Warum regnet es plötzlich so oft tote Vögel?
Berlin - Erst in den USA, dann Schweden und jetzt auch in Rumänien und Italien. Das rätselhafte Vogel-Massensterben sorgt bei Experten immer mehr für Kopfzerbrechen.
Augenzeugen im rumänischen Constanta berichten von Vögeln, die „wie Steine“ vom Himmel fielen. Dutzende tote Stare fand man. Das Veterinärsamt konnte keine Todesursache nennen, vermutet aber eine Vergiftung. Auf einer Straße nahe der schwedischen Stadt Falköping wurden rund 100 tote Dohlen entdeckt.
Über 700 tote Turteltauben fand man seit Anfang Januar auch in Faenza bei Bologna. Tests sollen klären, woran sie verendet sind. Vogelschützerin Nadia Caselli sagte, sie hätten wohl zu viele Sonnenblumenkerne gefressen, wodurch Organe geschädigt worden seien. Bei den Kernen handelt es sich um Abfall aus einer Ölfabrik.
Angefangen hatte das rätselhafte Vogelsterben in Beebe in Arkansas. Rund 5000 Vögel wurden tot aufgefunden, die meisten von ihnen Rotschulterstärlinge. Augenzeugen berichten, es habe regelrecht tote Vögel geregnet. Nur kurze Zeit später wird aus Louisiana ein ähnliches Phänomen mit Hunderten toten Vögeln gemeldet. Weitere Fälle gibt es in Texas und Kentucky.
Beim Vorfall in Arkansas gehen die Behörden davon aus, dass heftiger Lärm etwa durch Silvesterfeuerwerk bei den Tieren Panik auslöste. Rotschulterstärlinge könnten nachts nur schlecht sehen, die Tiere seien deswegen vermutlich gegen Bäume und Häuser geprallt. Große Kälte soll der Grund für die Todesfälle in Louisiana sein.
Experten bezweifeln, dass zwischen den weltweit auftauchenden Massensterben ein Zusammenhang besteht. Doch zweifelsfrei geklärt konnte das Phänomen bis jetzt nirgendwo werden. Und wo Beweise fehlen, wuchern wildeste Spekulationen: geheime Armee-Tests, der bevorstehende Weltuntergang, ein Meteoritenregen. Und in Beebe sollen die Vögel mit einem Ufo kollidiert sein.