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Äthiopien - Biosprit statt Nahrung im Omo-Tal

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Ungelesen 30.07.11, 09:55   #1
Tricho
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Standard Äthiopien - Biosprit statt Nahrung im Omo-Tal

Zitat:
Biosprit statt Nahrung im Omo-Tal

Äthiopien verpachtet urbares Land an Agrokonzerne und baut einen Staudamm. Menschenrechtler warnen: Die Regierung bringe die Bevölkerung in Lebensgefahr.


Im Süden von Äthiopien ist die Hungersnot bislang noch nicht angekommen. Zwar herrscht auch dort ein Mangel an Nahrungsmitteln, wie eine Karte der Vereinten Nationen zeigt. Doch von einer Katastrophe, die Tausende Menschen den Tod bringt wie in Somalia, ist die Region noch weit entfernt.

Die Menschenrechtsorganisation Survival International sieht die Menschen in Südwestäthiopien dennoch in Gefahr. Im unteren Omo-Tal, das als Wiege der Menschheit gilt und zum Unesco-Welterbe zählt, seien 90.000 Angehörige indigener Stämme vom Hunger bedroht, berichtet sie. Die Menschen leben als Hirten, Bauern und Jäger von dem, was das Land hergibt. Doch die Fruchtbarkeit ihres Tals weckt Begehrlichkeiten.

Survival International zufolge nimmt die äthiopische Regierung den Menschen das Land und verpachtet es an ausländische Konzerne, um Lebensmittel für den Export zu produzieren. Die staatliche Firma Kuraz Sugar Project baue auf einer Fläche von 150.000 Hektar an. Das italienische Unternehmen Fri-El Green produziere auf 30.000 Hektar Palmöl für Biosprit. Weitere große Flächen seien an malaysische und koreanische Unternehmen verpachtet worden.

Bedrohte Lebensgrundlage

Die freien Viehhüter und Farmer sollen zu Arbeitern auf den Plantagen, ihr Lebensstil "modernisiert" werden. Doch für die Angehörigen der Mursi, Kwegu, Suri, Daasanach und anderer ethnischer Gruppen bedeute die "Modernisierung" vor allem den Verlust ihrer Lebensgrundlage.

"Es ist schon in guten Zeiten eine Herausforderung, im Omo-Tal zu leben", sagt Elizabeth Hunter, eine Mitarbeiterin von Survival International. "Die Menschen haben gelernt, sich auch an schlechte Lebensbedingungen anzupassen. Doch jetzt wird ihre Existenz zerstört – ohne dass man sich jemals mit ihnen über das Projekt beraten hätte."

Dazu tragen auch Staudämme bei, die gerade entlang des Flusslaufs errichtet werden. Gibe III ist einer davon. Die Bauern des Tals kultivieren das Land am Flussufer, erklärt Hunter. Zweimal im Jahr trete der Omo über die Ufer und lasse fruchtbare Erde zurück. "Doch der Damm wird die Überschwemmungen verhindern."

Lebensgrundlage der Hirten ist ihr Vieh. In schlechten Zeiten verkaufen sie einzelne Tiere. Der Rest der Herde ist wie ein Sparbuch: Er gibt ihren Besitzern Sicherheit für die Zukunft. "Wenn ihnen jetzt ihr ganzes Weideland genommen wird, verlieren sie ihre Vorsorge für schlechte Zeiten", sagt Hunter.

Stammesangehörige seien verhaftet und gefoltert, Frauen vergewaltigt worden

Gegner der Staudämme würden bedroht und eingeschüchtert, damit sie nicht mit Außenstehenden oder Journalisten sprächen, sagt Survival International. Stammesangehörige seien verhaftet und gefoltert worden, ihre Frauen vergewaltigt. "Die Repression ist groß", sagt Hunter. Umso schwieriger sei es, genauere Informationen aus dem Omo-Tal zu erhalten. Sie selbst heißt in Wahrheit anders. Zu Gibe III äußert sich die Menschenrechtlerin nur unter Pseudonym, um auch künftig nach Äthiopien reisen zu können.

Nicht nur Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die äthiopischen Behörden die Rechte der Ureinwohner im Omo-Tal missachten. Auch die Afrikanische Entwicklungsbank und die Europäische Investitionsbank haben im vergangenen Jahr beschlossen, Gibe III nicht zu finanzieren. Die Weltbank hält sich ebenfalls zurück, angeblich, weil Äthiopien nicht bereit war, den für Weltbank-Kredite geltenden Menschenrechtsauflagen zu folgen. Die Unesco hat Äthiopien aufgefordert, die Bauarbeiten am Staudamm unverzüglich einzustellen. Survival International zufolge ist nur die größte chinesische Bank noch an Gibe III beteiligt, die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC).

Doch Äthiopien baut weiter, trotz aller Kritik – und mit dem wachsenden Damm schreiten auch die Arbeiten an den landwirtschaftlichen Projekten voran. "Bisher können sich die Menschen noch selbst versorgen", sagt Hunter. "Sie schaffen es, zu überleben. Aber wenn die Regierung so weitermacht, werden auch die Völker des Omo hungern."

Noch könne man das vermeiden. Äthiopien erhalte hohe Summen aus der westlichen Entwicklungszusammenarbeit, und die Geberländer seien in der Position, Forderungen an die Regierung zu stellen. Doch so lange China Geld für Gibe III gibt, könnte die Wirkung westlichen Drucks gering bleiben.
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Sagitaiform (10.12.19)
Ungelesen 30.07.11, 10:37   #2
keks3000
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Warum sind mächtige Menschen so oft so beschränkt?? Es ist zum verzweifeln.
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Ungelesen 30.07.11, 10:40   #3
_DAS-ICH_
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Ach du Scheiße. Und wir sollen dan wieder spenden weil deren Regierung es verkackt hat. SUPER!
_DAS-ICH_ ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 30.07.11, 11:18   #4
warrior
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Spenden führt meist auch zu nix oder macht es teils sogar nur schlimmer. Ein gutes Beispiel ist WWF [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Der Film handelt über das Greenwashing, dort wird unteranderem die Orang Utan Problematik angesprochen. Der Film zeigt das in Südostasien 80ha von 15000ha Fläche erhalten der Rest wird gerodet. Tatsächlich brauchen sie aber mehr Fläche(zur Nahrungsbeschaffung) als eben jene 80ha und sobald diese auf das gerodete Land ziehen, werden sie abgeschlachtet.
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Ungelesen 30.07.11, 13:18   #5
Genksta
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@Warrior: Die erste Aussage würd ich schnell zurücknehmen, Spenden bringen schon ennorm was, jedoch muss man sich vorher schlau machen wem man sein Geld gibt!
Die WWF ist die reinste Abzocke, Krombacher Projekt war der Lacher Nummer 1, jedoch gibts ein offizielles Gütesiegel für Spendenoragnisationen, das garantioert das über 80% deines Geldes ankommen, der Rest für Transport und Unternehmen benutzt wird...
Ohne Spenden wären viele andere Menschen wohl schon nich mehr da
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