[michi304]

Eskalation in Kairo

Ein Toter und Hunderte Verletzte in Kairo

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen in Kairo ist nach offiziellen Angaben ein Mensch getötet und hunderte verletzt worden. Augenzeugen befürchten aber weitere Todesopfer.

Die Anhänger und Gegner von Staatschef Hosni Mubarak lieferten sich seit dem Mittag Straßenschlachten auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo. Die Gruppen gingen mit Knüppeln, Eisenstangen und Fäusten aufeinander los, Steine und Flaschen flogen. Mubarak-Anhänger stürmten auf Pferden und Kamelen den Platz und prügelten auf Demonstranten ein. Unter den militanten Mubarak-Treuen waren nach Angaben des ARD-Korrespondenten Jörg Armbruster auch Polizisten in Zivil. Später wurden auch Molotow-Cocktails geworfen, die mehrere Feuer auslösten.

Reporter berichteten übereinstimmend von einer äußerst aggressiven Stimmung seitens der Mubarak-Anhänger. Auch Journalisten wurden bedroht. Nach Angaben von Augenzeugen wurde eine ausländische Journalistin von mehreren Männern geschlagen. Anwohner retteten die Frau, indem sie sie in eine Nebenstraße zogen und dort beschützten. Mohammed Omar, ein Fotograf der European Pressphoto Agency (EPA), wurde während der Auseinandersetzungen, die er am Ägyptischen Museum fotografierte, attackiert und am Kopf verletzt. Nach Angaben von Kollegen nahmen ihn anschließend Soldaten fest. Auch eine ZDF-Journalistin soll verhaftet worden sein. Ein Reporter aus Belgien wurde geschlagen und der Spionage verdächtigt.

Die Teams von ARD-Fernsehen und -Hörfunk mussten ihre Büros in der Nähe des Gebäudes des ägyptischen Fernsehens räumen, nachdem eine Gruppe von Schlägern versucht hatte, das im gleichen Gebäude befindliche Studio des Nachrichtensenders Al Arabija zu stürmen.

Bislang hielt sich das Militär vorwiegend zurück und unternahm kaum Anstrengungen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. CNN-Angaben zufolge kreisten die Mubarak-Anhänger die Oppositionellen auf dem Tahrir-Platz ein. Ein Reporter sagte, die Protestierenden steckten in der Falle. Blogger, die von vor Ort berichten, sendeten verzweifelte Appelle. Am Abend waren auch Schüsse zu hören, die Lage blieb weiterhin chaotisch.
USA und Deutschland fordern Ende der Gewalt

Die US-Regierung verurteilte den Gewaltausbruch. Das Weiße Haus sei tief besorgt über Angriffe gegen friedliche Demonstranten und Medienvertreter in Kairo, erklärte Sprecher Robert Gibbs.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle telefonierte mit dem ägyptischen Oppositionsführer Mohammed ElBaradei und ließ sich vom früheren Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde die Lage vor Ort schildern. Westerwelle zeigte sich äußerst besorgt: "Ich fordere die Sicherheitsbehörden in Ägypten auf, keine Gewalt gegen Demonstranten anzuwenden." Jede weitere Eskalation der Situation müsse unbedingt vermieden, Schlägertrupps müsse unverzüglich Einhalt geboten werden. "Eine gewalttätige Niederschlagung der Proteste ist für Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft nicht akzeptabel", erklärte Westerwelle nach dem Telefonat.

ElBaradei warf Präsident Mubarak eine Politik der Einschüchterung und kriminelle Methoden vor. Das Vorgehen der Mubarak-Anhänger gegen die Opposition sei "ein weiteres Anzeichen, dass sich ein kriminelles Regime krimineller Methoden bedient", sagte ElBaradei der BBC. "Ich habe Sorge, dass es in einem Blutbad endet", sagte ElBaradei. Die Pro-Mubarak-Demonstranten seien ein "Haufen Schläger".

Mubarak will sich noch Monate im Amt halten

Die Zusammenstöße folgten auf die Ankündigung Mubaraks, mit dem Auslaufen seiner Amtszeit Ende September aus der Politik auszuscheiden. Er strebe keine neue Kandidatur an, hatte der 82-Jährige am Abend in einer TV-Ansprache erklärt. Er habe genügend Jahre im Dienste Ägyptens verbracht und deshalb auch niemals eine weitere Amtszeit angestrebt. Einen umgehenden Rücktritt - wie von der Opposition gefordert - lehnte er ab.

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[Error-404]

Wie die Tiere.

Reden kennen diese Menschen wohl anscheinend nicht.

[michi304]

Hört sich echt an wie bei Herr der Ringe

[carlso]

Lächerlichw as unsere Medien als "Eskalation" verkaufen wollen.
Da sind Hunderttausende Menschen, die Polizei hat sich komplett zurückgezogen und es herrschen teils anarchische Zustände.
Bedenkt man all dies, wären selbst 100 Tote "normal".

Das ganze läuft z.Zt. ziemlich "deeskalierend" ab.

[JackRabbitSlim]

@ Just a leecher :
Deine Wut über die Zustände in Ägypten in allen Ehren, aber kann es sein, dass Du die falsche Front erwischt hast ?
Wenn willst Du hier angreifen ?
Inwiefern hebst Du dich von anderen ab ?
Wie weit bist Du von den Ereignissen direkt betroffen ?
Und vor allem : Was machst Du sinnvolleres ?

Kein Angriff, sondern nur ein Anstoß, vielleicht etwas konstruktiver zu werden in deinen Bemühungen...

[Mukivista]

Leider wird da Reden auch nicht helfen, es musste so kommen. Denn der "Präsident" ist ein Tyrann. Wo ganz Ägypten für ihn Arbeiten mussten. Echt, man soll nicht immer denken Reden hilft, denn belügen kann man sich auch. Das zeigt, dass es nicht geholfen hat. Ich hoffe Mubarak zieht ganz schnell von Ägypten ab.

Oje in Jemen haben auch 6000 Protestiert gegen den Präsidenten. Aufjedenfall momentan sehr schlimm das ganze. Siehe Tunesien, Ägypten,...

EDIT: Den Teil mit Reden war an Error-404 gedacht.


PS: Ich will hier niemanden angreifen!

[Hundsvolk]

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livestream aus ägypten.