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myGully |
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21.12.10, 10:04
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#1
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Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 283
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Bradley Manning: "Grausame und inhumane" Haftbedingungen
Zitat:
Bradley Manning: "Grausame und inhumane" Haftbedingungen
Einem Bericht des amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald zufolge wird der mutmaßliche Whistleblower Bradley Manning im Militärgefängnis in den USA unter inhumanen Haftbedingungen festgehalten. Manning wird verdächtigt, zahlreiche geheime Dokumente - darunter die viel diskutierten Diplomaten-Depeschen - an die Whistleblowing-Website WikiLeaks weitergegeben zu haben.
Während WikiLeaks und sein neuester Leak sowie der Sprecher des Projekts, Julian Assange, momentan im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wird über Bradley Manning vergleichsweise wenig gesprochen. Dabei ist es der 22-jährige Armee-Analyst, der, wenn die Anschuldigungen gegen ihn stimmen, die spektakulären Leaks der letzten Monate - Collateral Murder, Afghanistan Diaries, Iraq War Logs und auch Cablegate - erst ermöglichte. Manning, der im Irak stationiert war, soll zahlreiche Geheimdokumente kopiert und an WikiLeaks weitergegeben haben. Inhaftiert wurde er, nachdem er sich mit seiner Geschichte dem Ex-Hacker Adrian Lamo anvertraute und dieser die Behörden informierte ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]). Manning handelte offenbar aus idealistischen Motiven. Aus vom US-Magazin Wired veröffentlichten Chatlogs zwischen Manning und Lamo - deren Authentizität allerdings bisher nicht bestätigt wurde - geht hervor, dass Manning "weltweite Diskussionen, Debatten und Reformen" auslösen wollte. Er wollte öffentlich machen, was ihm als unethisch und möglicherweise kriminell erschien. "Ich möchte, dass die Leute die Wahrheit sehen… egal wer sie sind… denn ohne Informationen kann man als Volk keine informierten Entscheidungen treffen," soll er gesagt haben. Er glaubte daran, dass die ihm bekannt gewordenen Geheiminformationen frei sein sollten: "Informationen sollten frei sein - sie gehören in die Öffentlichkeit."
Aufgrund der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen - für die ihm nach Angaben eines Militärsprechers bis zu 52 Jahre Haft drohen könnten ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) befindet sich Manning seit sieben Monaten in Untersuchungshaft in Militärgefängnissen. Die ersten zwei Monate war er in der Nähe von Kuwait inhaftiert. Anschließend wurde er nach Quantico im US-Bundesstaat Virgina verlegt. Greenwald berichtet nun, dass die Mannings Haftbedingungen von "grausamer und inhumaner Behandlung, nach den Standards vieler Nationen sogar Folter" geprägt sind. Zu diesem Schluss kam der Journalist, nachdem er mehrere Personen aus Mannings Umfeld sowie einen der Verantwortlichen des Gefängnisses befragte.
Manning ist nach Angaben Greenwalds ein "Mustergefangener", der niemals gewalttätig war oder andere Probleme verursachte. Trotzdem sei der mutmaßliche Whistleblower von Anfang an in die höchste Sicherheitsstufe eingestuft worden. Manning befand sich von Anfang an in Einzelhaft; 23 Stunden am Tag sitzt er allein in seiner Zelle. Diese Behandlung - die von Lt. Brian Villiard, einem der Gefängnis-Verantwortlichen, bestätigt wurde - wird von Psychologen als potentiell äußerst schädlich eingeschätzt. Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass lang anhaltende Einzelhaft ernsthafte psychologische Schädigungen nach sich ziehen kann, die in ihrem Ausmaß mit denen starker körperlicher Misshandlungen vergleichbar sind. In vielen Ländern - nicht aber in den USA - ist diese Form der Inhaftierung daher außer in Fällen *******r Fremdgefährdung verboten.
Zudem unterliegt Manning auch in seiner Zelle strengen Verhaltensregeln, deren Einhaltung von den Wärtern durch ständige Überwachung kontrolliert wird. So ist ihm beispielsweise sportliches Training verboten. Seine Zelle ist äußerst spartanisch eingerichtet; so erhielt er beispielsweise kein Kopfkissen für sein Bett. Die Gründe dafür sind unklar; Manning gilt nicht als selbstmordgefährdet. Während der einen Stunde, die Manning täglich außerhalb seiner Zelle verbringen darf, ist ihm der Zugang zu Nachrichtensendungen und ähnlichen Programmen verboten. Um Manning unter diesen Bedingungen ruhig zu halten, erhält er angeblich mittlerweile regelmäßig Antidepressiva von den Gefängnis-Ärzten.
Manning wird nicht gestattet, Kontakt zur Presse aufzunehmen. Daher kann er seine Erfahrungen nicht öffentlich machen. David House, ein 23-jähriger IT-Fachmann, der Manning mit Hilfe einer Unterstützergruppe mehrfach im Gefängnis besuchte - und dafür kürzlich Repressionen durch das FBI ausgesetzt war ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) - berichtet allerdings, er habe bei Manning im Verlauf der Monate deutliche Veränderungen durch die Einzelhaft festgestellt. Sein Erscheinungsbild sowie sein Verhalten hätten sich verändert.
Manning wurde bisher keines Verbrechens angeklagt; geschweige denn rechtskräftig verurteilt. Es gibt bisher noch keine offiziellen Angaben darüber, wann sein Prozess stattfinden wird und ob er vor ein Militärgericht oder ein ziviles Gericht gestellt wird. Man verdächtigt ihn, im Rahmen seiner Whistleblowing-Tätigkeit unter anderem mehrere IT-Verbrechen sowie einen möglichen Verstoß gegen den umstrittenen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] begangen zu haben.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Warum blos bin ich in diese Zeit hineingeboren
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21.12.10, 10:44
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#2
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Banned
Registriert seit: Oct 2009
Ort: Moskva
Beiträge: 1.193
Bedankt: 2.777
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wenn du den text jetzt noch zitierst ist alles ok
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21.12.10, 10:47
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#3
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Banned
Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 283
Bedankt: 210
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Zitat:
Zitat von seeded
wenn du den text jetzt noch zitierst ist alles ok 
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gerade gemacht
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21.12.10, 13:46
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#4
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Subversives Element
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 433
Bedankt: 645
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Er war anfangs übrigens NICHT in den USA inhaftiert - und bisher ist keine einigermaßen objektive und/oder überprüfbare Information von "innen nach außen" gelangt, was dort drin mit ihm genau angestellt wird. Die Tatsache jedoch, dass er - ohne, dass auch nur Anklage erhoben wäre - psychisch gebrochen werden soll, sehe ich als erwiesen. Siehe Glenn Greenwalds originale Berichterstattung. Siehe die Position, die hochrangige und einflussreicher Politiker und Staatsanwälte in den USA vertreten.
Julian Assange wird zum Helden hochstilisiert, aber Bradley Manning ist in meinen Augen sehr viel eher ein Held. Er wusste von Anfang an, was ihn erwartet.
Interessant ist auch Folgendes: Die Staatsanwaltschaft bietet ihm ein "Plea Bargaining" an, d.h. wenn er zugibt, dass er von Assange dazu angestiftet wurde, bekommt er erhebliche Strafmilderungen.
Damit wäre das Gesicht eines "guten amerikanischen Soldaten" wenigstens einigermaßen vor der Weltöffentlichkeit gewahrt, und insbesondere hätte man endlich einen hochoffiziellen Grund für die Jagd nach Assange.
(Quelle dazu:
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