[Nelso]

Um früher Feierabend als gewöhnlich einzuläuten, kam ein Brite auf eine höchst eigenartige Idee. Der Mitarbeiter des Justizministeriums tätigte bei der Polizei in London zwei Anrufe, in denen er fälschlicherweise mitteilte, dass sich in seinem Arbeitsgebäude eine Bombe befand. Die „scherzhafte“ Bombendrohung fanden die Beamten allerdings weniger lustig.

Seit vier Monaten erst arbeitete Andre Lake als Verwaltungsbeamter im Londoner Justizministerium, doch offenbar war er von seiner Stelle bereits sehr gelangweilt. Um für etwas mehr Aufregung an seinem Arbeitsplatz zu sorgen und um möglichst früh nach Hause gehen zu können, ergriff der 26-Jährige drastische Maßnahmen: Zweimal rief er bei der örtlichen Polizei an, um eine Bombendrohung in seinem Arbeitsgebäude zu melden. Beim letzteren Anruf gab sich Lake nach Berichten der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“ als Sicherheitschef des Justizministeriums aus.

Nach Angaben des Amtsgerichts des Londoner Stadtbezirks City of Westminster hat Lake mittlerweile zugeben, die Notrufe getätigt zu haben, da er „keinen Spaß mehr an seiner Arbeit sowie keinen Jahresurlaub mehr übrig hatte“. Außerdem habe er früher nach Hause gewollt.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilen ließ, habe die Polizei um 7.15 Uhr einen Anruf erhalten, in dem das Gebäude des Justizministeriums in Petty France mit einer Bombendrohung in Verbindung gebracht wurde. „Eine männliche Stimme sagte, dass sich im Gebäude des Justizministeriums eine Bombe befände. Dann hängte sie auf“, zitiert der „Daily Telegraph“ Staatsanwalt Darren Watts. Der zweite Anruf folgte nach seinen Aussagen 55 Minuten später: „Der Anrufer gab sich als Sicherheitschef des Justizministeriums aus. In der Tat handelte es sich aber um den Beschuldigten, der die Drohung ein zweites Mal übermittelte.“

Die Beamten konnten den Ausgangsort des Anrufs zurückverfolgen. Durch weitere Ermittlungen mit Sicherheitsbeamten der Regierung gelang es ihnen außerdem, die Telefonapparate zu bestimmen, von denen die Anrufe ausgingen. Diese befanden sich im fünften und siebten Stock des Gebäudes.

Da diese allerdings nur mittels Magnetkarten betreten werden konnten, konnten die Beamten leicht feststellen, dass der „Beschuldigte die einzige Person war, die ihre Magnetkarte zu dieser Zeit benutzt hat.“

Noch am selben Tag wurde Lake um drei Uhr nachmittags festgenommen. Bei seiner Verhaftung soll er den Polizisten gesagt haben, dass er „töricht und dumm“ gewesen sei. Umso mehr, da die Beamten nach Angaben des Amtsgerichts später auch noch 12 Päckchen der Droge Cannabis in Lakes Wohnung fanden.

Lake muss sich nun gegen Ende des Jahres vor Gericht wegen Falschinformation bezüglich der vermeintlichen Bombendrohung sowie wegen des Besitzes von Cannabis verantworten.

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