[FerrisMc]

"Durch den neuen Euro-Rettungsschirm ESM werden die jährlichen Zinslasten des Bundes nach Einschätzung der SPD ab 2013 deutlich steigen. „Für die Bareinlage muss Deutschland Zinsen von rund 500 bis 600 Millionen Euro zahlen“, sagte der SPD-Haushaltsexperte Carsten Schneider der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung. Grund sei, dass der Bund zusätzliche Schulden aufnehmen müsse. Deutschland zahlt in den neuen Rettungsfonds 22 Milliarden Euro ein." (Anmerkung FerrisMc: Das sind gut 27%)

"Der Fonds ist Teil eines Pakets zum Schutz des Euros, auf das sich am Donnerstagabend die EU-Staats- und Regierungschefs geeinigt haben. Der ESM löst 2013 den derzeitigen Fonds ab und soll ein Volumen von 700 Milliarden Euro erreichen, um in Not geratenen Staaten Hilfe zu leisten. Da ein Teil des Geldes als Sicherheit hinterlegt werden muss, sollen schließlich 500 Milliarden Euro als effektive Ausleihsumme zur Verfügung stehen."

Quelle:
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Professor Dr. Wilhelm Hankel hat(neben 5 weiteren Professoren) Klage gegen die steuerfinanzierten Euro-Rettungsschirme als klare Verstöße gegen die EU-Verträge und unser Grundgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht.
Sie wurde angenommen und nicht wie vor 12 Jahren die Klage gegen die Euro-Einführung abgelehnt.
Eine Öffentliche Anhörung wird noch vor Ende diesen Jahres erwartet.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[P@nic]

Wer wundert sich jetzt noch?

[Nana12]

Hankel, Schachtschneider & co mögen zwar manchmal wie Wirrköpfe wirken, ihre Kritik am Euro ist jedoch berechtigt. Ich habe jedenfalls nie von ihnen gehört das ihre No-Bail Out Klausel, die auf ihre Klagen hin geschaffen wurden, die ultimative Lösung darstellt. Sie lehnen eine Gemeinschaftswährung komplett ab.
Diese Klausel kann den Wahnsinn lediglich verkürzen.

Dabei ist eine Gemeinschaftswährung nur eine Frage von Standards. Standards wurden jedoch lediglich mit dem Stabilitätspakt geschaffen, welcher die Eurozone wiederrum destabilisiert. Wirtschaftspolitik ist nicht gleich Sparpolitik.

Nichtsdestotrotz ist ein Ausstieg aus dem Euro garnicht vorgesehen (im Gegensatz zur EU Mitgliedschaft). Ein Ausstieg aus dem Euro würde das Bündnis sprengen, oder zumindest stark belasten. Wenn unsere "Starökonomen" mal nicht langsam begreifen, was sie versäumt haben, sprengen wir die Union und kehren ins Europa vergangener Jahrhunderte zurück. Eine Notlösung wäre das splitten des Euros in einen für Überschussländer und einen für Defizitländer. Notfalls müssen wir alle Länder anpassen, bis gemeinsame Standards hergestellt sind.

Aber nein, wir verschärfen den Stabilitätspakt. Das Gift wird zur Medizin erklärt.

[Coxile]

wir haben die milliarden ja über........

[FerrisMc]

@Nana12:

Dabei ist eine Gemeinschaftswährung nur eine Frage von Standards.

Absolute Zustimmung. (Wobei das eine Einbusse von Nationaler Suveränität bedeuten würde.)
Die Iren haben eine Unternehmenssteuer von 12,5% (Vgl. D kanpp 30%) ,
die Griechen ein Rentenniveau von 80% (D 46%) und das nach einer Arbeitszeit von 35 Jahren (D 45 Jahren).
Warum können hier nicht Standards geschaffen werden?

Das scheint nicht Möglich, aber so Sinnige Regelungen, wie die "Gurkenverordnung" (kein Witz), die Energiesparlampe und E10 werden dann Pflicht..

[Nana12]

Es können keine Standards gemacht werden weil in Brüssel, genauso wie in Berlin, eine Mischung aus Ideologie und Korruption herrscht. Die Ideologie sagt das der Markt alles besser könne. Das einzige Reglement sollte sich auf die Stabilität des Euros beziehen, und zwar das die Staaten für Defizite bestraft werden. Den Rest regelt der allmächtige Markt von allein. Leider haben diese Starökonomen nicht verstanden das Staaten keine Unternehmen sind, und Volkswirtschaft nicht Betriebswirtschaft ist.

Deutschland ist ein wirtschaftlich starkes Land, zu stark um mit den anderen Ländern auf Augenhöhe zu konkurrieren. Ohne die Möglichkeit, zur Abwertung der eigenen Währung, sind die Defizitländer den Überschussländern ausgeliefert. Deutschland produziert billiger und liegt zentral. Das Ergebnis ist das in Deutschland gekauft wird (Export) und im Land der Defizitsünder die Unternehmen kaputt gehen. Da das Geld irgendwo herkommen muss, werden Schulden gemacht, sowohl im Ausland als auch im Staatshaushalt.

Verschärft haben wir das Ganze noch durch unsere Agenda 2010 die lediglich auf ein Absenken der Löhne hinwirken sollte. Und Steuersenkungen für Unternehmen gab es obendrauf. Dadurch wurden wir sogar noch gefährlicher. Dabei haben wir dem Binnenmarkt so gedrosselt das er stagniert. Ein Konzept für andere Länder ist das sicher nicht, da die nötige Kaufkraft fehlt. Der Export lebt auch nur von der (geliehenen) Kaufkraft anderer. Wäre Deutschland alleine in Europa wären wir mit dem Konzept längst Bankrott.


Und wenn jetzt jemand den Stabilitätspakt verschärft, und das ganze sogar noch euphemistisch "Wettbewerbspakt" nennt, dann ist der vorläufige Gipfel erreicht. Wer den Wettbewerb fordert sollte wissen das es Verlierer und Gewinner gibt. In einem Markt mit Unternehmen ist es nicht weiter tragisch wenn ein Unternehmen insolvent geht. Wenn ein Staat bankrott geht, und sogar noch die gleiche Währung hat, dann zieht er die Anderen mit rein. Das ist der europäische Sonderfall.

Und hier hört die Ideologie auf und die Korruption an. Wir haben Griechenland geholfen, obwohl wir uns darauf verständigt haben von keinem Staat die Schulden zu übernehmen. Aber hier konnte nicht mehr anders gehandelt werden. Wir haben uns bei Griechenland und allen anderen Wackelkandidaten nur Zeit erkauft, um das Spiel weiter zu treiben. Zu nichts anderem waren die Hilfen gut, denn ein Einlenken geschah nicht.

Auf allen Gebieten wird verhindert das nachhaltig gewirtschaftet werden kann, weil kurzfristige Rendite besser ist, als langfristige Stabilität. Die öffentliche Meinungsmache fördert indirekt oder direkt dieses Denken. Fast jedes Thema streift dieses Denken. Das Ende ist absehbar: Entweder wir befreien uns von diesem Denken oder wir sehen zu wie Europa zerfällt. Das Europa was danach kommt, wird verarmt sein, und anfällig für radikale und nationale Einzelinteressen, so wie vor der europäischen Idee.

[NeX#]

Politik ist eh ne sache des Geldes und das Volk ist die Sache der sklaverei..