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myGully |
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01.12.10, 01:02
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#1
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Und weiter geht´s: Schweigen am Golf
Peinlichkeiten über europäische Politiker werden genüsslich zitiert - aber keine Details über die eigenen Herrscher: Die Golfstaaten und Saudi-Arabien breiten den Mantel des Schweigens über peinliche WikiLeaks-Enthüllungen.
Zitat:
Der Staatschef nennt einen Kollegen eine "Schlange", der man "den Kopf abschlagen" müsse? Fordert wiederholt zum Bombardement Irans auf?
Kein Thema für die hiesigen Zeitungen.
Die WikiLeaks-Enthüllungen über die politischen Ansichten von Saudi-Arabiens König Abdullah mögen auf der Seite eins der "New York Times" Platz finden - im Lande selbst nirgendwo. Abdullah selbst ist noch in New York und erholt sich von einer Bandscheibenoperation und von offiziellen Stellen ist bis zu diesem Dienstag keine Stellungnahme gekommen.
"Saudisch-amerikanische Erziehungspartnerschaft floriert", war die Überschrift der "Arab News" an diesem Montag, an dem die US-Botschaftsdepeschen veröffentlicht wurden. Am Tag darauf vollbrachte die Tageszeitung aus Jeddah das Kunststück, einen langen Kommentar "Die Wahrheit tut weh" zu drucken - ohne mit einer Zeile auf einen der bislang größten Scoops aus dem Material einzugehen. Die Zeitungen im Hause Saud berichten zwar auf den hinteren Seiten über die unvorteilhaften Porträts der Herren Sarkozy, Putin oder Kim Jong Il. Aber sie verschweigen die Peinlichkeit, dass die Herrscher am Golf offenbar das Gegenteil von dem öffentlich sagen, was sie denken, wenn es um die Gefahr der iranischen Bombe geht.
Lieblingsthema der meisten Medien am Golf ist das "diplomatische Desaster" für das US-Außenministerium, aber auch die Fernsehsender am Golf schwelgen allein in Schadenfreude, wenn es um Westerwelle und Berlusconi geht. Als stünden die eigenen Potentaten seit Sonntagabend nicht genauso decouvriert da.
Kein Ton zum hausgemachten Skandal
Kronprinz Mohammad Bin Zayed, Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate, halte es "nur für eine Frage der Zeit, wann Israel oder die USA iranische Nuklearanlagen angreifen", schrieb die US-Botschaft in Abu Dhabi. Das sollte auch eine Leserschaft in Schussweite Irans interessieren - aber "The National" schweigt, die dem "Guardian" nachempfundene, sich seriös gebende Tageszeitung. Da werden Botschaftsberichte aus Pakistan, China, Afghanistan und Jemen wiedergegeben, aber zum hausgemachten Skandal kein Ton.
Die "Gulf News" aus Dubai zitiert den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad schon in der Überschrift und disqualifiziert die WikiLeaks-Berichte als "wertlos" - erneut ohne auf die Meldungen aus den Herrscherhäusern zwischen Riad, Manama und Dubai einzugehen. Die Zeitung zitiert den Politologen Abdul Khaleq Abdullah: "Manchmal ist es schwierig, seine Ängste (vor Iran) in all ihrer Breite auszudrücken, und es ist einfacher, darüber hinter geschlossenen Türen zu reden."
Das könnte sich Freitag ändern. Dann treffen sich in Bahrains Hauptstadt Hillary Clinton, Scheich Khalifa bin Zayed aus Abu Dhabi und der lokale Kronprinz Salman. Die Konferenz heißt "Manama Dialog". Was dort hinter den Kulissen dialogisch besprochen wird, bleibt geheim.
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