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Selbstjustiz: Mitten ins Herz – Amerika geht auf die Barrikaden

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Ungelesen 24.03.12, 19:10   #1
Toclek
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Standard Selbstjustiz: Mitten ins Herz – Amerika geht auf die Barrikaden

Zitat:
Selbstjustiz
Mitten ins Herz – Amerika geht auf die Barrikaden

In Florida erschießt ein weißer Nachbarschaftsschützer den schwarzen Jungen Trayvon Martin – grundlos. Aber niemand verhaftet den Mann. Amerika ist empört.

Der Präsident spricht nicht über Hautfarbe, nicht über Vorurteile oder Diskriminierung. Er sagt nur: „Hätte ich einen Sohn, sähe er aus wie Trayvon.“

Barack Obama hat sich in der denkbar persönlichsten Form zum Tod eines unbewaffneten schwarzen Teenagers geäußert, der seit Tagen die USA erschüttert. Der 17-jährige Trayvon Martin, ein Afroamerikaner, ist am 26. Februar in Florida von George Zimmerman, einem selbsternannten Bürgerwehrler, erschossen worden.

Der 28-jährige Todesschütze beruft sich auf Notwehr. Er ist bis heute auf freiem Fuß und keines Verbrechens angeklagt. Dabei belasten viele Indizien den Mann, der von der Polizei als „Weißer“ und von seiner Familie wegen seiner peruanischen Mutter als „Hispanic“ bezeichnet wird.

„Ich kann mir vorstellen, was die Eltern durchmachen. Wenn ich an den Jungen denke, denke ich an meine eigenen Kinder“, sagte der Präsident am Freitag im Garten des Weißen Hauses.

Dreiste Unterstellung von Herausforderer Newt Gingrich

Auch Obamas republikanische Herausforderer haben sich inzwischen zu Trayvon Martin geäußert. „Unsere Herzen sind bei seiner Familie, bei seinen Angehörigen, seinen Freunden“, sagte Mitt Romney nach einem Wahlkampfauftritt in Louisiana. Der Ex-Gouverneur verlangte eine „gründliche und unparteiische“ Untersuchung des Falles.

Ähnliche Forderungen erhoben Newt Gingrich und Rick Santorum. Gingrich attackierte zugleich Obama wegen dessen Äußerung. Sie seien „skandalös und spaltend“, kritisierte der einstige Sprecher des Repräsentantenhauses.

„Es geht nicht darum, wie der junge Mann aussieht. Jeder junge Amerikaner mit jedem ethnischen Hintergrund sollte sicher sein. Punkt.“ Und Gingrich fügte in der Verkleidung einer rhetorischen Frage eine dreiste Unterstellung an: „Will der Präsident suggerieren, es wäre okay gewesen, wenn ein Weißer erschossen worden wäre, weil der nicht aussehen würde wie er?“

Schütze berichtete immer wieder über verdächtige Schwarze

Die Mehrheit der Amerikaner stellt eine andere Frage: Würde Trayvon „Tray“ Martin noch leben, wäre seine Haut nicht schwarz gewesen? Der Teenager war nie straffällig geworden und sein Mörder traf ihn unbewaffnet, als er von einem Supermarkt, in dem er Süßigkeiten eingekauft hatte, auf dem Weg zurück nach Hause war. Trayvon trug einen Kapuzenpullover, wohl nicht in erster Linie wegen des Regens, sondern weil das zur jugendlichen Subkultur gehört – keineswegs nur bei schwarzen Teenagern.

Für Zimmerman reichte das vermutlich aus, um in Martin einen Verdächtigen zu erkennen. Der kräftige Mann durchstreifte als freiwilliger Nachbarschaftsschützer regelmäßig die Siedlung, in der es gelegentlich zu Einbrüchen und einmal auch zu einer Schießerei gekommen war.

Er wählte in den letzten acht Jahren mindestens 46 Mal die Notrufnummer und meldete offen stehende Garagen, nicht angeleinte Pitbulls, spielende Kinder, Abfall auf der Straße, Schlaglöcher, laute Partys, zwei fremde Latinos am Pool, einen herumstrolchenden „Sieben- bis Neunjährigen“, falsch geparkte Autos. Und immer wieder berichtete Zimmerman, der ohne festen Beruf ist und Kurse belegt hat, weil er Polizist werden will, über verdächtige Schwarze.

Zimmerman behauptet, er sei angegriffen worden

An jenem tragischen Februartag informierte Zimmerman, der von manchen Nachbarn als „hilfsbereit und engagiert“ und von anderen als „streng“ beschrieben wird, die Polizei über einen „ wirklich verdächtigen Typen“. Er „läuft durch die Gegend und schaut sich um“, informierte Zimmerman über sein Handy.

„Dieser Kerl sieht aus, als führe er nichts Gutes im Schilde. Er ist auf Drogen oder so.“ Zimmerman beschrieb dem Beamten, dass der „schwarze Mann“ eine Hand in den Hosenbund gesteckt habe und in der anderen etwas trage – möglicherweise die Einkaufstüte mit den Snacks.

Er gehe dem „Verdächtigen“ nach, sagte Zimmerman dem Polizisten. Der bat ihn, die Verfolgung zu beenden, ein Streifenwagen sei unterwegs. Kurz danach fiel mindestens ein Schuss. Martin wurde tödlich in der Brust getroffen. Zimmermann behauptet später, er sei zurück zu seinem Wagen gegangen, als ihn Martin plötzlich von hinten angegriffen habe. Aus Angst um sein Leben habe er zur Waffe gegriffen.

Fiel ein ein rassistisches Schimpfwort?

Es gibt einen Zeugen, der aus dem Fenster gesehen haben will, wie der rund 40 Kilo leichtere Trayvon Martin auf dem am Boden liegenden Zimmerman saß und ihn schlug. Ein anderer nahm es umgekehrt wahr. Zudem liegt die Aussage von Martins Freundin vor, die während des Vorfalls mit ihm telefonierte.

Ihn verfolge „ein großer Mann“, erzählte er ihr. Er solle weglaufen, drängte ihn das Mädchen. Dann hörte sie, wie ihr Freund fragte: „Warum verfolgen Sie mich?“ – „Was suchst du hier?“, hörte sie als Antwort. Danach gab es ein Geräusch wie einen Schlag und die Verbindung brach ab.

Der automatisch aufgezeichnete Notruf Zimmermans ist an einer Stelle schwer zu verstehen. Sprach Zimmerman von „goons“, also Schlägern? Oder „coons“, was nicht nur Waschbär heißt, sondern als Schimpfwort der üblen Bedeutung von „Nigger“ entspricht?

Leichnam wurde auf Alkohol und Drogen untersucht

Sollten Experten diese Vokabel identifizieren und tatsächlich Ermittlungen einleiten, droht Zimmerman nicht nur ein Verfahren wegen Totschlags oder gar Mordes, sondern wegen eines „Hate Crimes“ – eines Verbrechens aus Hass. In mehr als 20 US-Bundesstaaten gab es bereits Protestdemonstrationen und Gedenkmärsche mit der Forderung nach „Gerechtigkeit für Trayvon.“

Dessen Vater sagt, in einer unbewussten, aber durchaus plausiblen Umkehr der Kritik von Gingrich an Obama: „Wäre Trayvon ein weißes Kind gewesen, wäre Zimmerman verhaftet worden.“

In diesem Fall aber entnahm die Polizei dem Leichnam eine Blutprobe, um (erfolglos) nach Alkohol oder Drogen zu suchen. Zimmermann musste sich einer solchen Probe nicht stellen. Dabei gibt es über ihn Polizeiakten.

Er hat bei der Verhaftung eines Freundes in einer Bar gewaltsamen Widerstand gegen einen Polizisten geleistet und seine Ex-Verlobte und er beschuldigten sich wechselseitig häuslicher Gewalt. Um einen Prozess zu vermeiden, nahm Zimmerman an einem Rehabilitationsprogramm teil. Der örtliche Polizeichef hat wegen der öffentlichen Proteste gegen seine Ermittlungen inzwischen „zeitweilig“ seinen Posten geräumt.

Kritik an Notwehr-Gesetz

Die Tragödie wird in Zusammenhang gebracht mit dem „Stand-your-ground-Law“, einem Gesetz, das in 22 US-Staaten den Griff zur Waffe zulässt, wenn man sich und sein Hab und Gut bedroht sieht. In Florida geht dieses Gesetz besonders weit: Schützen dürfen sich nicht nur auf dem eigenen Grund und Boden darauf berufen, sondern auch auf öffentlichen Plätzen.

Doch mit „Stand-your-Ground“, das zur Notwehr berechtigt, nicht aber zur Verfolgung von Verdächtigen, hat der Tod von Trayvon Martin nichts zu tun. Jeb Bush, der als Gouverneur 2005 dieses Gesetz unterschrieb, und etliche Politiker und Juristen haben dies in den vergangenen Tagen immer wieder betont.

Und ein Anwalt, den Zimmerman am Wochenende hinzuzog, setzt offenkundig gar nicht auf dieses Gesetz, sondern auf den puren Tatbestand der Selbstverteidigung. Die Polizei gibt an, dass Zimmerman am Tatort aus der Nase und am Hinterkopf geblutet hat.
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Ungelesen 24.03.12, 20:03   #2
gentleman-smart
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Auch so martialische Vereinigungen wie die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], schüren gewaltig diesen fortwährenden Rassismus.
Im "Land of the free" bedeuted Freiheit wohl auch, dass man auch "frei" in der Wahl seiner "Ziele" sein kann, wenn man es nur gut begründet.
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Ungelesen 24.03.12, 22:35   #3
gnarr
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Zitat:
Es gibt einen Zeugen, der aus dem Fenster gesehen haben will, wie der rund 40 Kilo leichtere Trayvon Martin auf dem am Boden liegenden Zimmerman saß und ihn schlug. Ein anderer nahm es umgekehrt wahr. Zudem liegt die Aussage von Martins Freundin vor, die während des Vorfalls mit ihm telefonierte.

Ihn verfolge „ein großer Mann“, erzählte er ihr. Er solle weglaufen, drängte ihn das Mädchen. Dann hörte sie, wie ihr Freund fragte: „Warum verfolgen Sie mich?“ – „Was suchst du hier?“, hörte sie als Antwort. Danach gab es ein Geräusch wie einen Schlag und die Verbindung brach ab.
Da sieht man auch mal wieder schön, wie unzuverlässig Zeugenaussagen/Augenzeugenberichte sind :/
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Wenn ein Mensch zu anderen Himmelskörpern fliegt und dort feststellt, wie schön es doch auf unserer Erde ist, hat die Weltraumfahrt einen ihrer wichtigsten Zwecke erfüllt.

Jules Verne
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Ungelesen 27.03.12, 01:09   #4
BerlinHarry
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Aber der war doch schwarz....
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Ungelesen 27.03.12, 01:43   #5
aaa64
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Passiert nicht jedes Verbrechen aus Hass?
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Ungelesen 27.03.12, 04:26   #6
Skyler9000
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Zitat von gentleman-smart Beitrag anzeigen
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Im "Land of the free" bedeuted Freiheit wohl auch, dass man auch "frei" in der Wahl seiner "Ziele" sein kann, wenn man es nur gut begründet.
Da macht der Staat aber nicht anderes oder?
Der sucht sich auch seine Staaten mit ÖL ähm, natürlich die Achse des Bösen.
Da wahr, doch was, warum sollten, die Bürger es dort besser machen, wenn immer schön der Hass geschürt wird.
Skyler9000 ist offline   Mit Zitat antworten
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