[Prince]

Die Nutzung von MP3-Playern zum Hören der eigenen Lieblingsmusik sorgt dafür, dass die Nähe fremder Menschen als weniger unangenehm empfunden wird. Das ist das Ergebnis britischer Wissenschaftler, die sich mit dem persönliche Raumempfinden befassen.

Jeder kennt den grundlegenden Effekt: Unterschreitet ein anderer Mensch, zu dem man keine tiefergehende Beziehung hat, einen bestimmten Mindestabstand, wird dies als unangenehm und aufdringlich empfunden. In unseren Breiten ist es daher gesellschaftliche Konvention, dass man beispielsweise bei Gesprächen nicht näher als etwa eine Armlänge an jemanden herantritt.

Dies ändert sich im Unterbewusstsein in der Regel nur in bestimmten Situationen etwas - etwa wenn man sich in einen vollen Fahrstuhl begibt. Aber auch, wenn man über Kopfhörer gute Musik hört, wird der Abstand, den man zu Fremden halten will, geringer, berichtete eine Gruppe von Psychologen nun in einer Veröffentlichung im Wissenschaftsmagazin 'Plos One'.


Damit wurde jetzt wissenschaftlich bestätigt, was der japanische Elektronikkonzern Sony bereits vor vielen Jahren in seiner Werbung für den Walkman vorwegnahm: Damals erklärte die Firma, dass die Nutzung des Produkts die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln angenehmer machen.

"Das Forschungsergebnis hilft zu verstehen, welchen Vorteil Menschen darin sehen, ihren persönlichen Music-Player in beengten Situationen zu nutzen", erklärten die Forscher. Gerade Personen, die dazu neigen, die Nähe anderer als besonders unangenehm zu empfinden, könnten sich durch die Erkenntnisse bewusst darauf einstellen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Wichtig dabei ist allerdings, wirklich auf die Musikauswahl zu achten. Man sollte sich eine Playlist zusammenstellen, in der Songs enthalten sind, durch die man besonders positiv angesprochen wird. Die Nutzung eines Radio-Empfänger im Handy genügt in der Regel nicht: Wird hier zufällig Musik gespielt, die dem Hörer gar nicht gefällt, wird der als angenehm empfundene Mindestabstand zu anderen Personen sogar größer, als wenn gar nichts gehört würde, hieß es.

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