Keine Giftgase über Marl
Explosion erschüttert Chemiepark
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Eine gewaltige Explosion erschüttert den Chemiepark in Marl am Rande des Ruhrgebiets. Mehrere Menschen werden verletzt, zwei von ihnen schwer. Sie müssen mit Rettungshubschraubern ins Krankenhaus geflogen werden. Der Betreiber des Industriegebiets sieht keine Gefahr für die Bevölkerung. Dennoch sollen Anwohner Türen und Fenster schließen und sich nicht im Freien aufhalten.
Eine gewaltige Explosion hat einen Chemiepark in Marl im nördlichen Ruhrgebiet erschüttert. Nach Angaben der Feuerwehr sind mehrere Menschen verletzt worden. Zwei hätten schwere Verletzungen erlitten. Die beiden Schwerverletzten seien zunächst vermisst gewesen. Fünf Löschzüge mit rund 100 Feuerwehrleuten seien im Einsatz. Offenbar sei ein Kessel explodiert. Eine hundert Meter hohe Flamme sei in den Himmel geschossen. Die Ursache der Explosion war zunächst völlig unklar.
Über dem Industriegebiet schwebt eine "beängstigend schwarze Wolke", berichtet die "Marler Zeitung". Die Polizei sprach von einer Gaswolke, die in Richtung Süden ziehe – über die wichtige West-Ost-Verbindung A2 hinaus. Erste Messungen hätten keine umweltgefährdenden Werte ergeben. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestehe daher nicht. Die Polizei rät dennoch allen Anwohnern, Türen und Fenster zu schließen und den Aufenthalt im Freien zu vermeiden.
Einem Unternehmenssprecher zufolge war um 14.18 Uhr auf dem Gelände der Firma Evonik eine Anlage zur Verarbeitung von CDT explodiert - einem Rohstoff, der zur Herstellung diverser Kunststoffe benötigt wird.
Betreiber des Chemieparks Marl ist die Firma Infracor. Das Unternehmen schreibt auf seiner Internetseite, neben dem Spezialchemiekonzern Evonik und seinen Tochtergesellschaften seien 15 weitere Unternehmen in dem Industriegebiet angesiedelt. Der Chemiepark Marl ist einer der größten Industrieparks Deutschlands.