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14.09.10, 12:09
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#1
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Süchtiger
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Wer Ballerspiele zockt, entscheidet schneller
Zitat:
Wer durch dunkle Labyrinthe streunt und Monster jagt, kann auch im Leben schneller handeln. Hirnforscher sagen, dass Ego-Shooter uns helfen, Entscheidungen zu fällen.
Actionspiele, wie Battlefield 2, Team Fortress 2 oder Counter Strike werden ja gern mal als brutal geschmäht. Dabei haben sie, auch wenn viele Politiker das sicher nicht hören wollen, Vorteile: Spieler von Ego-Shootern treffen richtige Entscheidungen schneller und korrekter als Menschen, die nicht spielen. Zu dem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Studie, die gerade im Magazin Current Biology veröffentlicht wurde.
Trifft ein Spieler auf einen Gegner, muss er viele Sinneseindrücke verarbeiten und hat nicht viel Zeit für die Entscheidung, ob er angreift oder ausweicht. Fehler werden dabei sofort bestraft und führen im schlimmsten Fall zum Game Over. "In Ego-Shootern gehen Sie durch Irrgärten und Sie wissen nicht, wann der nächste Schurke erscheint", sagt Daphne Bavelier von der Universität von Rochester im Bundesstaat New York.
Das sei nicht unbedingt eine Tätigkeit, von der man Entwicklungen des Hirns erwarte, sagt Bavelier. Aber gerade diese Unvorhersehbarkeit ist es, die ständige Bereitschaft zu einer Entscheidung fordert und fördert. Denn Actionspiele hätten keine klare "Antwort" auf ein Situation.
Die Hirnforscherin und ihr Team nehmen daher an, dass Computerspieler ihr Hirn trainieren. Denn bei einem Actionshooter wie Counter Strike muss der Spieler ständig einschätzen, welche Konsequenzen sein Verhalten hat. Unbewusst wägt er ab: Ist ein Angriff wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich?
Bavelier und ihre Kollegen konnten ihre These in einem Experiment belegen. Ihre Probanden hatten sämtlich zuvor kaum Berührungen mit solchen Games gehabt und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine, elf Mitglieder groß, spielte über mehrere Wochen verteilt insgesamt 50 Stunden lang die actionlastigen Taktik-Shooter Unreal Tournament 2004 und Call of Duty.
Die zwölf Mitglieder der zweiten Gruppe spielten ebenfalls, allerdings sogenannte Rollen- und Strategiespiele, in Form der harmlosen Simulation DieSims2, die sehr viel langsamere Entscheidungen zulässt und nicht auf hastiges Schießen ausgelegt ist, sondern auf planmäßiges Bauen.
Anschließend bekamen die Probanden beider Gruppen mehrere Punkte auf einem Bildschirm zu sehen, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegten. Möglichst schnell sollten die Versuchsteilnehmer bestimmen, ob sich die Mehrzahl der Punkte nach links oder rechts bewegte. Das Ergebnis: Sowohl Actionspieler als auch Nichtspieler gaben gleichermaßen korrekte Antworten. Doch die Spieler der Shooter lösten die Aufgabe mindestens 20 Prozent schneller als ihre Konkurrenten.
Dabei sollte erwähnt werden, dass das Ergebnis aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht unbedingt repräsentativ ist. Die Studie liefert aber erste Hinweise für eine erhöhte Entscheidungsfähigkeit bei Actionspielern. Die Erfahrungen, die die Spieler in virtuellen Kämpfen gesammelt haben, scheinen beim Lösen psychologischer Tests zumindest hilfreich zu sein. Auch im Alltag haben solche Fähigkeiten Relevanz, müssen wir doch ständig aufgrund von geschätzten Wahrscheinlichkeiten Entscheidungen treffen.
Als Beleg für die Wirkung sieht Bavelier die Tatsache, dass einige ihre Probanden nicht besonders scharf darauf waren, Actionspiele zu spielen und sich trotzdem die Effekte gezeigt hätten: "Man muss es nicht einmal mögen, solche Spiele zu spielen – man muss sie nur spielen."
Die Hirnforscher nehmen an, dass bei Actionspielen sogar grundsätzliche Fähigkeiten trainiert würden, nicht nur spezielle, nur für das Spiel notwendige Verhaltensweisen. Und diese Grundfähigkeit lasse sich übertragen. Die Forscher bezeichnen die Möglichkeit, das Gelernte in einer neuen, anderen Situation anzuwenden als Lerntransfer. An den Unis fehle genau dieser Lerntransfer leider häufig, sagt Bavelier. "Wenn Sie einen Test schreiben, der nur ein wenig von dem abweicht, was in einem Kurs gemacht wurde, fällt die Hälfte durch."
Sollten Schüler nun am Computer spielen statt Mathe zu lernen? Vielleicht. Immerhin können sie in Spielen vieles trainieren. Ego-Shooter aber üben anscheinend nur die Geschwindigkeit. Denn ob Spieler oder Nichtspieler – richtige Antworten gaben beide. Die Spieler von Actionspielen sind eben nur ein wenig schneller
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