Krefeld (ddp). Ein Rentner hat am Freitag vor dem Amtsgericht Krefeld gestanden, seine 48 Jahre alte herzkranke Nachbarin zu Tode erschreckt zu haben. Er habe die Frau einschüchtern, aber keineswegs töten wollen, beteuerte der Mann am ersten Verhandlungstag.
Laut Anklageschrift hatte der Mann drei Komplizen beauftragt, Steine gegen die Wohnzimmerscheiben der Frau zu werfen und eine schriftliche Drohung zu hinterlassen. Die Nachbarin soll dem Angeklagten Geld geschuldet haben. Der Mann habe von der Krankheit der Frau gewusst und dass sie zum Tatzeitpunkt zu Hause ist. Beides soll er seinen Komplizen verschwiegen haben.
Als die Männer ihren Auftrag ausführten, erlitt die Frau einen Schock und brach mit einem Herzstillstand zusammen. Sie konnte zunächst wiederbelebt werden, starb aber einige Tage später an Herzversagen. Laut Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte die fatalen Folgen seines Angriffs einkalkulieren müssen.
Das Verfahren gegen die wegen Sachbeschädigung angeklagten drei Steinewerfer wurde am Freitag eingestellt. Sie hatten von der Krankheit des Opfers nichts gewusst und sitzen derzeit ohnehin wegen anderer Delikte in Haft.