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myGully |
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10.01.12, 12:45
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#1
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Badger Badger
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 280
Bedankt: 478
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StudiVZ stirbt
Zitat:
Dem einstigen deutschen Internetmärchen StudiVZ droht das Ende
Das Grab für StudiVZ scheint bereits geschaufelt. Auf der Internetseite wannstirbtstudivz.com ticken die Sekunden unerbittlich rückwärts, die Kurve im Diagramm der Seitenbesuche tendiert Richtung null. Etwa neun Wochen geben die Macher der Homepage, eine Gruppe von Online-Journalisten, dem sozialen Netzwerk noch. Ihnen zufolge ist der Exitus im März 2012 erreicht – dann heißt es: bye-bye, StudiVZ, du einstiges deutsches Internetmärchen.
Ein Erfolgsmodell, das war die deutsche Online-Community, als sie 2005 an den Start ging. Ihr Gründer Ehssan Dariani hatte den Aufstieg von Facebook in den USA verfolgt und wollte ein ähnliches Angebot für deutsche Studenten schaffen. Eine Plattform, auf der sich junge Menschen vernetzen, alte Bekannte wiedertreffen, Kontakte zu Kommilitonen knüpfen konnten. Auf ihren Profilen verrieten sie ihre Hobbys und ihre Lieblingsbücher, sie luden massenhaft Fotos hoch und fanden sich in Gruppen zusammen. Das StudiVZ florierte, und Gründer Dariani gelang der lukrative Absprung. Für 85 Millionen Euro verkaufte er sein Netzwerk im Jahr 2007 an die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrink, die eine echte Goldgrube witterte.
Gewinnbringend waren die VZ-Netzwerke – zum StudiVZ kamen 2007 das SchülerVZ und 2009 das MeinVZ hinzu – zunächst auch. Vor zwei Jahren meldete der damalige StudiVZ-Chef das erste Monatsplus. Unkaputtbar erschienen die Plattformen, auf denen sich nun Schüler, Studenten und Uni-Absolventen sowie Berufstätige tummelten. Ein Beispiel, das vor dem jetzigen „Countdown bis zum Exitus“ unglaublich scheint: In den Jahren 2008 und 2009 verklagte der heute uneingeschränkte Gigant Facebook den damaligen deutschen Marktführer StudiVZ, weil dieser dreist vom amerikanischen Vorbild kopiert habe. Die Pinnwand, die Anstupsfunktion – im VZ „gruscheln“ genannt –, all das sei vom US-Netzwerk abgeguckt. Spiegel Online titelte damals „Der Klon gewinnt immer“ und prophezeite Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, er könne den deutschen Nachahmer kaum mehr einholen – StudiVZ hatte damals rund sechs Millionen Nutzer, Facebook in Deutschland gerade einmal 1,2 Millionen. Der Erfolg von StudiVZ sei dem „Schneckentempo von Facebook geschuldet“, hieß es bei Spiegel Online. Wenig später schaltete Facebook jedoch den Turbo an – und besiegelte langsam, aber sicher das Ende des deutschen Konkurrenten.
Wie rasant es mit diesem nun zu Ende geht, zeigt etwa die Anzahl der Seitenbesuche pro Monat: Im Mai 2010 waren es nach Angaben der Prüfgemeinschaft IVW noch etwa 460Millionen, im November 2011 nur noch etwa 84 Millionen. Die Gründe für den Mitgliederschwund formulieren StudiVZ-Nutzer kurioserweise innerhalb des Netzwerkes selbst: „Ich bin nur noch bei StudiVZ, bis meine Freunde zu Facebook wechseln“ heißt eine Gruppe, die 2141 Mitglieder hat. Dieser Trend setzt sich durch. Wieso schließlich zwei Profile pflegen, wenn Facebook allein völlig ausreicht?
Dass die VZ-Netzwerke auszusterben drohen, ist jedoch nicht allein der Übermacht des amerikanischen Konkurrenten geschuldet. Die Probleme der deutschen Online-Community sind in vieler Hinsicht hausgemacht. Denn: Facebook entwickelte sich ständig weiter, integrierte neue Anwendungen und eroberte so das ganze World Wide Web. Zahlreiche Homepages haben inzwischen einen blauen Facebook-Button für eine direkte Verlinkung. Unternehmen erstellen kostenlos eigene Profile und binden so die Nutzer an sich. Schon lange ist Facebook keine reine Kontaktplattform mehr, sondern ein Rundum-Netzwerk, das ebenso als Nachrichten- und Informationsquelle dient. Und das StudiVZ? Dort fielen die Macher ins Schneckentempo. Im Vordergrund standen die Zahlen: Holtzbrink war in erster Linie auf Gewinn aus, anstatt Geld in die Entwicklung zu stecken, seinen Usern Neues, Nützliches zu bieten und so mit der Konkurrenz Schritt halten zu können. Ein Beispiel: So genannte Edelprofile für Unternehmen kosten Geld – und wer gibt das schon für etwas aus, das er bei Facebook umsonst bekommt? Und ein bisschen fällt der deutsche Anbieter auch der Globalisierung zum Opfer: Gegen das internationale Facebook, in dem sich die ganze Welt zu vernetzen scheint, hat er keine Chance.
Im Herbst 2011 versuchten die VZ-Netzwerke, mit einem Relaunch die Kurve zu bekommen. Eine Trendwende brachte dieser nicht. Geschäftsführer Clemens Riedl, der den Kurswechsel angestoßen hatte, verließ im Oktober das Haus. Vorher hatte er Sätze gesagt wie: „Alle unsere Nutzer sind bei Facebook. Wir glauben nicht, dass die Nutzer von Facebook wieder zurückkommen. Wir müssen uns auf die konzentrieren, die noch da sind.“ Ob das gelingt, steht noch nicht fest. StudiVZ sollte sich beeilen. Sonst heißt es für das einstige deutsche Internetmärchen im März wirklich: Ruhe sanft, VZ.
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Böses Facebook
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10.01.12, 19:15
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#2
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Aim and Run
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 646
Bedankt: 453
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Zumindest finde ich es schade, jetzt evtl doch auch FB umzusteigen. Ich meine den Mitgliederschwund hab ich schon seit ca. 1 Jahr bemerkt aber für kurze wichtige Nachrichten an Leutz die man eher seltener sieht, fande ich es immernoch gut geeignet. Zumal mir die AGB's dort auch um einiges besser gefallen haben.
Das erste Mal wo ich dachte "Das Ding geht in die Hose" war das neue Seitenlayout sowie die Buschfunk-Funktion. Das war echt ne übelste Abkupferung von FB...und wer damals schon mit bei FB war, für den war damit VZ uninteressant...
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10.01.12, 20:01
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#3
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Süchtiger
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 823
Bedankt: 700
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Was ist eigentlich aus wkw geworden? Auch schon tot?
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10.01.12, 20:26
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#4
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Sunn O)))
Registriert seit: Oct 2009
Ort: Baile Átha Cliath
Beiträge: 460
Bedankt: 165
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Meine Freundin ist noch bei WKW, aber das scheint wohl auch nicht mehr so interessant zu sein, da Sie da nur einmal in der Woche drauf ist.
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