Forscher haben einen ausgestorbenen Raubwal mit so großen Zähnen entdeckt, dass er vermutlich andere Wale von beträchtlichem Ausmaß jagte. Der nach dem Autor des Buches "Moby Dick" benannte Pottwal "Leviathan melvillei" lebte vor rund 12 bis 13 Millionen Jahren, wie das britische Magazin "Nature" berichtete. Das 14 Meter lange Tier schnappte sich seine Beute demnach mit seinen sich ineinander verschließenden Zähnen und riß dabei wohl tiefe Wunden in das Fleisch seiner Opfer.
Die Wissenschaftler hatten die Existenz solcher Wale schon länger vermutet, hatten bisher aber nur vereinzelt Riesen-Zähne gefunden. Nun entdeckten sie an der peruanischen Südküste das Skelett mit Zähnen so lang und dick wie der Unterarm eines Mannes. "Er muss sehr große Tiere gefressen haben, und die häufigste Beute in dieser Gegend dürften Bartenwale mit einer Länge von sieben oder acht Metern gewesen sein", sagte Olivier Lambert vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften der Nachrichtenagentur AFP.
Auch die heutigen Pottwale sind hervorragende Jäger, die in tiefem Gewässer vor allem nach Tintenfischen jagen; sie haben aber deutlich kleinere Zähne. "Leviathan" ist den Killer- oder Orcawalen ähnlicher, war aber drei bis viermal größer als diese heute lebenden Tiere.