[Nelso]

US-Mitarbeiter eines Gerichts in Florida haben verbotenerweise 35.000 gescannte Nacktbilder von Bürgern und Beamten bei Flughafenkontrollen aufbewahrt. 100 der Bilder hat jetzt der amerikanische Technik-Blog „Gizmodo“ mit unkenntlich gemachten Gesichtern online gestellt. Damit stacheln die Blog-Betreiber die Ablehnung der Bevölkerung gegenüber der sich verbreitenden Sicherheitsmaßnahme weiter an.

Immer häufiger kommen an US-Flughäfen Körperscanner zum Einsatz. Die Geräte, die die Körper der Reisenden sowie Gegenstände unter der Kleidung abbilden können, sind vor allem eine Konsequenz der Angst vor Terroristen, die Waffen oder Sprengstoff an den Sicherheitskontrolleuren vorbeischmuggeln könnten. Aufgrund großen Widerspruchs aus der amerikanischen Gesellschaft hatte man sich auf den Kompromiss geeinigt, dass die gescannten Körper unverzüglich nach der Aufnahme gelöscht werden müssen. Dass das offenbar nicht immer passiert, zeigt der Technik-Blog „Gizmodo“ derzeit auf plakative Weise in Form von 100 gespeicherten Nacktscanner-Bildern. Sie sind Teil von 35.000 Aufnahmen der unbedeckten Körper von Flugpassagieren, die von Sicherheitsangestellten gespeichert worden sind. Immerhin hatten die Blog-Betreiber vorher die Gesichter der Gescannten unkenntlich gemacht. Eigentlich hätten die Angestellten kein einziges der Bilder aufbewahren dürfen. Ihren Fauxpas hatten die Mitarbeiter laut „Spiegel Online“ bereits im August dieses Jahres zugegeben – durch die etwas verspätete Reaktion des Technik-Blogs bekommt der Fehler nun internationale Aufmerksamkeit.

Trotz aller Versprechen der Flugsicherheitsbehörde TSA, dass die Aufnahmen der Flughafen-Sicherheitschecks nicht an die Öffentlichkeit gelangen werden - das hatte der Nachrichtendienst „AFP“ vor Kurzem berichtet - gab es bereits vor der illegalen Speicherung von 35.000 Scan-Bildern erhebliche Kritik an den scharfen Kontrollen.

Erst in dieser Woche haben der Protest eines Flugreisenden, in San Diego durch den Körperscanner zu laufen und seine darauffolgende Verweisung vom Flughafen die Gemüter der Bevölkerung erneut erhitzt. Nach einem „AFP“-Bericht kursieren im Internet bereits Aufrufe, den 24. November – den Tag vor Thanksgiving, an dem besonders viele Amerikaner zu ihren Familien fliegen – zum „nationalen Verweigerungstag" zu machen.

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