigt am Wochenende behoben werden. Die meisten Filialen verlängerten ihre Öffnungszeiten. Auch in Nordirland öffneten einige Zweigstellen am Sonntag. Zusätzliches Personal wurde organisiert, um mit dem Ansturm bei den Kundenanfragen umzugehen.

Kritik an fehlendem Back-up

„Wir bemühen uns sicherzustellen, dass kein Kunde im Zuge dieses Vorfalls pleitegeht“, betonte die Ulster Bank gegenüber der „Irish Times“. Zusätzliche Unterstützung bot das Citizens Advice Bureaux (CAB) den Bankkunden an. Im BBC-Interview begrüßte Derek Alcorn von CAB zwar die Maßnahmen wie längere Öffnungszeiten, kritisierte aber auch die Notfallplanung der Bank: „Für eine Organisation in der Größe der RBS sollte es einen Plan zur automatischen Fortsetzung des Geschäfts und ein Back-up geben.“

Zahlungen scheinen auf Konten nicht auf

Eine Panne bei einem Softwareupdate vor einer Woche hat die Finanztransaktionen über die Royal Bank of Scotland (RBS) und zwei ihrer Tochterbanken nahezu blockiert. Die Gehälter, Pensionen und Sozialleistungen Zigtausender Kunden schienen nicht auf den Konten auf. Wer Geld abheben wollte, musste zu einer Bankfiliale. Während RBS und NatWest bereits daran arbeiten, den Rückstau Hunderttausender Finanztransaktionen abzubauen, herrscht bei der irischen Ulster Bank weiterhin Chaos. Eine Behebung des Problems wird frühestens Ende dieser Woche erwartet.

Das Problem entstand bereits vor einer Woche beim Versuch, ein Update für ein Programm einzuspielen. Bei der Ulster Bank wird es vermutlich bis mindestens Freitag dauern, bis alles behoben ist, hieß es vonseiten des Unternehmens. Experten warnen, dass es noch Wochen dauern könne, bis alle offenen Fragen geklärt sind.

„Es ist möglich, dass eine kleine Zahl von Kunden noch Verspätungen erleben wird, bis wir zu einem normalen Service zurückkehren“, so auch die RBS am Dienstag. Bei der Ulster Bank seien aber einige kleinere Probleme aufgetaucht, die noch manuelle Eingriffe notwendig machten, berichtete zuletzt die RBS gegenüber dem „Belfast Telegraph“. Dadurch komme es zu weiteren Verzögerungen.

Outsourcing schuld an Panne?

Bankenexperten gehen von einem Schaden von 50 bis 100 Millionen Pfund (63 bis 125 Mio. Euro) für die RBS aufgrund zusätzlicher Personalkosten und Entschädigungen für die Kunden aus. RBS-Chef Stephen Hester will die betroffenen Kunden für entstandene Strafen und Gebühren für zu späte Zahlungen entschädigen. Forderungen nach weiteren Kompensationen erteilte er aber bereits eine Absage, berichtete der „Telegraph“. Hester gestand aber zu, dass aufgrund dieses Debakels die Bonuszahlungen für die RBS-Führungsriege, er selbst eingeschlossen, wahrscheinlich reduziert würden.

Die Gewerkschaften beschuldigten Hester, dass der Stellenabbau von Hunderten IT-Mitarbeitern der Bank seit Beginn der Finanzkrise und die Auslagerung der IT-Dienste nach Indien schuld an dem Zwischenfall seien. Laut „Telegraph“ wurde die Software, deren Erneuerung die Panne verursacht hatte, bisher von britischem Personal gewartet. Seit dem Personalabbau wurde das System allerdings von Indien aus betreut.

RBS verteidigt sich

Für Hester ist das Outsourcing der IT kein Argument für die Fehlleistungen. Es gebe keine Hinweise darauf: „Das IT-Zentrum in Edinburgh ist unser Hauptzentrum, und es hat nichts mit der Betreuung in Übersee zu tun. Dinge gehen schief in der Technologie. Wir haben daraus unsere Lektion zu lernen.“ Die Zentralbank Bank of England lässt sich damit aber nicht abspeisen. Sie fordert eine „detaillierte Untersuchung“ der Ereignisse und warum die Behebung der Panne so lange dauerte.

MI5 warnt vor Cyberattacken: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[slimru]

Hmm sowas ist schon peinlich für eine Bank.

Man sollte immer ein Backup machen

Was war denn genau die "IT Panne"? Hat ein Praktikant Kaffee über den Server geschüttet oder was?

[redspot]

Das kommt davon, wenn man seine IT outsourced. Ein paar Gehälter eingespart, aber dafür zahlt man jetzt drauf.
Ausserdem: Imageschaden = unendlich. Manche lernen's halt nie.