Bundesumweltminister Norbert Röttgen tritt nach Angaben aus Unionskreisen zurück. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen. Damit ziehe der 46-Jährige die Konsequenzen aus dem Wahldesaster in Nordrhein-Westfalen.
Berlin - Bundesumweltminister Norbert Röttgen steht vor dem Rücktritt. Das berichteten übereinstimmend die Nachrichtenagenturen Reuters und dpa. Er ziehe damit die Konsequenzen aus der Wahlschlappe der CDU in Nordrhein-Westfalen und der massiven Kritik aus der Union, verlautete am Mittwoch in Berlin aus Koalitionskreisen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird kurzfristig gegen 16.30 Uhr im Kanzleramt vor die Presse gehen. Das Thema wurde vorab vom Bundespresseamt nicht mitgeteilt.
Bereits am Sonntagabend war Röttgen als CDU-Landeschef in NRW zurückgetreten. Der 46-Jährige hatte als Spitzenkandidat das bisher schlechteste Wahlergebnis der NRW-CDU verantworten müssen. Er war in der Union massiv kritisiert worden, weil er offengelassen hatte, ob er auch nach einer Niederlage in Düsseldorf bleibt.
Zuletzt hatte ihn deswegen der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer scharf angegriffen. Röttgen hatte sich außerdem im Zuge der Atomwende immer wieder Scharmützel auch mit der eigenen Fraktion, vor allem mit dem Wirtschaftsflügel geliefert. Zuletzt war es ihm auch im Bundesrat nicht gelungen, seine Pläne zur Kürzung der Solarförderung durchzusetzen. Mehrere ostdeutsche CDU-Ministerpräsidenten hatten sich gegen sein Vorhaben gewandt.