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myGully |
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10.03.12, 09:24
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#1
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Registriert seit: Mar 2011
Ort: The Shores of Hell
Beiträge: 463
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Amazon: Ex-Mitarbeiterinnen berichten von katastrophalen Bedingungen
Zitat:
WERNE
Gerüchte über die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Werne gibt es viele. Doch bisher war wenig Zitierfähiges dabei - wer meist in Internetforen groß aufspielte, gab sich bei konkreter Nachfrage schnell kleinlaut. Bis jetzt.
Von Daniel Claeßen
Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen haben sich an die Redaktion gewandt und über ihre Zeit beim Online-Versandhändler erzählt. Ihre Namen möchten auch sie nicht in der Zeitung lesen - doch sie stehen zu dem, was sie sagen.
Und das hat es in sich. "Laut Arbeitsvertrag mussten wir 150 Pakete pro Stunde verpacken", berichten sie. Dabei sei es nicht von Interesse gewesen, ob es 150 Bücher, 150 CDs oder 150 Staubsauger waren. "Gibt es einmal Stillstand, kommen sofort die ,Supervisors' mit ihrem Laptop und fragen, warum man sich ausruht."
Krank zur Arbeit aus Angst vor Kündigung
Gleichzeitig habe es geheißen, dass "doch auch 200 Pakete zu schaffen seien". So werde ein immenser Druck aufgebaut. "Da war zum Beispiel eine Kollegin, die am Packtisch zusammengebrochen ist, weil sie eine schwere Grippe hatte. Sie ging aber trotzdem zur Arbeit, weil sie Angst hatte, sonst ihren Job zu verlieren."
Offenbar nicht ohne Grund: Als man unserer Informantin erklärte, dass sie keinen neuen Vertrag erhält, lautete eine Begründung, dass sie wegen einer Operation zu oft im Krankenhaus gewesen sei. "Andere Leute, die bis zu sieben Monate im Jahr einen Krankenschein hatten, sind im Gegenzug entfristet worden", so die Ex-Mitarbeiterin. "Obwohl sie deutlich weniger Erfahrung hatten."
Überstunden wurden nicht bezahlt
Der Stundenlohn habe zu Beginn des Vertrags 9,10 Euro betragen, später 11 Euro. "Insgesamt kam man monatlich auf 1600 bis 1800 Euro brutto. Allerdings musste ich auch vom 7. bis zum 24. Dezember durcharbeiten - ohne freien Tag." Es sei auch vorgekommen, dass man trotz Urlaubs zur Arbeit abkommandiert wurde. "Hat man auf den freien Tag bestanden, sollte man dafür zwei Tage am Wochenende arbeiten."
Überstunden wurden nicht bezahlt - wohl aber hätten beide nach ihrem Ausscheiden bei Amazon die verbleibenden Urlaubstage ausgezahlt bekommen. "Auch Arbeitszeugnisse hat man uns ausgestellt." Das Gelände verlassen konnten die beiden allerdings nur in Begleitung: "Das Amazonlager ist wie eine Justizvollzugsanstalt: Die Wachleute haben uns bis zum Tor begleitet."
Die Tatsache, dass ihr Vertrag nicht verlängert wurden, führen eine der beiden ehemaligen Amazonen auf ihren Charakter zurück: "Klar, ich habe im Gegensatz zu manchen Kollegen auch mal den Mund aufgemacht und mich beschwert."
Stellungnahme von Amazon
PR-Managerin Ulrike Stöcker äußert sich auf Anfrage der Ruhr Nachrichten zu den Aussagen der Mitarbeiterinnen, wie folgt:
"Die Behauptung einer angeblichen Paketvorgabe ist unzutreffend und entbehrt jeglicher Grundlage. Derartige Vorgaben sind in den Arbeitsverträgen unserer Mitarbeiter nicht enthalten. Sie sind zudem überhaupt nicht denkbar, da das Amazon Sortiment von Kleinartikeln wie CDs bis hin zu großen Elektroartikeln wie Waschmaschinen reicht. Selbstverständlich erfolgt auch die Erstellung der Schichtpläne für unsere Mitarbeiter im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen. Sowohl bei Sonntagsarbeit als auch bei der Leistung von Überstunden wird darauf geachtet, dass die gesetzliche Höchstarbeitszeit nicht überschritten wird und die erforderlichen Ruhezeiten gewährt werden."
"Wir freuen uns, dass wir nach dem Jahreswechsel 2011 alleine in unserem Logistikzentrum in Werne mehrere Hunderte Mitarbeiter in langfristige Anstellung übernehmen konnten. Amazons Ziel ist es, Kundenwünsche zu erfüllen und Kundenerwartungen zu übertreffen. Daran arbeiten alle Mitarbeiter, und gerade unsere Kollegen in den Logistikzentren spielen hier eine wichtige Rolle. Am Spitzentag 2011 wurden über 2,8 Millionen Artikel über Amazon.de bestellt - Voraussetzung dafür, dass auch bei einem solchen Volumen alle bestellten Artikel ihre Empfänger rechtzeitig erreichen, sind eine sorgfältige Planung und die Unterstützung durch engagierte Mitarbeiter. Daher ist eines der Kriterien für eine Übernahme beispielsweise Qualität. Die Dauer der Betriebszugehörigkeit hat keinen Einfluss auf die Entscheidung."
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10.03.12, 12:49
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#2
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Nov 2011
Beiträge: 622
Bedankt: 421
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Ich empfehle dazu auch mal [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] durchzuschauen. Immer wieder ganz interessant.
Mein Bruder hat auch schon in den Semesterferien in Bad Hersfeld gearbeitet und erzählt, wie am Ende der Schicht immer der/die Vorgesetzten vorbeikommen und einem die Stückzahl von diesem Arbeitstag sagen, und zwar wirklich jedem Mitarbeiter. Wenn man viel geschafft hat gab es ein Lob *hust*.
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10.03.12, 13:31
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#3
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 476
Bedankt: 461
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Also ich bin die ganz anderer Meinung. Da gibt es eben zwei, die ein Problem mit dem Konzern gehabt haben, und ihn jetzt ins falsche Licht rücken wollen. Es mag ja sein, dass die Bedingungen hart waren, aber das Gehalt dazu ist für solch einen Job nicht schlecht. Da gibts andere, die hätten weit mehr Grund, sich zu beschweren!
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10.03.12, 16:20
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#4
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Banned
Registriert seit: Mar 2011
Ort: The Shores of Hell
Beiträge: 463
Bedankt: 135
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Zitat:
Zitat von Exelto
Also ich bin die ganz anderer Meinung. Da gibt es eben zwei, die ein Problem mit dem Konzern gehabt haben, und ihn jetzt ins falsche Licht rücken wollen.
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Deine 2 Cents, die reine Spekulation sind.
Ich denke, wie auch geschrieben wurde, das dies zwei sind, die mal den Mund aufgemacht haben und deswegen wollte man sie wieder schleunigst loswerden.
Zitat:
Zitat von Exelto
Es mag ja sein, dass die Bedingungen hart waren, aber das Gehalt dazu ist für solch einen Job nicht schlecht. Da gibts andere, die hätten weit mehr Grund, sich zu beschweren!
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Das Gehalt nicht schlecht? Mit wem oder was vergleichst Du das, nenne uns doch bitte mal Quellen wie Du zu Deiner Aussage kommst?
Als Vergleich Quelle und Neckermann (ebenfalls Lager im Versand) bezahlen nach Tarif. Da ist die Rede von einem Einstiegsgehalt von 11,47€ und 11,94€.
Bei Amazon 9,65€ bis 11,12€.
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11.03.12, 09:09
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#5
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 476
Bedankt: 461
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Zitat:
Zitat von ovahead
Deine 2 Cents, die reine Spekulation sind.
Ich denke, wie auch geschrieben wurde, das dies zwei sind, die mal den Mund aufgemacht haben und deswegen wollte man sie wieder schleunigst loswerden.
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Den Mund hätten andere Amazon-Arbeiter auch schon längst aufmachen können - es gibt so viele Mitarbeiter bei Amazon, dass ich es mir nur schlecht vorstellen könnte, dass es da, vor allem in Zeiten des Bloggings so lange dauern würde, bis sich einmal Mitarbeiter dazu anonym äußern.
Zitat:
Zitat von ovahead
Das Gehalt nicht schlecht? Mit wem oder was vergleichst Du das, nenne uns doch bitte mal Quellen wie Du zu Deiner Aussage kommst?
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Ich vergleiche es mit dem, was Hermes-Paketfahrer verdienen, was Putzfrauen verdienen, ... Dort ist das ganze System nämlich noch schlimmer!
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11.03.12, 10:08
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#6
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Banned
Registriert seit: Mar 2011
Ort: The Shores of Hell
Beiträge: 463
Bedankt: 135
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Zitat:
Zitat von Exelto
Ich vergleiche es mit dem, was Hermes-Paketfahrer verdienen, was Putzfrauen verdienen, ... Dort ist das ganze System nämlich noch schlimmer!
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Du willst also Äpfel mit Birnen vergleichen? ROFL So hab ich mir das vorgestellt. Genausogut kann ich die Putzfrauen und Hermes Paketfahrer mit ungelernten (womöglich noch ausländischen) Zeitarbeitskräften, oder gar mit 1 Euro Jobs vergleichen. und was glaubst Du wer schlechter abschneidet? Wenn schon Vergleiche, dann bitte aus der gleichen Branche. Und Quellen kannst Du immer noch nicht nennen. Diskussion für mich beendet.
Im übrigen, Hermes Paketfahrer sind meist über einen Subunternehmer, entweder auf 400 Euro Basis beschäftigt oder selbstständig und werden je nach Zustellung bezahlt. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Und die willst Du mit Arbeitern mit Vertrag vergleichen, ist wohl ein Witz.
Ob obiger Umgang mit den Zustellern richtig ist, ist eine ganz andere Sache...
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11.03.12, 10:27
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#7
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 476
Bedankt: 461
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Zitat:
Zitat von ovahead
Du willst also Äpfel mit Birnen vergleichen? ROFL So hab ich mir das vorgestellt.
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Ich war mir so sicher, dass du sowas sagen wirst, aber ich vergleiche hier Arbeiter mit den ähnlichen Bedingungen, und das kann man sehr wohl vergleichen! Oder meinst du etwa, dass ein Verpacker eine bessere Ausbildung als eine Putzfrau braucht - lächerlich!
Zitat:
Zitat von ovahead
Genausogut kann ich die Putzfrauen und Hermes Paketfahrer mit ungelernten (womöglich noch ausländischen) Zeitarbeitskräften vergleichen.
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Nein, kannst du eben nicht, weil man hier davon ausgehen kann, dass es einen Qualitätsunterschied bei den Mitarbeitern gibt.
Zitat:
Zitat von ovahead
Und Quellen kannst Du immer noch nicht nennen.
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Zu was brauchst du denn bitte Quellen? Informierst du dich so wenig durch Nachrichten, dass du nicht weißt, wie die Arbeitsbedingungen bei Putzfrauen oder Paketfahrern und deren Subunternehmersystem abläuft? Aber hier reiche ich dir einen Google-Link nach, um dein Nicht-Wissen zu bekämpfen: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
Zitat von ovahead
Diskussion für mich beendet.
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Warum dann überhaupt damit begonnen? Kommst du mit anderen Meinungen nicht klar?
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10.03.12, 14:20
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#8
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Süchtiger
Registriert seit: Jan 2012
Beiträge: 747
Bedankt: 244
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Leider sind solche Arbeitsbedingungen keine Seltenheit mehr.
Deutschland und deine Niedriglöhner.
Viele Firmen verlangen heute 120% Leistung und Zahlen aber nur noch für 60%, gleichzeitig werden Millionenboni für die Geschäftsebene abgeschlossen, da sie ja so wunderbar die Belegschaft ausgequetscht haben.
Und als währe das noch nicht Demütigung genug wird von der Bundesregierung behauptet Deutschland geht es gut und die Kaufkraft steigt.
Und das der durchschnittliche Verdienst bei ca 4000€ liegt.
Ich kenne niemanden mit so einem Gehalt.
Aber ich kenne genug die mit 1500€ eine ganze Familie ernähren sollen.
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